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Ewig

Ewig

Titel: Ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schilddorfer , David G. L. Weiss
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Reihenfeuerpistolen sofort an ihrem charakteristischen Anschlagschaft.
    »Also ich bin Tscheche«, brummte einer. »Und ich Pole«, ein anderer. Bevor der Ungar auch noch seinen Mund aufmachen konnte, gebot der Anführer allen mit strengem Blick zu schweigen.
    »Hätten Eure Gnaden die Güte, uns Grigori Jefimowitsch Rasputin auszuhändigen?« Es war keine Frage, eher ein höflich formulierter Befehl des Mannes mit der Pistole.
    »Wir wissen aus gutinformierten Kreisen, dass er heute zu Gast in Eurem Haus ist. Ihr seid, sofern unsere Informanten Recht haben, einer der letzten der Petersburger feinen Gesellschaft, der sein Vertrauen genießt.«
    »Ich weiß beim besten Willen nicht, wovon Sie reden«, log Felix Jussopow, aber dicke Schweißtropfen auf seiner Stirn verrieten seine missliche Lage.
    Der Anführer der kleinen Gruppe ließ sich nicht einen Moment täuschen. Seine Höflichkeit verflog wie eine Wolke teuren Zigarrenrauchs. »Lassen Sie augenblicklich die Mätzchen, Jussopow. Ich weiß, dass er hier ist. Also geben Sie ihn heraus, bevor ich wirklich unangenehm werde. Und noch eines, Fürst, versuchen Sie nicht, mich zu täuschen. Ich kenne Rasputin persönlich, also können Sie es sich verkneifen, mir jenen Doppelgänger unterzujubeln, den Sie und Ihre hochadligen Freunde durch die Spelunken und Hurenhäuser Russlands marodieren lassen, um Rasputins Ruf in der Öffentlichkeit endgültig zu ruinieren. Haben Sie mich verstanden?« Der Anführer spannte den Hahn seiner Waffe. Das »Klick« war laut in dem mit goldumrandeten Spiegeln und Fayencen dekorierten Entree zu hören.
    »Wir wollen nicht, dass Missverständnisse zwischen uns aufkommen«, ergänzte ein zweiter Österreicher in akzentfreiem Russisch und lächelte kalt.
    »O nein, Missverständnisse wollen wir ganz und gar nicht«, knurrte der Tscheche und presste dem Fürsten den Lauf seiner Waffe in die Seite, dann spannte auch er den Hahn und Jussopow war sich sicher, er würde nicht eine Sekunde lang zögern und abdrücken, wenn er um Hilfe rief. Der Fürst schluckte geräuschvoll, hob stumm die Hände und deutete mit dem Finger auf die Treppe nach oben.
    »Na fein, das war doch gar nicht so schwer. Sie gehen voran, wir folgen Ihnen«, meinte der Anführer der Gruppe in schmeichelndem Ton und bedeutete Jussopow mit einem Wink mit seiner Pistole, sich in Bewegung zu setzen. Der Adelige ging langsam mit kleinen Schritten voran wie ein artiges Kind und die vier Männer in Feldgrau folgten ihm mit der Automatik im Anschlag.
    Im oberen Stockwerk angelangt, blieb Jussopow vor einer Türe stehen und ließ ängstlich seine Augen hin und her wandern.
    »Ist er da drinnen?«, fragte der Anführer der Gruppe.
    Der Fürst nickte heftig, konnte aber kein Wort hervorbringen.
    Der alte Mann mit den grauen, kurz geschnittenen Haaren schaute Jussopow nachdenklich an. Dann lächelte er mehrdeutig. »Aber nicht alleine?«, hakte er nach.
    Der Adlige schüttelte heftig den Kopf.
    »Das verkompliziert die Sache ein wenig«, seufzte der Mann in Feldgrau und deutete mit der freien Hand links und rechts neben die Türe. Sofort nahmen jeweils zwei seiner Leute die Positionen ein und machten sich bereit, den Raum zu stürmen und zu sichern.
    »Aufmachen«, befahl der Anführer Jussopow leise. Der gehorchte mit zitternden Fingern und drückte die schwere Türklinke. Von drinnen hörte man eine Männerstimme fragen: »Haben Sie die Leute endlich abgewimmelt?«
    Im nächsten Augenblick sprangen die vier Männer in Feldgrau in das Zimmer. »Hände hoch! Waffen auf den Boden legen und Maul halten!«, brüllten sie.
    Zufrieden lächelte der Anführer mit der Steyr M1912, als er schwere Gegenstände auf den Boden fallen hörte und kein weiteres Wort mehr gesprochen wurde. Der Raum war sicher.
    »Bitte sehr, nach Ihnen, Fürst Jussopow«, flüsterte er drohend und schob den Zitternden vor sich her in den Raum hinein. Ein unangenehmer Geruch nach Blut und Exkrementen stieg ihm beim Betreten des Zimmers in die Nase. Ein Blick genügte. Vor seinen Leuten, die mit gezogenen Waffen alle in Schach hielten, war eine illustre Runde versammelt.
    »Ich sehe, alles, was Rang und Namen in Russland hat, ist Felix Jussopows Einladung heute gefolgt«, meinte der Anführer eine Verneigung andeutend. »Der Abgeordnete zur Duma Wladimir Purischkewitsch, Hauptmann Suchotin vom Preobraschenskij-Regiment, der Sanitätsarzt Doktor Lasowert und sogar der ›Lieblingsneffe‹ der Zarenfamilie, Großfürst

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