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Ewig

Ewig

Titel: Ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schilddorfer , David G. L. Weiss
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zu zucken, zu den Engeln schicken wollte, dann sollten wir es schnell finden, bevor uns jemand zuvorkommt, oder nicht?« Sina hatte in ruhigem, überlegtem Ton gesprochen und sah Paul erwartungsvoll an.
    »Du meinst, bevor uns jemand vorher erschießt oder was? Und wenn wir es finden, was dann? Dann jagen sie uns bis an unser Lebensende? Ist es das alles wert?« Wagner war auf dem Boden der Wirklichkeit zurückgekehrt. Das war keine reißerische Geschichte mehr für eine Seite drei in den internationalen Zeitungen, Copyright Paul Wagner, nein, aus dem Spiel war Ernst geworden und Paul fragte sich, wer am Ende der Gewinner sein würde. Wer die Verlierer sein würden, das glaubte er bereits zu wissen.
    »Ob es das alles wert ist, wie du sagst, das müssen wir herausfinden«, meinte der Wissenschaftler trocken.
    »So wie ich es heute sehe, können wir nur verlieren, Herr Professor. Das ist kein akademisches Ratespiel, du bist nicht im Archiv unterwegs, Georg. Wenn wir das Rätsel um Friedrich wirklich lösen, dann stehen wir auf der Abschussliste. Wie schnell das gehen kann, das haben wir gestern erlebt. Das war ein Kampf auf Leben und Tod.«
    »Aber wir haben unsere Haut teuer verkauft und wir leben noch«, gab Sina zu bedenken.
    »Wir waren drei gegen einen und haben diesmal unwahrscheinliches Glück gehabt«, antwortete Wagner. »Aber es wird ein nächstes Mal geben und die Frage ist, ob dann das Glück auch noch auf unserer Seite ist.«
    »Dann müssen wir uns eben noch besser vorbereiten«, beharrte Sina. »Wir können nicht mehr zurück, Paul, das hat uns Pater Johannes gestern bewiesen. Die Liste trägt schon unsere Namen. Ab jetzt gibt es nur mehr eine Richtung: nach vorne zur Lösung. Vielleicht können wir einen Weg aus dem Dilemma finden, wenn wir die Trümpfe in der Hand haben.«
    »Ich hoffe nur, dass wir das noch erleben werden«, warf Wagner nachdenklich ein. »Vielleicht ist es der einzige Weg und wahrscheinlich hast du Recht, Georg. Aber hast du vergessen, dass wir noch ganz am Anfang stehen? Wir haben noch nicht viel herausgefunden, aber trotzdem will man uns schon beseitigen. Es muss also schon ein wichtiger Hinweis darunter sein. Lass uns zusammenfassen. Was haben wir bis jetzt?«
    Der Wissenschaftler nickte zufrieden, Wagner dachte wieder logisch mit.
    »Vier Kirchen und einen Platz, von dem aus eine Stadtansicht von Wien gemalt worden ist, den Altar des Schottenmeisters, auf dem sich das Gegenstück dazu befindet. Jedoch auch der direkte Hinweis, dass uns die Reise mit der Heiligen Familie an der Spinnerin am Kreuz vorbei nach Süden führt.« Sina klappte seine Mappe mit den Aufzeichnungen zu. »Wenn uns der Schottenaltar nach Süden schickt, dann liegen Wiener Neustadt und Graz auf unserer Route. Das sind Städte, die in Friedrichs bewegtem Leben eine wichtige Rolle gespielt haben. Der Kaiser war oft auf der Flucht, vor allem vor dem schwarzen Raben, Matthias Corvinus. Er hinterließ in seinen verschiedenen Residenzen Bauwerke mit seinen berühmten Buchstaben AEIOU – und damit Hinweise für uns. Und wir dürfen keinen übersehen, sonst werden wir nie ans Ziel gelangen.«
    »Wer weiß, ob im Laufe der Zeit nicht schon einige Hinweise verschwunden sind. Der Schottenaltar wurde auch zersägt und auseinandergerissen.« Wagner war skeptisch und wirklich nicht von der Idee begeistert, seine nun gut versperrte Remise zu verlassen.
    »Ich bin sicher, Friedrich hat auch das vorhergesehen und wichtige Hinweise mehrfach eingebaut«, versuchte ihn Sina zu beruhigen.
    »Es könnten doch auch die Bewahrer die Hinweise zerstört oder so versetzt haben, dass sich kein Sinn mehr daraus ableiten lässt«, gab Wagner zu bedenken.
    »Das Risiko müssen wir eingehen und hoffen, dass Friedrich auch dagegen ein Mittel gefunden hat«, beharrte Sina. »Nimm den Schottenmeisteraltar und den Babenberger Stammbaum. Da hast du auch sich ergänzende Hinweise. Den Altar im Schottenstift haben wir schon gesehen, jetzt möchte ich mir noch den Stammbaum anschauen. Ich glaube, da steckt mehr dahinter als eine historische Ansicht der Stadt Wien. Außerdem brauchen wir sowieso erst einmal frische Luft. Fahren wir also heute noch nach Klosterneuburg, bevor wir in Richtung Süden aufbrechen.« Sina war bereits auf dem Weg, seine Jacke zu holen.
    »Gut, dann nehmen wir aber die Suzuki, da fühle ich mich wesentlich sicherer als in dem langsamen Golf, in dem ich auf dem Präsentierteller sitze«, rief ihm Wagner hinterher.
    Sina, der

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