Ewig sollst du schlafen
auf der Hand; der Grabräuber hingegen war genau das: Er hatte sowohl zu Reed als auch zu Nikki per E-Mail Kontakt aufgenommen, schnurlose Mikrofone in den Särgen installiert, Technologie neuesten Standards für seine Zwecke genutzt.
»Sieh dir das an.« Morrisette hatte Plastikhandschuhe über-gestreift und ein Album aus dem Bücherschrank genommen, in dem die Schallplatten standen. Sie legte es auf den Lehnstuhl und blätterte durch die mit Plastik überzogenen Seiten. Zeitungsausschnitte, alt und vergilbt, waren sorgfältig zurechtgeschnitten in das Album geklebt worden. »Er ist besessen von der Sache.«
»Wo steckt er nur?«, fragte Reed, und sein Unbehagen wuchs. Irgendetwas stimmte hier nicht, irgendetwas, das er nicht verstand. Es sei denn, Chevalier war ein Chamäleon, es sei denn, diese Höhle von Wohnung war eine für sie bestimmte Täuschung. Es sei denn, er hielt sie alle zum Narren. Reed fühlte sich äußerst unwohl. Ihm entging etwas. Etwas Wichtiges.
Etwas, das Simone Everly das Leben kosten konnte.
Die Polizei zog die Schlinge enger zusammen. Der Überlebende hatte die Informationen im Polizeifunk abgehört. Er spürte, wie sie näher kamen, fühlte geradezu ihren heißen Atem im Nacken. Sie hatten die Wohnung gefunden, genauso, wie er es erwartet hatte. Wie es geplant war. Er wusste im Voraus, wie sie weiter vorgehen würden. Er bog um eine Ecke, überquerte die Straße und ging die enge Gasse entlang, in der sich Mülltonnen türmten und eine misstrauische Katze ihn von einem Zaunpfahl aus mit funkelnden Augen ansah. Sein Lastwagen stand auf einem öffentlichen Parkplatz. Deutlich sichtbar. Diesmal hatte er, um nicht zu riskieren, dass sein Fahrzeug erkannt wurde, die betäubte Simone und sein Werkzeug in einem Gebüsch in der Nähe des Grabs abgelegt. Er hatte den Lastwagen versteckt und war dann, bevor Simone aufwachen konnte, zum Friedhof zurückgegangen, um sein Werk zu vollenden. Er zückte seinen Schlüssel und stieg in den Wagen. Befriedigung machte sich in ihm breit. Er wusste, dass die Polizisten seine Hinweise bald entschlüsseln würden – sofern sie nicht heillose Schwachköpfe waren. Doch er hatte sie erneut an der Nase herumgeführt. Dieser ganze Unsinn mit der Zahl zwölf diente nur dazu, sie anzutreiben, sie in die gewünschte Richtung zu lenken, ohne dass er sein wahres Ziel preisgab. Er hielt sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung, stieß auf keinerlei Probleme und parkte schließlich in der Gasse. In der Gewissheit, dass niemand ihm gefolgt war, dass niemand ahnte, wo seine Höhle lag, eilte er die Stufen hinunter und schlüpfte in den Raum, in dem er allein sein konnte. Wo er Ruhe fand. Mit einem Blick auf Simones Kleiderhaufen trat ein Lächeln auf sein Gesicht. Er dachte daran, wie er sie entkleidet hatte. Als er ihr den Trainingsanzug und die darunter befindlichen Shorts sowie das T-Shirt ausgezogen hatte, war sie natürlich bewusstlos gewesen. Er hatte den Sport-BH entfernt und leicht über eine Brust gestreichelt. Wie schön sie war mit der verblassenden Bräune, die verriet, dass sie sich in einem winzigen Bikini gesonnt hatte. Auf der ungebräunten Haut bildeten ihre Brustspitzen einen scharfen Kontrast. Dunkel. Rund. Perfekt. Er konnte sich nicht enthalten, sie zu liebkosen, und dann streifte er ihr die Shorts ab und entdeckte die Kostbarkeit.
Einen scharlachroten Stringtanga.
Der kaum etwas verdeckte und in der Poritze verschwand, um die festen, runden Backen zur Geltung zu bringen. Er erwog, sie ins Gesäß zu beißen, sie von hinten zu besteigen, seinen harten Schwanz tief in sie hineinzustoßen, beherrschte sich jedoch. Während er ihr das rote Nichts auszog, das ihrer Meinung nach wohl ein Slip sein sollte, zitterten seine Hände. Er schnupperte daran und berührte es mit der Zunge, ließ sich Zeit, Befriedigung zu finden. Und dann legte er den Slip beiseite, fesselte Simone und wickelte sie in eine Plane mit Atemschlitzen. Vorsichtshalber hatte er sie zuvor geknebelt, für den Fall, dass sie während der Fahrt oder innerhalb der halben Stunde in dem Versteck im dichten Gebüsch an der Friedhofsbegrenzung aufwachte. Dann hatte er sie zu ihrer letzten Ruhestätte geschafft. Hastig setzte er sich nun und lauschte der Aufzeichnung ihrer Schreie, hörte sie um Gnade winseln und spürte ihr Grauen. Vollkommen, dachte er und spielte das Band wieder und wieder ab. Er gab seinem Drang nach, ging zur Kommode, strich über die Blutflecke auf der Platte und griff
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