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Ewige Nacht

Ewige Nacht

Titel: Ewige Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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Au-pair-Mädchen Geschirr spülen und staubsaugen muss?«
    »Dann ist er zurückgerudert und meinte, Reija wäre sicher auch als Au-pair okay. Aber er wollte mir nicht sagen, warum er sie gefeuert hat.«
    »Ach, wer weiß, was der so redet. Reija kommt zu uns, und Punkt.«
    Die Schlange bewegte sich zügig auf das Schiff zu.
    »Das kann nicht dein Ernst sein«, sagte Soile. »Wir reden hier über den Menschen, mit dem Aaro seine Zeit verbringt …«
    »Aaro und ich. Es wird m ir schon nicht verborgen bleiben, wenn Probleme auftauchen. Und du hast selbst gesagt, dass Aaro sich gut mit ihr versteht.«
    »Mit ihrem tollen Telefon.«
    »Warten wir doch erst mal ab, wie es läuft.«
    »Woher sollen wir wissen, was sie womöglich auf dem Kerbholz hat? Du kannst ja mal in deinem Computer nachschauen, ob sie vielleicht vorbestraft ist.«
    »Jetzt mach mal halblang.«
    »In Joensuu gibt es Drogen und …«
    »Die gibt es überall. Hör auf mit dem Theater. Wir telefonieren später. Tschüs.«
    »So eins wär klasse«, sagte Aaro und machte eine Kopfbewegung in Richtung der Wohnmobile, die etwas weiter weg in einer Reihe standen.
    Timo strich sich nachdenklich über seinen Ansatz zum Doppelkinn. »Ich weiß nicht. Die sind innen ziemlich eng. Und sie fahren sich schlecht. Wenn man das hier gewohnt ist, mag man sich nicht mehr ans Steuer eines Wohnmobils setzen.«
    Timo tippte leicht auf das solide Lenkrad. Er hatte gerade dieses ältere S-Klasse-Modell gewollt, die Krönung einer Ära, ein Dinosaurier, der in historische Vergessenheit geraten war. Nicht modern, aber solide – so wie er selbst.
    »Sagst du mir, warum wir so plötzlich losfahren?«
    Timo hatte Aaro in Nikos Auto angerufen und ihn aufgefordert, schnell seine Sachen zu packen.
    »Aus dienstlichen Gründen. Das habe ich dir doch schon gesagt.«
    »Was sind das denn für dienstliche Gründe? Ich dachte, du ermittelst in dem Überfall auf den Geldtransporter. Wieso musst du dann so plötzlich nach Brüssel?«
    »Und die fehlenden Schulbücher müssen wir noch bestellen. Bei irgendeinem Online-Versand wird das doch möglich sein?«, versuchte Timo abzulenken.
    Aaro zuckte gleichgültig mit den Schultern.
    »Komisch«, meinte Timo. »KeyKatches, Wetttipps und was weiß ich alles kann man online bestellen, aber Schulbücher nicht?«
    »Auch die moderne Technik hat ihre Grenzen.«
    Bei der Fahrt aufs Autodeck der Finnhansa ratterte die Rampe unter dem Wagen. Die meisten PKWs wurden in einen gangartigen Pferch gelotst, aber der Teil der Schlange, in dem sich Timo und Aaro befanden, kam hinter LKWs und Sattelanhängern aufs Mitteldeck. Timo hielt auf dem Platz, den ihm ein Reedereiarbeiter mit Funkgerät in der Hand zugewiesen hatte, und klappte die Außenspiegel ein.
    »Nimm du die schwarze Tasche.« Timo stieg aus und machte den Kofferraum auf. »Ich nehme die blaue und meine eigene.«
    Der Kofferraum und die Hälfte der Rückbank waren in aller Eile mit Taschen, Kartons und Tüten voll gestopft worden. Während er nach den Sachen suchte, die sie auf dem Schiff brauchten, blickte sich Timo auf dem Autodeck um, das sich lautstark füllte. Ziemlich viele Autos waren in Deutschland zugelassen.
    Aaro nahm seine Tasche und Timo die anderen beiden. Sie schlängelten sich zwischen den Fahrzeugen zur Tür, durch die gerade eine junge Frau und ein Mann in Timos Alter gingen.
    Timo hatte nur ein zwei Jahre altes Foto von Noora Uusitalo gesehen, doch er erkannte sie sofort.

12
    Ralf drückte auf den Knopf am Aufzug, aber Noora ging an ihm vorbei zur Treppe.
    »Es dauert eine Ewigkeit, bis der Aufzug kommt.«
    Sie stiegen die schmale Treppe hinauf zum Deck mit der Information, wo sie mit den anderen Passagieren für die Kabinenschlüssel anstehen mussten.
    »Wo ist Sakombi?«, fragte Noora.
    »Er ist nicht hier«, antwortete Ralf leise.
    »Wieso das? Er ist doch gerade auf …«
    »Er ist nicht hier«, flüsterte Ralf scharf. »Er ist Luft für uns.«
    Noora verstummte. Warum durften sie Sakombi keine Beachtung schenken? Hatten sie etwa doch Geld erbeutet, das Sakombi jetzt mit dem Wohnmobil nach Deutschland transportierte? Wieder überkam sie Wut: Warum hatten sie ihr nichts gesagt?
    »Die Reservierung ist auf den Namen Uusitalo gemacht worden«, sagte sie zu dem Purser hinter der Theke. Der tippte etwas in seinen Computer und reichte ihr die Magnetkarten, die als Kabinenschlüssel dienten.
    »5021. Eine Etage höher. Angenehme Reise!«
    »Danke.« Noora drehte sich um und wäre

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