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Ewig

Ewig

Titel: Ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schilddorfer , David G. L. Weiss
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antwortete Gavint geheimnisvoll.
    »Danke, mit Schutzengeln sind wir bereits bedient«, sagte Wagner. »Was haben Sie eigentlich in der Michaeler Kirche gemacht? Waren Sie zufällig zur rechten Zeit am richtigen Ort?«
    »Sagen wir, ich habe Sie nie ganz aus den Augen verloren, das hat mein Beruf so an sich.«
    »Und was sollen wir Ihrer Meinung nach als Nächstes unternehmen?«, fragte Georg und ließ sein Gegenüber nicht eine Sekunde aus den Augen.
    »Ich muss gestehen, dass meine Informationen bedauerlicherweise nur bis hierher reichen«, gab Gavint zu. »Alles Weitere müssen Sie schon selbst herausfinden. Ich werde mich wieder verabschieden, meine Herren. Ich bin überzeugt, dass wir uns bald wiedersehen werden. Vielleicht konnte ich Ihnen ja ein Stückchen weiterhelfen.«
    Gavint deutete eine Verbeugung an, drehte sich um und war kaum zwischen den geparkten Autos verschwunden, als der »Pizza-Expresss« um die Ecke röhrte und Valerie genau vor ihnen anhielt.
    »Ich bin froh, euch zu sehen«, sagte sie, »irgendwelche Probleme?«
    »Nur ein seltsamer Kauz, der behauptete, unser Schutzengel zu sein und uns ein paar Hinweise gab«, meinte Georg und kletterte nachdenklich auf die Rücksitzbank des Mazda. Goldmann schaute alarmiert Paul an, der sich auf dem Beifahrersitz anschnallte.
    »Glaubt ihr, er war von den Bewahrern?«, fragte sie.
    Paul und Georg schüttelten die Köpfe. »Nein, er behauptete, er sei es gewesen, der ihren Wagen bei meiner Remise in die Luft gesprengt hatte«, überlegte Paul laut, »aber dann war er es wohl auch, der den Blutfleck nahe am Tatort hinterließ, wie mein Informant berichtete.«
    »Ich bin aus ihm nicht klug geworden«, warf Georg ein und nahm Tschak, der neben ihm auf dem Sitz zusammengerollt lag, die Leine ab. »Vielleicht der nächste Geheimdienst, der sich einschaltet?«
    Paul und Valerie überlegten angestrengt.
    »Wir wissen noch immer nicht, wohin uns Friedrich von hier aus führen will. Im Grunde sind wir so weit wie vorher. Es ist frustrierend. Es sieht ganz so aus, als sei einer der Hinweise verloren gegangen in den Jahrhunderten, so wie ich es vermutet hatte«, stellte Paul schließlich fest und machte seine Jacke auf, die vom Regen durchnässt war. Er spürte etwas Hartes in der inneren Jackentasche und zog den feuchten Umschlag mit dem Vermächtnis Mertens’ heraus.
    »Der reist mit uns durch halb Europa«, meinte der Reporter und wollte das zerknitterte Kuvert in die Seitentasche der Wagentüre stecken, als Georg seine Hand ausstreckte.
    »Warte, Paul, gib mir den Umschlag bitte, ich glaube, wir haben etwas übersehen.«
    Wenige Minuten später beschleunigte der »Pizza-Expresss« südwärts, aus Wiener Neustadt hinaus und in Richtung der Südautobahn.
    Die schmale Frau hatte ihren Mantelkragen hochgeschlagen, als der »Pizza-Expresss« auf dem Burgplatz eintraf. Sie beobachtete, wie Wagner und Sina einstiegen und fragte sich, wer der Unbekannte gewesen war, der so lange mit den beiden gesprochen hatte. Dann schaute sie ungeduldig auf ihre Uhr. Als sie wieder aufblickte, sah sie einen neuen, schwarzen Golf auf den Platz einbiegen. Sie winkte kurz und der Wagen beschleunigte in ihre Richtung, hielt und ließ sie einsteigen. Der rote Mazda stand noch immer mit laufendem Motor an derselben Stelle, als die Frau schon wieder ausstieg und in Richtung Innenstadt davonging.

    Peer van Gavint hatte den Mazda und den Golf beobachtet und setzte nun seinen Feldstecher ab. Er lächelte, als der »Pizza-Expresss« losfuhr, gefolgt vom schwarzen Golf. »Wir bleiben etwas zurück, ich möchte nicht entdeckt werden«, sagte er zum Chauffeur und kurz darauf glitt der Audi A8 lautlos über das regennasse Pflaster in Richtung Süden.
Agnesgasse, Wien – Sievering/Österreich
    K ommissar Berner saß nun bereits seit fünf Stunden in Sichtweite der großen, repräsentativen Villa und niemand hatte in dieser Zeit das Haus betreten oder verlassen. Die Fenster blieben dunkel und das große, zweistöckige Gebäude schien wie ausgestorben. Der Wiener Nobelbezirk Döbling mit seinen Botschaften und Herrschaftshäusern, Fabrikantenvillen und Stadtresidenzen ausländischer Potentaten war in die Abendruhe versunken. Nur ab und zu glitt ein Wagen an Berners geparktem Auto vorbei, manchmal öffneten sich Garagentore wie von Geisterhand und sensorgesteuerte Scheinwerfer beleuchteten gepflegte Kieswege und manikürte Rasenstücke. Dann versank alles wieder zeitgesteuert im Dunkel.
    Berner war

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