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Ewige Treue

Ewige Treue

Titel: Ewige Treue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Griff es genauso wenig beabsichtigt hatte wie sie. Im Gegenteil, im ersten Moment hatten ihn ihre Tränen wütend gemacht.
    Dann hatte er sie unerwartet sanft weggewischt. Seine Zärtlichkeit hatte den Schmerz nach Fosters Zurückweisung gedämpft. Instinktiv hatte sie darauf reagiert, hatte sie sich in ihrem verzweifelten Bedürfnis nach Anerkennung und Liebe, Verständnis und Zuneigung daran festgeklammert. Griff hatte auf diese Gefühle so reagiert wie es fast jeder Mann tun würde, nämlich sexuell.
    Sie hatte sich ganz bestimmt nicht mit ihm in diesem Haus getroffen, weil sie sexuelle Erfüllung gesucht hatte. Im Gegenteil. Sie hatte von Anfang an gegen den Gedanken daran angekämpft. Sie hatte die Tage – und die Nächte – durchgestanden, indem sie sich immer wieder versichert hatte, dass sie nichts entbehren musste, dass sie in anderen Bereichen ihres Zusammenlebens mit Foster Erfüllung fand, dass sie das Gewicht eines Mannes auf ihrem Leib nicht vermisste.
    Aber das Gefühl, wie er in ihr größer wurde, war überwältigend erotisch gewesen. Mit einem Mal wurde sie von einem so unwiderstehlichen Verlangen weggerissen, war es da nicht ganz natürlich, dass ihr Körper reagierte, dass sie sich, fast gegen ihren Willen, diesen Gefühlen hingegeben hatte?
    Beinahe konnte sie rechtfertigen, was an jenem Tag passiert war.
    Aber wie sollte sie den Nachmittag vier Wochen danach entschuldigen? Das konnte sie nicht. Was sie getan hatten, war falsch gewesen und hatte letztendlich ins Verderben geführt.
    Jetzt presste sie die Hand auf ihren Unterleib und weinte um das Kind, das nie seinen Vater kennen lernen würde.
    Keinen von beiden.
     
    Am nächsten Tag leitete sie das Meeting, das sie einberufen hatte. Alle Vorstände waren da, genau wie alle Aufsichtsratsmitglieder.
    Sie kam direkt zur Sache. »Ich entbinde Sie von den Bedingungen in Fosters Testament, die mich automatisch zur CEO machen. Foster hatte diesen Absatz aufgenommen, damit im Falle seines unerwarteten Todes das Unternehmen nicht ohne Führung bleibt. Sie wissen selbst, dass er nichts dem Zufall überlassen wollte. Allerdings hat er dieses Unternehmen auch demokratisch geführt. Ich beabsichtige, an dieser Tradition festzuhalten.«
    Sie griff nach ihrem Wasserglas und nahm einen Schluck. »Fosters Tod wird in einem Gerichtsprozess aufgearbeitet werden. Selbst wenn es keinen Gerichtsprozess geben sollte, so erwarten uns doch eine förmliche Anhörung und rechtliche Verwicklungen, die sich nicht vermeiden lassen. So oder so werde ich mich dem stellen müssen, und ich weiß nicht, wie oder wann sich die Dinge aufklären werden. Bitte seien Sie auf unangenehme Entwicklungen vorbereitet. Es werden Unterstellungen gemacht werden, zu denen ich öffentlich Stellung nehmen muss.
    Die Medien werden uns auf der Pelle sitzen. Ich hoffe, dass ich SunSouth vor den schlimmsten Auswirkungen bewahren kann, aber Fosters und mein Name stehen für die Airline. Ich bitte Sie inständig um Kooperation. Falls jemand von der Presse Sie um einen Kommentar bittet, verweisen Sie ihn bitte an unsere Rechtsabteilung. Beantworten Sie bitte keine Fragen und geben Sie keine Erklärungen oder Spekulationen ab, selbst wenn der Fragesteller noch so harmlos erscheint. Alles, was Sie sagen, könnte aus dem Zusammenhang gerissen werden.«
    »Was für unangenehme Entwicklungen sehen Sie denn voraus?«, fragte jemand.
    »Die Art unserer Beziehung zu Griff Burkett könnte in Frage gestellt werden. Ich muss gestehen, dass es eine ausschließlich private und persönliche Beziehung war.« Verlegenes Schweigen senkte sich über den Raum. Alle sahen angestrengt an ihr vorbei.
    Als niemand ein Wort sagte, fuhr sie fort: »Das bringt mich zu meinem nächsten Punkt. Falls Sie mich zu irgendeinem Zeitpunkt für ungeeignet oder unfähig halten, meiner Verantwortung gegenüber SunSouth Airlines und deren Angestellten gerecht zu werden, oder falls Sie nicht mehr wünschen, dass ich die Airline als CEO oder in einer anderen Funktion vertrete, dann müssen Sie um meinen Rücktritt bitten, den ich dann unverzüglich und ohne weitere Nachfragen einreichen werde. Ich möchte, dass Sie das alle wissen.«
    Schließlich hob Joe McDonald die Hand. »Ich wurde zum Sprecher für dieses Meeting ernannt.«
    »Gut.« Sie stählte sich innerlich. Vielleicht waren sie schon zu dem Schluss gekommen, dass eine Frau, deren Mann unter mysteriösen Umständen brutal ermordet worden war und die mit einem kriminellen

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