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Ewige Treue

Ewige Treue

Titel: Ewige Treue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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kamst angestampft wie ein wütender Elefantenbulle. Als ich begriff, dass du es warst, hätte ich um ein Haar einen Lachkrampf bekommen. Während du über Bandys Leiche in Selbstmitleid gebadet hast, konnte ich durch die Hintertür rausschleichen.«
    »Um draußen anonym die Polizei zu rufen.«
    »Von einem Münztelefon um die Ecke aus. Sobald ein Streifenwagen losgeschickt worden war, meldete ich mich über Funk, erklärte, ich sei zufällig in der Gegend und bot an, die Ermittlungen zu übernehmen.« Er grinste. »Den Rest kennst du.«
    »Es wäre die ideale Möglichkeit gewesen, mich einfach umzubringen. Warum haben Sie es nicht getan?«
    »Das habe ich lieber sein lassen, weil ich die Vista-Boys nicht verärgern wollte. Ich dachte, sie hätten vielleicht was Besonderes mit dir vor, und es würde ihnen aufstoßen, wenn ich sie um dieses Vergnügen brächte. Im Nachhinein wäre es allerdings besser gewesen, wenn ich dich abserviert hätte.«
    »Diese fünf Jahre waren für mich eine Ewigkeit, aber für Sie müssen sie die reinste Folter gewesen sein«, sagte Griff. »Solange ich am Leben war, konnte ich Ihnen gefährlich werden. Sie haben sich in die Hose geschissen vor Angst, dass ich Ihnen auf die Schliche kommen könnte. Nur darum haben Sie mir ständig zugesetzt und so getan, als würden Sie im Auftrag von Vista arbeiten, obwohl Sie von Anfang an wussten, dass ich Bandy nicht beklaut hatte. Sie haben nichts in seinem Hinterzimmer gefunden, stimmt’s?«
    Rodarte zuckte mit den Achseln.
    »Die Vista-Boys haben Sie immer noch nicht auf ihrer Gehaltsliste. Offenbar waren sie nicht besonders beeindruckt.«
    »Das kann sich ändern.«
    »Weil Sie hoffen, dass Sie ihre Gunst gewinnen, wenn Sie mich umbringen.«
    »Schaden kann es nicht. Sie mögen dich nicht besonders.«
    »Sie mögen Sie noch weniger.«
    »Das werden wir ja sehen.« Er lachte abrupt auf. »Weißt du, was wirklich komisch ist? Ich brauchte dich nicht mal zu Fall zu bringen. Das hast du selbst erledigt. Die Frau eines Querschnittsgelähmten zu ficken. Das ist mies, Burkett. Selbst für jemanden wie dich. Nur eins.« Er verzog sein Gesicht zu einer Maske angestrengter Konzentration. »Wofür war eigentlich die halbe Million? Wollte er dich mit dem Geld von seiner Alten loseisen?«
    Griff stand nur da und sah ihn wutentbrannt an.
    »Du willst es mir nicht verraten? Okay. Macht auch nichts.« Er beugte sich vor und hob lässig die Pistole vom Boden auf, drehte sich um und feuerte eine Kugel in Manuelos Brust.
    Ohne einen Laut kippte der Salvadorianer hintenüber in das ausgehobene Grab.

38
    G
    riff stieß einen erstickten Schrei aus und machte einen Satz vorwärts. »Du hast ihn umgebracht!«
    »Nicht ich, Burkett. Das warst du.« Rodarte warf die Pistole lässig in Richtung des offenen Grabes, wo sie im Dreck landete. »Du hast den armen Kerl hier aufgetrieben. Übrigens, erinnere mich daran, dass ich Mrs Speakman frage, woher du von diesem Haus weißt. Jedenfalls hast du Ruiz hier aufgetrieben, hast ihn gezwungen, sein eigenes Grab zu schaufeln, und ihn dann kaltblütig mit der Pistole des Polizisten, den du überfallen hattest, erschossen, damit er im Speakman-Prozess nicht gegen dich aussagen konnte.«
    Griff starrte immer noch auf den leeren Fleck, an dem noch vor wenigen Sekunden Manuelo gestanden hatte. Er sah auf die Pistole, die zu weit weg lag, als dass er sie in die Hände bekommen konnte. Schließlich sah er wieder auf Rodarte, und er hob die leeren Hände. »Sie werden wissen, dass ich die Pistole nicht abgefeuert habe.«
    »Oh, du wirst sie abfeuern. Nachdem du tot bist. Keine Sorge. Ich werde alles so herrichten, dass es überzeugend aussieht.«
    »Laura kennt die Wahrheit.«
    Rodarte zwinkerte. »Ich weiß schon, wie ich sie vom Gegenteil überzeugen kann.«
    Entgegen allem, was der Selbsterhaltungstrieb gebot, hechtete Griff vorwärts.
    Rodarte reagierte und konnte zwei Schüsse abgeben, bevor Griff das Gelenk seiner rechten Hand packte und herumdrehte. Rodarte schrie vor Schmerz auf und ließ die Pistole fallen.
    Jetzt bist du fällig, dachte Griff und traf Rodarte mit aller Kraft auf den Mund. Er rammte die Linke gegen Rodartes Wangenknochen und spürte, wie die Haut platzte. Aber die Befriedigung darüber wurde schon bald durch den Schmerz in seiner linken Schulter getrübt, die sich anfühlte, als hätte man ihm ein Brandeisen ins Fleisch gebohrt. Erst jetzt ging ihm auf, dass eine von Rodartes Kugeln getroffen hatte. Der Schmerz

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