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Ewige Treue

Ewige Treue

Titel: Ewige Treue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Geschäft.«
    Er stieß die Türen auf, und sie trat in den Raum. »Sie erinnern sich an Carter«, sagte Rodarte.
    Sein Partner, den sie vom Vorabend wiedererkannte, stand schweigend und grimmig wie ein Wachposten vor einem wandhohen Bücherregal. Weder seine Haltung, noch seine Miene änderte sich, als sie eintrat.
    Abgesehen von ihm wirkte der Raum überraschend normal. Nur ein kleiner Bereich neben dem Schreibtisch war in Unordnung geraten. Der Schreibtisch selbst und alles darauf war nach Fingerabdrücken abgesucht worden. Ein Couchtisch war zur Seite gekippt. Die Lampe und alles, was sonst auf dem Tisch gestanden hatte, lagen verstreut und größtenteils zerbrochen auf dem Boden. Der Teppich selbst wellte sich. Foster hatte nicht einmal geduldet, dass der Fransenrand in Unordnung geriet, und darauf bestanden, dass er mehrmals täglich gekämmt wurde.
    Sie musste unwillkürlich hicksen, als sie seinen Rollstuhl sah.
    Außerdem war alles voller Blut. Der Rollstuhl. Der Teppich. Der Schreibtisch.
    Rodarte fasste sie am Ellbogen. »Wollen Sie das lieber auf später verschieben?«
    Vor allem wollte sie nicht von ihm angefasst werden. Sie zog ihren Ellbogen aus seinem Griff. »Mir kommt es nicht so vor, als wäre irgendetwas außer dem, was ins Auge fällt, verändert worden.«
    »Gut.« Er deutete auf eine Sitzgruppe. »Setzen wir uns.«
    »Hier drin?«
    Er zuckte mit den Achseln und verzog das Gesicht, als wollte er fragen: Warum nicht?
    Entweder war er ein dummer, unsensibler Idiot, oder er war einfach nur grausam. Laura tippte auf Letzteres, aber sie wollte sich nicht mit ihm darüber streiten, wo er sie vernehmen würde. »Ich habe den ganzen Tag gesessen oder gelegen. Ich bleibe lieber stehen.« Sie trat ans Fenster und blieb mit dem Rücken zum Raum stehen.
    Rodarte verzichtete auf jede einfühlsame Eröffnung. »Warum waren Sie gestern in Austin?«
    Aus dem Augenwinkel konnte sie sehen, dass sich Carter endlich bewegt hatte. Er zog ein kleines Notizbuch und einen Stift aus der Brusttasche. Aber es war offensichtlich, dass er nur zur Verstärkung hier war. Rodarte führte die Ermittlungen.
    »Mein Mann wollte, dass ich dort ein Problem löse. Es gab Berichte über Gepäckdiebstähle. Man hatte unsere Geschäftspartner im Verdacht. Wie sich herausstellte, war einer davon tatsächlich schuldig. Die Polizei in Austin hat einen Bericht darüber verfasst, falls Sie das nachprüfen möchten.«
    »Sie sind mit einem SunSouth-Flug zurückgekommen?«
    »Dem Neun-Uhr-Flug, dem letzten am Abend. Bei der Landung sagte mir die Stewardess, dass man mich aus dem Flugzeug begleiten würde. Ihre Seelsorger haben mich noch in der Fußgängerbrücke erwartet. Sie brachten mich in eine Privatlounge im Flughafen und erklärten mir, dass mein Mann gestorben sei. Dass er ermordet wurde, habe ich erst von Ihnen erfahren.«
    »Und bis man Sie aus dem Flugzeug eskortierte, hatten Sie keine Ahnung, dass bei Ihnen zu Hause etwas passiert war?«
    »Woher sollte ich das denn wissen?«
    »Ein Anruf? Eine SMS?«
    »Nein, ich wusste nicht, dass etwas passiert war.«
    »Sie waren den ganzen Tag unterwegs. Haben Sie gestern irgendwann mit Ihrem Mann gesprochen?«
    »Gegen Mittag rief er auf meinem Handy an, um sich zu erkundigen, wie die Dinge stehen. Und gegen sechs Uhr abends habe ich ihn zurückgerufen und ihm mitgeteilt, dass der Fall geklärt sei und ich mit dem Neun-Uhr-Flug zurückkommen würde, sodass er mit dem Essen nicht auf mich zu warten bräuchte.«
    »Das waren die beiden einzigen Anrufe?«
    »Ja.«
    »Hatte Mr Speakman eine Verabredung für gestern Abend?«
    »Nicht dass ich wüsste.«
    »Offensichtlich hat er sich sehr wohl mit jemandem getroffen.«
    Sie drehte sich um und sah ihn an.
    »Es gibt keine Hinweise auf einen Einbruch«, erläuterte er. »Ihr Mann muss seinen Mörder selbst ins Haus gelassen haben.«
    »Manuelo geht immer an die Tür.«
    Er zog die Stirn in Falten. »Wir haben ihn immer noch nicht gefunden, Mrs Speakman.«
    Als Rodarte sie gestern Abend um Hilfe gebeten hatte, den Tatort zu rekonstruieren, hatte sie den Diener erwähnt. Rodarte hatte Vor- und Nachnamen notiert. Als sie ihm erklärt hatte, worin Manuelos Aufgaben bestanden, hatte der Detective angeordnet, das gesamte Haus durchsuchen zu lassen. Nirgendwo war eine Spur von dem Mann zu finden gewesen.
    »Sein Zimmer über der Garage ist immer noch leer«, sagte er jetzt. »Das Bett ist gemacht, in der Spüle steht kein Geschirr. Die Kleider hängen im

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