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Ewige Treue

Ewige Treue

Titel: Ewige Treue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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als Puffer dient.«
    »Vielen Dank.«
    »Sie werden froh sein, dass ich in der Nähe bin. Und Sie beschütze wie ein …« Er wartete einen Herzschlag lang ab und sagte dann: »Bruder.«
    Sie schüttelte sich innerlich. »Ich bin todmüde. Wenn das alles ist …«
    »Die Autoschlüssel?«
    Sie nahm sie aus ihrer Handtasche und reichte sie ihm widerwillig, wobei sie darauf achtete, ihn nicht zu berühren. »Danke.« Er ließ sie in seiner Handfläche tanzen und wirkte ausgesprochen zufrieden, dass er sie in seinen Besitz gebracht hatte. »Bestellen Sie sich was beim Zimmerservice. Das DPD kommt für alles auf.«
    »Wie lange werden Sie mir diese Gastfreundschaft gewähren?«
    »Bis Burkett in Haft ist.«
    »Das könnte sich eine Weile hinziehen.«
    Er grinste. »Ich glaube nicht. Aber bis dahin sind Sie unser Gast, wie lange das auch dauern wird. Machen Sie sich einstweilen keine Sorgen. Er kann Ihnen nicht nahe kommen.« Nachdem er noch einmal hatte durchblicken lassen, worauf es ihm ankam, trat er an die Tür und legte die Hand auf den Türknauf. »Rufen Sie mich an, wenn Sie was brauchen. Ganz egal wann.« Er schaute an ihr vorbei auf das Bett, dann kehrte sein Blick zu ihr zurück, und er lächelte. »Träumen Sie süß.«

29
    S
    obald Rodarte aus dem Zimmer war, legte Laura den Riegel vor. Sie hörte ihn mit Carter und dem Polizisten vor ihrer Tür sprechen und dann das leise Ping des eintreffenden Aufzugs.
    Doch selbst nachdem sie mitbekommen hatte, dass er gegangen war, hielt sie sich an ihren eng umschlungenen Armen fest. Sie würde telefonisch um eine Dose Raumspray bitten, damit sie seinen Geruch aus dem Zimmer bekam. Aber erst später. Im Moment hatte sie nicht die Kraft, mit irgendwem zu sprechen. Sie war der Worte müde.
    Sie zog den Reißverschluss um ihren Koffer auf und begann auszupacken. Doch bevor sie die Hälfte ausgepackt hatte, verließ sie die Energie. Jede Bewegung schien übermenschliche Kräfte zu kosten. Sie ließ sich aufs Bett fallen. Endlich kamen die Tränen. Sie lösten sich aus den Winkeln ihrer geschlossenen Augen, rannen über ihre Schläfen und verliefen sich in ihren Haaren.
    Gerade wie an jenem Tag, an dem Griff Burkett ihre Tränen weggestrichen hatte, an jenem Tag, der alles verändert hatte, jenem Tag, an dem er – sei ehrlich, Laura – Gefühle und Empfindungen, die sie so lange nicht mehr gespürt hatte, zu neuem Leben erweckt hatte. Sie hatte sich eingeredet, dass sie diese Gefühle nicht vermisst hatte, dass sie sich nicht danach sehnte. Was für eine Idiotie. Was für ein Irrtum.
    Allerdings war sie an jenem Nachmittag besonders empfänglich für jede Zärtlichkeit gewesen. Fosters desinteressierte Reaktion auf ihr Select-Projekt hatte sie bis ins Mark getroffen. Damit hatte er Laura tiefer verletzt als mit offener Ablehnung. Er hatte die Sache einfach nie wieder erwähnt. Stattdessen hatte er sich benommen, als hätte sie die Präsentation nie gehalten. Er hatte das Projekt mit seiner Apathie getötet, es mit seinem Schweigen erstickt.
    An jenem Nachmittag war sie, kurz bevor sie zu dem Treffen mit Griff Burkett aufgebrochen war, in Fosters Büro gegangen, weil sie etwas gesucht hatte. Stattdessen hatte sie das Exposé gefunden, für das sie Hunderte von Stunden aufgewendet hatte. Es lag in seinem Papierkorb, zusammen mit Bruchstücken des Flugzeugmodells. Er hatte es auseinandergenommen und die Teile einzeln in den Müll geworfen.
    Sogar Griff Burkett hatte sie nach dem Modell gefragt. Er, ein Fremder ohne irgendwelches persönliches Interesse an der Luftfahrtbranche, hatte mehr Neugier gezeigt als Foster.
    Der Anblick des zerstörten Modells hatte sie ins Herz getroffen. Das bedeutete den Tod ihres Projekts. Obwohl es so gut wie feststand, dass sie an diesem Tag ihren Eisprung hatte, hätte sie Griff Burkett anrufen und das Treffen absagen sollen. Sie war emotional viel zu anfällig, um hinzugehen, trotzdem machte sie sich auf den Weg, weil sie Foster keinesfalls erklären wollte, warum sie einen Zyklus ausgesetzt und eine Gelegenheit verstreichen lassen hatte, ihm ein Baby zu schenken.
    Als sie dann unter der Decke lag und darauf wartete, dass ihr Deckhengst ins Schlafzimmer trat, kam sie sich vor wie ein Opfertier auf dem Altar. Und plötzlich ging ihr auf, dass sie genau das war, ein Opfer auf dem Altar von Fosters Ego. Deshalb hatte sie so geweint, als Griff hereingekommen war.
    Keiner von beiden hatte mit dem gerechnet, was dann passierte. Sie war sicher, dass

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