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Ewig sollst du schlafen

Ewig sollst du schlafen

Titel: Ewig sollst du schlafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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Waschbären, Stinktiere und Opossums unter dem Gestrüpp am Rande des Friedhofs, die ihn mit großen misstrauischen Augen ansahen. Ja, schaut nur zu, wandte er sich in Gedanken an die Zeugen seiner Tat. Er schwitzte beim Schaufeln, und die Stimme seines Opfers verhallte allmählich in der feuchten, wolkenverhangenen Nacht. Er musste sich beeilen, für den Fall, dass Teenager oder Landstreicher auftauchten. Aber im Augenblick waren sie allein. Er und Simone.
    Jetzt weinte sie, faselte zusammenhangloses Zeug, kreischte gelegentlich, brabbelte etwas in der Richtung, dass jemand sie anfasste und in ihren Nacken atmete – als stecke sie mit einem Gespenst in dem Sarg. Mannomann, sie drehte ja völlig durch. Und das war geradezu perfekt.
    Soll ihre Angst sie in den letzten paar Minuten ihres Lebens in den Wahnsinn treiben. Sie soll sich darüber bewusst sein, dass es keinen Weg hinaus gibt, dass sie, ganz gleich, wie sehr sie kämpft, bettelt und sich wehrt, dem Tod nicht entkommen kann. Dann weißt du, wie das ist, du reiches Weibsstück.

25. Kapitel
    I ch hab’s Ihnen doch gesagt, der Kerl ist seit ein paar Tagen nicht mehr hier gewesen.« Dan Oliver, der Hausverwalter in Chevaliers Apartmenthaus, ließ sie nur zu gern herein. Seinem Aussehen nach dürfte er etwa fünfzig Jahre alt sein, und er stellte die verbitterte Miene eines Mannes zur Schau, dem das Leben nie eine Chance gegeben und der seine Jugendträume schon vor vielen Jahren begraben hatte. Unter dem Schirm einer schmutzigen Baseballkappe glitzerten seine Augen in einem fleischigen Gesicht. Dem Durchsuchungsbefehl, den sich Reed und Morrisette verschafft hatten, gönnte er kaum einen Blick. Es schien, als hätte er sie erwartet. Nun führte er sie einen brüchigen Pflasterweg entlang und ein paar Treppenstufen hinunter in einen Keller. Die Wohnung lag nahezu unter der Erde, ein enger Raum, augenscheinlich das Werk eines Handwerkers, der sich durch die Vermietung dieses Lochs ein paar Dollar dazuverdienen wollte. »Hat er einen Job? Einen regelmäßigen Tagesablauf?«, fragte Reed, obwohl er die Antwort wusste. »Ja, er hat einen Job. Wenn man das so nennen kann. Drüben in der Videothek. Der Typ ist pervers, Mann, er guckt wahrscheinlich den lieben langen Tag nur Pornos. Seine Arbeitszeit wechselt, aber ich führe schließlich nicht Buch darüber. Das ist nicht meine Aufgabe. Das macht doch der Bewährungshelfer, oder?«
    »Aber Ihnen ist nichts Ungewöhnliches aufgefallen?«, drang Reed weiter in ihn.
    »Er ist ein verdammter Mörder. Das ist ja wohl ungewöhnlich genug.«
    »Da muss ich Ihnen Recht geben«, sagte Morrisette. Während sie und Reed in den Raum traten, blieb Oliver draußen stehen und zündete sich eine Zigarette an. Es war kaum mehr als eine Kammer mit behelfsmäßigen rissigen Wänden, bloßliegenden Kabeln und zwei winzigen Fenstern, die nicht nur starrten vor Schmutz, sondern auch vergittert waren. Kaum Tageslicht fiel in den Raum, der mit verfilzten, fleckigen Teppichresten ausgelegt war. Ein Lehnstuhl, mit Klebeband zusammengeflickt, stand vor einem Fernseher mit selbst gebastelter Antenne auf einem betagten Bücherschrank, in dem alte Schallplatten aufbewahrt wurden. Pornografische Videos waren allerdings nirgends zu sehen.
    »Gemütlich«, bemerkte Morrisette leise mit einem Blick auf die Küchenzeile, bestehend aus einer Kochplatte und einem kleinen Kühlschrank. Die Toilette befand sich in einem abgeteilten Wandschrank. »Direkt aus
Schöner Wohnen

    »Er ist noch nicht lange draußen. Hatte keine Zeit, sich an einen Innenarchitekten zu wenden«, erwiderte Reed und betrachtete LeRoy Chevaliers Bett in einer Zimmer ecke, eine Armeepritsche mit einem Schlafsack darauf. Über der Bettstelle hing die einzige Zierde der gesamten Wohnung – ein Bild der Jungfrau Maria, die huldvoll herabblickte, wie es aussah, auf Chevaliers Lager. Trotz vollständiger Kleidung war ihr Herz zu sehen, ihr Gesichtsausdruck war freundlich. Liebevoll.
    »Was hat er denn getan? Wieder mal eine Familie niedergemetzelt?«, fragte Oliver und sog heftig an seiner Zigarette.
    Reed überging die Fragen. »Wir möchten nur mit ihm reden.«
    »Klar doch.«
    »Hat er Besuch empfangen?«
    »Weiß ich nicht. Er scheint ein Einzelgänger zu sein. Die meisten von seinen Kumpels sitzen wohl im Knast.«
    »Kein Telefon?« Reed schaute sich um. »Kein Computer?« Oliver lachte so herzhaft, dass er husten musste. »Er ist nicht unbedingt ein Hightech-Ass.« So viel lag

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