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Ewige Treue

Ewige Treue

Titel: Ewige Treue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Sofa. Einer setzte sich neben sie und legte schützend den Arm über die Rückenlehne. Der andere bat einen uniformierten Polizisten, ihr ein Glas Wasser zu holen.
    Der Detective ging auf sie zu und zog dabei aus der Brusttasche seines Jacketts eine Karte, um sie ihr zu überreichen. »Stanley Rodarte, Madam. Morddezernat, Dallas Police Department.«

22
    L
    aura, er ist jetzt da.« Kay Stafford stand in der Tür zu Lauras Schlafzimmer, in dem sie auf einer Chaiselongue lagerte. Die Vorhänge waren zugezogen. Der Raum war kühl und dunkel. Ihre Assistentin sprach leise und langsam, so wie jeder heute mit ihr sprach, fast als würden alle befürchten, dass sie bei dem geringsten Lärm zerspringen könnte wie ein Kristallglas. Vielleicht hatten sie da nicht unrecht.
    »Ich habe ihn ins Fernsehzimmer gebracht«, sagte Kay. »Sie brauchen sich mit dem Hinuntergehen nicht zu beeilen. Er hat gesagt, er würde warten.«
    Laura setzte sich auf und schlüpfte in die Schuhe. »Ich kann genauso gut gleich mit ihm reden, auch wenn ich nicht weiß, was ich ihm heute anderes als gestern Abend erzählen könnte.«
    Detective Rodarte war bis kurz vor Mitternacht geblieben. Einen Teil der Zeit hatte er damit verbracht, sie zu befragen. Ansonsten waren er, sein stummer Partner und die übrigen Polizisten in der Bibliothek aus und ein gegangen und hatten alles getan, was sie auch sonst am Tatort eines Mordes tun mochten.
    Sie besprachen sich mit gedämpfter Stimme, warfen Blicke in ihre Richtung und baten sie hin und wieder um eine Auskunft. Eine fürsorgliche Polizistin fragte sie, ob man jemanden für sie anrufen sollte. »Jemanden, der heute Nacht bei Ihnen bleibt.«
    Weder sie noch Foster hatten Angehörige. Seit dem Unfall hatten sie nur noch wenig Kontakt mit ihren Freunden gehabt. »Meine Assistentin«, hatte sie geantwortet.
    Sie hatte der Polizistin Kays Privatnummer gegeben. Keine halbe Stunde später war Kay eingetroffen, genauso entsetzt wie Laura, aber zumindest in der Lage, die simplen Aufgaben zu erledigen, die Laura hoffnungslos zu überfordern schienen. Sie erklärte, wo etwas zu finden war, beantwortete einfache Fragen und ging ans Telefon, das irritierend oft zu läuten begonnen hatte.
    Kay hatte einen Notizblock in der Hand, als sie gemeinsam nach unten gingen. »Entschuldigen Sie, dass ich Sie mit all dem belästigen muss, Laura.«
    »Machen Sie nur. Ich kann mir im Moment keinen Zusammenbruch leisten. Der kommt später, wenn … wenn alles geregelt ist. Was brauchen Sie?«
    In Fosters Testament, das er nach ihrer Hochzeit geändert hatte, war festgelegt, dass Laura im Fall seines Todes als Vorstandsvorsitzende von SunSouth eingesetzt würde, bis der Aufsichtsrat einen neuen gewählt hatte. Bis dahin konnte sie alle notwendigen Entscheidungen treffen und das Unternehmen weiterführen. Also war sie gestern Nacht nicht nur Witwe geworden, sondern auch CEO von SunSouth.
    Kay sagte: »Die Medien belagern unsere Zentrale und warten auf eine Erklärung.«
    »Joe soll sie mit allgemeinem Blabla abspeisen. ›Alle bei SunSouth sind schockiert über dieses tragische Ereignis‹ et cetera. Aber bevor er es herausgibt, soll er es mir faxen, damit ich einen Blick darauf werfen kann.« Sie traute ihrem Marketingchef durchaus zu, eine passende Presseerklärung zu verfassen, aber sie hatte es sich genau wie Foster zur Regel gemacht, alles vorher abzuzeichnen. »Sagen Sie ihm, er soll keine förmliche Pressekonferenz ansetzen und auch keine Fragen über … das Verbrechen beantworten. Das überlassen wir der Polizei.«
    Kay hakte den Punkt von ihrer Liste ab. »Die Betriebsleitung lässt fragen, ob sie eine Gedenkminute für Foster anordnen soll. Irgendwas in der Richtung?«
    Laura lächelte leer und schüttelte den Kopf. »Foster hätte es nicht zugelassen, dass der Flugplan auch nur um eine Minute verschoben wird. Aber ich weiß die Geste zu schätzen. Sorgen Sie dafür, dass das jeder weiß.«
    »Haben Sie sich schon Gedanken über die Beerdigung gemacht?«
    Laura war unten an der Treppe angekommen, blieb stehen und sah sie an. »Ich kann die Beerdigung erst ansetzen, wenn der Leichnam freigegeben worden ist.«
    Unerwartet schossen ihr Tränen in die Augen. Vor zwei Jahren hatte Foster nach dem Unfall auf der Intensivstation gelegen und um sein Leben gekämpft. Damals hatte sie befürchtet, dass jeder Atemzug sein letzter sein könnte und dass sie schon bald seine Beerdigung organisieren würde. Aber diesmal hatte sie keine

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