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Ewige Treue

Ewige Treue

Titel: Ewige Treue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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fiel auf, dass seine Fingernägel geschnitten werden mussten.
    »Ich werde uns eine Menge Zeit sparen, Mrs Speakman. Der Brieföffner, mit dem Ihr Mann erstochen wurde, war mit Griff Burketts Fingerabdrücken übersät.«

23
    L
    aura schlug die Hand auf den Mund, weil sie Angst hatte, sich vor den beiden Detectives zu übergeben.
    »Ist alles okay?«, fragte Rodarte.
    Sie schüttelte den Kopf, sprang auf die Füße und rannte aus dem Raum. Sie schaffte es gerade noch in die Toilette, wo sie sich würgend über die Schüssel beugte. Weil sie seit dem Abendessen nichts mehr zu sich genommen hatte, war ihr Magen praktisch leer. Dafür war der Schleim so bitter, dass sie minutenlang weiterwürgen musste. Als die Krämpfe endlich nachließen, waren ihre Kleider schweißdurchtränkt. Ihre Ohren summten, ihre Finger und Zehen kribbelten, und sie schlotterte am ganzen Leib.
    Sie schlug beide Hände vors Gesicht. Schon als sie die beiden Polizeiseelsorger in der Fluggastbrücke hatte stehen sehen, war ihr klar gewesen, dass sich eine Katastrophe ereignet hatte und dass, worin sie auch bestehen mochte, Griff Burkett darin verwickelt war. Dieses Gefühl hatte sich jetzt bestätigt, und sie war nicht sicher, ob sie das überleben würde. Das Wissen, dass er Foster umgebracht hatte, würde womöglich auch sie umbringen und das Kind, das sie in ihrem Bauch trug.
    Trotzdem durfte sie jetzt nicht an das Baby denken, sonst würde sie noch verrückt.
    »Laura?« Kay klopfte an die Tür. »Laura?«
    »Gleich.« Sie spülte ihren Mund aus und spritzte Wasser in ihr kalkweißes Gesicht. Dann fuhr sie sich mit den Fingern durchs Haar, zwang sich, Haltung anzunehmen, und öffnete die Toilettentür.
    Kay stand vor ihr und direkt dahinter Rodarte. Er beobachtete sie eher bohrend als mitfühlend. Kay sagte: »Ich bringe Sie nach oben und ins Bett.«
    »Nein. Es geht schon wieder. Aber könnten Sie mir bitte ein Glas Cola oder Sprite bringen, irgendwas, das richtig prickelt?«
    Kay ließ sie nur ungern allein, aber sie ging los, um etwas zu holen. Laura schob sich an Rodarte vorbei und kehrte ihm voran in die Bibliothek zurück. Ihre Knie waren wie aus Gummi. Die Aircondition ließ sie in ihren nassen Sachen frösteln. Sie wickelte sich in eine Wolldecke, bevor sie auf den Sessel zurückkehrte, den sie so eilig verlassen hatte.
    Soweit Laura erkennen konnte, hatte der andere Detective seinen Posten nicht verlassen oder sich auch nur bewegt. Die drei warteten schweigend ab, bis Kay den gewünschten Drink gebracht hatte. »Rufen Sie, wenn Sie mich brauchen«, sagte sie, fixierte Rodarte mit einem finsteren Blick und drückte tröstend Lauras Arm.
    »Danke, Kay. Bitte machen Sie die Tür hinter sich zu.«
    Laura nippte an ihrer Limonade und hoffte, dass der Zucker ihren Magen beruhigen statt sofort wieder aufwühlen würde.
    Wieder begann Rodarte ohne jede Vorrede. »Haben Sie ihn schon gekannt, bevor er im Gefängnis war?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    » Erst seitdem er entlassen wurde?«
    Sie nickte.
    »Wie haben Sie sich kennen gelernt? Und wo?«
    »In diesem Raum.« Sie sah ihm an, dass ihn das überraschte.
    »Foster fand ihn interessant. Er hatte in den Nachrichten gehört, dass er entlassen werden sollte. Also schrieb er ihm und bat ihn, uns zu besuchen.«
    »Fand ihn interessant, wie? Was fand Ihr Mann denn so interessant an einem kriminellen Footballspieler?«
    Sie sah ihm offen ins Gesicht und log: »Das weiß ich nicht.« Die Wahrheit zu sagen kam nicht in Frage. Sie musste die Zukunft ihres Kindes schützen. Außerdem musste sie die Geheimhaltung wahren, auf der Foster bestanden hatte. »Mr Burkett war nur dieses eine Mal hier. Bis ich hinzukam und ihm vorgestellt wurde, hatten die beiden den geschäftlichen Teil schon erledigt und tranken zusammen ein Glas.«
    »Es war ein freundliches Gespräch.«
    »Ungemein. Wenigstens kam es mir so vor.«
    Er studierte sie kurz. Sie war nicht sicher, ob er ihr glaubte. Im Gegenteil, sie war fast sicher, dass er es nicht tat. Aber es gab niemanden, der ihre Aussage widerlegen konnte. »Hat es bei diesem freundlichen Zusammensein zwischen Ihnen und Burkett gefunkt?«
    »Verzeihung?«
    »Wie bald danach haben Sie angefangen, sich mit ihm in dem Haus in der Windsor Street zu treffen?«
    Das Limonadeglas wäre ihr fast aus der zitternden Hand gerutscht.
    Er grinste. »Ich wette, Sie fragen sich, woher ich von Ihrer Romanze weiß. Tja, sehen Sie, ich habe Burkett seit dem Tag seiner Entlassung aus Big

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