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Ewig sollst du bueßen

Ewig sollst du bueßen

Titel: Ewig sollst du bueßen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Leotta
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wollte nur zu gern glauben, dass er es ehrlich meinte, dass
sie mit dem Vater ihrer Kinder immer noch etwas hinbekommen könnte. Nicks Worte
ließen sie hoffen. Wider besseres Wissen ließ sie diese Hoffnung in ihr Herz,
wo sie sich festsetzte und zu wachsen begann.
    Nick sprach sanft weiter, erzählte ihr, warum es dieses Mal anders
wäre und warum ihr Leben sich verbessern würde, wenn D’marco aus dem Gefängnis
käme. Vorübergehend war sie eingelullt von den Worten, die sie nur zu gern
hören wollte. Dann schüttelte sie ihre Träumerei ab.
    Â»Aber es ist nicht mein Fehler, dass er Probleme hat. Er hat mich geschlagen.«
    Â»Natürlich«, besänftigte Nick. »Aber … Sie wissen, dass es keinen
Prozess geben wird, wenn Sie nicht vor Gericht erscheinen.«
    Ihr fiel auf, dass er sie nicht offen dazu aufforderte, nicht vor
Gericht zu erscheinen. Laprea hatte genügend Erfahrung mit dem System, um zu
wissen, dass Anwälte in größte Schwierigkeiten kommen konnten, wenn sie das
taten.
    Â»Nun, das hängt nicht von mir ab«, erwiderte Laprea rundheraus. »Sie
haben einen Polizisten mit Papieren zu mir geschickt, auf denen steht, dass ich
erscheinen muss.«
    Â»Eine Vorladung. Damit Sie aussagen, ob Sie nun wollen oder nicht.«
    Laprea erwartete, dass er sie nun nach ihrer Version der Geschichte
fragen würde – doch das tat er nicht. Stattdessen ging er zur möglichen
Verteidigung über. »Wenn es so passiert wäre …«, begann er und führte verschiedene
Umstände an, unter denen es für D’marco gut aussehen würde. Doch nichts davon
war wahr. Ihr fiel auf, wie bedacht der Anwalt Dinge formulierte – sie nie zum
Lügen aufforderte, doch ihr erzählte, was D’marco rein hypothetisch helfen
würde, wenn es sich am Tag des Angriffs so wie von ihm beschrieben zugetragen
hätte. Sie bemerkte, dass er sich dabei absicherte – doch sie hörte trotzdem
zu.
    Laprea traf jetzt noch keine Entscheidungen. Sie hörte einfach genau
zu und merkte sich alles, um es später noch einmal zu überdenken. Bis zur Verhandlung
waren es noch Wochen.
    Als ein Schlüssel in der Eingangstür zu hören war, erschraken beide.
Laprea stand schnell auf und sah sich im Wohnzimmer um, als ob sie ein Versteck
für den Anwalt suchen wollte. Rose kam ins Haus, gefolgt von den Zwillingen,
die über ihren Unterricht in der Sonntagsschule plauderten. Rose war wie vom
Donner gerührt, als sie Nick von der Couch aufstehen sah.
    Â»Raus.« Rose schrie nicht – weil sie offenbar die Kinder nicht
erschrecken wollte –, aber die Härte in ihrer Stimme war eindeutig und es gab
keinen Zweifel an ihrer Autorität.
    Nick schlüpfte an Rose vorbei und murmelte Entschuldigungen.
    Â»Wenn Sie sich hier noch ein Mal sehen lassen«, sagte ihre Mutter,
»hole ich die Polizei.«
    Sobald er draußen war, wandte sich Rose Laprea zu. »Was wollte der
Kerl von dir?«
    Für einen Augenblick hatte sich Laprea von der beruhigenden Stimme
und den schönen Versprechungen des Anwalts beeindrucken lassen, aber als ihre
Mutter nun eine Erklärung erwartete, musste sie ehrlich zu sich sein.
    Â»Schmieriges Gequatsche und Lügen«, sagte sie und ging in die Küche,
um den Kindern das Mittagessen zu bereiten. »Ich weiß nicht einmal, warum ich
ihn überhaupt hereingelassen habe.«

KAPITEL 5
    Am Morgen von Lapreas Gerichtsverhandlung konnte Anna
nicht einen Zeugen ihres Falles vorfinden. »Officer Green!«, rief sie und
versuchte sich im lauten Zeugenraum Gehör zu verschaffen. Müde Polizisten
standen herum und unterhielten sich darüber, wie sie letzte Nacht jemanden zu
Fuß durch die Sursum-Corda-Wohnanlage verfolgt hatten. Am Schalter hingen vier
verrotzte Kinder an einer fetten Frau, die mit einer Vorladung vor dem
kugelsicheren Plexiglas herumwedelte und den Generalbundesanwalt sprechen
wollte. Weniger resolute Bürger saßen auf reihenweise angeordneten Plastikstühlen
und warteten, dass Staatsanwälte ihre Namen aufriefen. Staatsanwälte beeilten
sich, vor dem Beginn der Verhandlung um 9:30 Uhr mit so vielen Leuten wie
möglich zu sprechen, um dem Richter dann mitteilen zu können, ob ihre Zeugen
anwesend und der Staat für die Verhandlung bereit war.
    Anna fand Brad Green schließlich auf dem Flur vor dem Zeugenraum. Er
war in ein Gespräch mit

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