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Ewig

Ewig

Titel: Ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schilddorfer , David G. L. Weiss
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ließ den kleinen Mazda rollen und verfluchte zum x-ten Male Weinstein und sein Gefühl für Unauffälligkeit. Das Rot und die riesige Aufschrift des Wagens leuchteten wie eine Markierungsboje im grauen Meer.
    Das Eissportzentrum kam in Sicht und Goldmann beglückwünschte sich zu der Entscheidung, nicht zu Fuß gegangen zu sein. Im dichten Schneefall machte sie die Gruppe der Chinesen aus, die gerade an einem grünen Metallzaun angekommen war und beratschlagte. Dahinter, noch im Wald, sah sie in sicherer Distanz die Männer, die aus dem Mercedes ausgestiegen waren. Es mussten die Bewahrer sein und wenn Shapiros Informationen richtig waren, dann war der große Mann an ihrer Spitze Bischof Frantisek »Frank« Kohout, Exmarine und Exsöldner, Nahkampfspezialist und Scharfschütze.
    Ein Mann, dem man besser nicht unvorbereitet über den Weg läuft, dachte Valerie, griff nach hinten und holte die Sporttasche vom Rücksitz. Die Entscheidung rückte näher.
    Der Metallzaun hatte eher einen dekorativen Effekt und in wenigen Augenblicken stand die gesamte Gruppe der Chinesen auf der anderen Seite und umringte Wagner und Sina. 908 Schritte waren gezählt und der Anführer drängte die beiden, den Abhang hinaufzusteigen und weiterzugehen. Der Wissenschaftler lächelte und ging voran, den Plan in seiner Hand und Wagner im Schlepptau.
    Als die beiden die Kuppe erreichten, schauten sie hinunter auf das riesige Oval der Eisschnelllaufbahn vor ihnen, eindrucksvoll, breit und eine Fläche von mehr als fünf Fußballfelder bedeckend. Sina ging zwischen den verlassenen Zuschauerbänken hinunter und betrat die verschneite, mehr als zehn Meter breite Bahn, die von blauen gepolsterten Begrenzungen eingerahmt wurde. In dem Oval der 400-Meter-Strecke waren zwei Eishockeyfelder angelegt worden, ihr Niveau um mehr als zwei Meter tiefer als die Rennbahn. Der Wissenschaftler stampfte einmal auf, wischte den Schnee von der Bahn weg und lachte laut. Was auch immer unter den Fundamenten der Sportanlage verborgen gewesen war, es war für immer verloren, mit dem Aushub wohin auch immer abtransportiert oder von den Baggern zerstört worden. Die gesamte Fläche war zubetoniert.
    Die Chinesen folgten ihnen langsam die Tribünen herunter, einer der Soldaten noch immer laut zählend. Bei 1000 hielt er schließlich ratlos in der Mitte des Ovals an, stand breitbeinig genau über der Tormarkierung des rechten Eishockeyplatzes und schaute fragend zu Li Feng. Wagner und Sina sprangen von der Bahn auf den tiefer gelegenen Platz und gingen zu ihm, gefolgt von den anderen Chinesen und einem wütenden Li Feng, der verzweifelt versuchte, einen Fehler in ihren Berechnungen zu finden.
    Dann brach mit einem Mal die Hölle los. Unbemerkt waren die Männer um Frank Kohout über die Kuppe gekommen, hatten den Chinesen genau in der Mitte des Ovals gesehen und sofort das Feuer eröffnet. Zwei Chinesen, die zurück schossen, fielen auf der Stelle im Kugelhagel der Angreifer, während die restlichen Soldaten verzweifelt zur anderen Seite der Bahn stürmten, auf der Suche nach einer Deckung. Einige rutschten auf der schneeglatten Fläche aus, fielen hin, versuchten wieder aufzustehen und schafften es nicht mehr. Frank Kohout und seine Männer lagen in ihrer sicheren Deckung und feuerten auf alles, was sich noch bewegte.
    Wagner und Sina waren gleich zu Beginn des Schusswechsels zu der kleinen Mauer gekrochen, die den Eishockeyplatz von der Rennbahn trennte. Kugeln flogen ihnen um die Ohren, Schneefontänen spritzten neben ihnen auf. Die Einschläge kamen immer näher, dann hatten sie die niedrige Deckung erreicht und pressten sich atemlos an die eiskalte Betoneinfassung.
    »Berner hatte Recht«, stieß Wagner keuchend hervor. »Die schießen gleich und fragen gar nichts mehr.«
    Sina nickte und schluckte. »Keine Waffen im Ausland, weil höchst illegal? Damit stehst du jetzt ziemlich alleine da, Paul«, rief der Wissenschaftler Wagner zu und versuchte, durch das dichte Schneetreiben die Deckung der Chinesen auf der anderen Seite der Bahn auszumachen. Der Schusswechsel hatte nicht nachgelassen, im Gegenteil. Wütend über ihre Verluste erwiderten die Chinesen erbittert das Feuer. Kaum hatte Sina seinen Kopf einige Zentimeter über die kleine Mauer gehoben, flogen ihm auch schon die Kugeln um die Ohren. Schnell ließ er sich wieder fallen und duckte sich in den Schnee.
    »Wir sitzen fest, in der Mitte zwischen den Fronten. Genial!«, rief Wagner verzweifelt und schlug mit der

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