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Ewig sollst du bueßen

Ewig sollst du bueßen

Titel: Ewig sollst du bueßen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Leotta
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Pflichtverteidigern angeschlossen hatte, anstatt in eine
Anwaltskanzlei einzutreten. Sie blickte auf das unantastbare Mobiliar und das
leere Haus. Vielleicht konnten sogar reiche Kids eine schwierige Kindheit
haben. Sie drückte Nicks Hand.
    Nick führte sie zur Rückseite des Hauses und durch breite Glastüren auf
einen weiten Schieferpatio. Um einen tiefen blauen Pool verstreut standen
bequeme weiße Liegen. Ein eingelassener Whirlpool blubberte neben einem großen
gemauerten Umkleidehäuschen vor sich hin.
    Â»Wow«, flüsterte Anna.
    Nick holte ein paar flauschige weiße Handtücher aus dem Häuschen und
breitete sie auf zwei Liegen aus, die er nebeneinanderschob. »Mach es dir
bequem«, sagte er.
    Sie zog ihr Top und die Shorts aus und schob ihre Sandalen unter die
Liege. Nick pfiff. Sie drehte sich ihm schüchtern zu, plötzlich verlegen wegen
des spärlichen lavendelfarbenen Bikinis, obwohl er sie schon mit noch weniger
gesehen hatte.
    Â»Gefällt er dir?«, fragte sie scheu.
    Â» Oh ja.« Nicks Augen waren vor Zustimmung
so groß wie Untertassen geworden. Jede Yogastunde und jedes Mal Joggen hatte
sich wegen dieses Blicks gelohnt.
    Er holte ein paar Cola light und eine Tüte Chips heraus und sie
ließen sich auf den Liegen nieder. Nick blätterte die Washington
Post durch und futterte dabei Chips. Anna hatte ein Buch auf dem Schoß,
doch sie las nicht. Sie atmete tief die saubere, nach Gras duftende Luft ein
und schaute sich den schönen Garten an. Die Sonne wärmte ihre Haut und das
leise Blubbern des Whirlpools machte sie schläfrig. Eine Libelle brummte um
ihren Kopf und ließ sich auf ihrem großen Zeh nieder. Erst flatterte sie noch
mit ihren durchsichtigen Flügeln und saß dann still.
    Anna griff nach Nicks Hand und er blickte sie an.
    Â»Glücklich?«, fragte er.
    Â»Sprachlos vor Glück.«
    Er strich ihr eine Haarsträhne aus den Augen.
    Â»Ich liebe dich«, sagte er leise.
    Sie lächelte. Sie hatte auch schon eine Weile darüber nachgedacht,
diese Worte zu sagen.
    Â»Ich liebe dich auch.«
    Er lehnte sich zu Anna hinüber und küsste sie. Sie zog ihn näher zu
sich heran und verlor sich in dem wohligen Gefühl der warmen Sonne auf ihrer
Haut und Nicks Küssen. Sie fragte sich, wie viel Glück eine Frau ertragen
konnte.

KAPITEL 9
    Während Anna sich ein paar Kilometer entfernt auf ihrer
Liege räkelte, schlenderte D’marco Davis den Gehweg entlang zum Laden an der
Ecke. Es war ein herrlicher Sommernachmittag. Tauben stolzierten vor dem chinesischen
Imbiss umher, der als Mr. Wong’s bekannt war. Löwenzahn wuchs aus den Ritzen
der Bürgersteige, die voll Kaugummi klebten. Sogar die Graffitis auf den mit
Sperrholzplatten zugenagelten Reihenhäusern wirkten fröhlich. D’marco hatte
gute Laune.
    Er hatte es wirklich so gemeint, als er Laprea versicherte, dass er
sich ändern wollte. Und bisher hatte er sein Versprechen gehalten. Er hatte mit
dem Trinken aufgehört und musste nun nicht mehr mit Wasser tricksen, wenn er
eine Urinprobe abgab. Seine Bewährungshelferin hatte sein verändertes Verhalten
bemerkt und sie hatte ihm versprochen, ihm einen guten Job zu besorgen –
Eingabe von Daten, an einem richtigen Schreibtisch, nicht das übliche Schmieren
von Sandwichs oder die Lehre beim Friseur. Vielleicht würde D’marco es dieses
Mal tatsächlich schaffen, aus dem Drogengeschäft auszusteigen. Er wollte beim
Aufwachsen seiner Kids dabei sein. Er würde sparen, überlegte er sich, in eine
gute Gegend ziehen und Laprea und die Kids bitten, zu ihm zu kommen. Sie würden
eine Familie sein. Heute schien alles möglich.
    Ein paar Typen hingen vor dem Circle B herum. Wie D’marco trugen sie
alle weiße T-Shirts und Baggy Jeans. Sie unterhielten sich und rauchten, ein
paar tranken aus Flaschen, die in braunen Papiertüten steckten. D’marco
schüttelte einem älteren Mann in einem elektrischen Rollstuhl die Hand und
begrüßte ein paar Freunde. Dann ging er in die dämmrige Stille des kleinen
Ladens.
    Samir, der Besitzer, erkannte D’marco und winkte ihm hinter einer
schusssicheren Glasscheibe zu. D’marco nickte zurück und schlenderte herum,
wobei er überlegte, was er essen sollte. Der Circle B würde einem 7-Eleven so
schnell keine Konkurrenz machen, doch er hatte eine Nische besetzt als einziger
Mini-Markt, der es

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