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Ewige Treue

Ewige Treue

Titel: Ewige Treue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Cowboys, deren alter Quarterback abgedankt hatte. Als er bei dem Team unterschrieb, wurde sein Porträt auf dem Cover der Sports Illustrated abgedruckt. Ruhm und Reichtum mit dreiundzwanzig. Das steigt zu Kopf.
    Wie der Psychodoktor es sah, hatte er damals gewettet, weil er unterbewusst gehofft hatte, erwischt und bestraft zu werden und alles zu verlieren, Coachs und Ellies Liebe eingeschlossen. Darauf hatte der Psychodoktor besonderen Wert gelegt. »Coach Miller ist vielleicht das einzige Wesen auf dieser Welt, das Sie respektiert haben und für das Sie Zuneigung empfanden. Trotzdem haben Sie wissentlich genau das getan, was für ihn unverzeihlich war, Sie haben die eine Straftat begangen, die zu einem irreparablen Bruch in Ihrer Beziehung führen würde.«
    Seine zusammenfassende Analyse ergab, dass Griff unterbewusst das Gefühl gehabt hatte, für all das Gute, das ihm widerfahren war – angefangen von seinem Umzug zu Coach und Ellie bis zu seinem Eintritt als Starting Quarterback bei den Dallas Cowboys – bestraft werden zu müssen, weil er im tiefsten, dunkelsten Winkel seines Wesens überzeugt war, dass er diese Wohltaten nicht verdient hatte. Sein Untergang war eine selbsterfüllende Prophezeiung gewesen.
    Vielleicht stimmte das.
    Oder es war gequirlte Kacke.
    Er hatte gewettet, weil es Spaß gemacht hatte und weil er damit durchgekommen war.
    Erst als er bis zum Hals in der Scheiße steckte, hörte es auf, Spaß zu machen. Außerdem kam er nicht mehr damit durch.
    Während er an seinem zweiten Bier nuckelte und sich so lange wie möglich daran festzuhalten versuchte, sinnierte er darüber nach, welche Summen wohl auf den Ausgang dieses Baseballmatches gesetzt worden waren. Wie viel würden seine ehemaligen Geschäftspartner in ihrem schicken Büro in Las Colinas wohl an diesen neun Innings verdienen? Einen Haufen, das stand fest. Die Vista-Boys hatten überall im Land Buchmacher, die für sie arbeiteten.
    Allerdings einen weniger, seit Bill Bandy nicht mehr auf ihrer Gehaltsliste stand.
    Griff hoffte, dass der wehleidige kleine Spitzel an einem Spieß über dem heißesten Höllenfeuer gebrutzelt wurde.
    »Hast du in dem Spiel was laufen?«
    Griff war so in Gedanken versunken gewesen, dass er überrascht nach rechts sah, um sich zu überzeugen, dass tatsächlich er gemeint war. Der Mann auf dem Barhocker neben seinem fixierte ihn wutentbrannt, die Oberlippe zu einem streitsüchtigen Feixen verzogen.
    »Verzeihung?«, fragte Griff.
    »Frag ihn noch mal.« Hinter dem ersten Mann stand ein zweiter. Seine Miene war genauso aggressiv wie die seines Freundes, und seine Augen waren genauso blutunterlaufen und glasig.
    Griff fragte ruhig: »Was denn?«
    »Ich hab dich gefragt, ob du in dem Spiel was laufen hast.« Der auf dem Hocker deutete mit dem Daumen in Richtung Fernseher.
    »Nein.« Griff wandte sich ab und hoffte im Stillen, dass das Gespräch damit beendet war.
    »Sag bloß, du wettest nicht mehr!«
    Griff beachtete ihn nicht weiter, sondern griff nach seinem Bier.
    Der auf dem Hocker riss so heftig an seinem Arm, dass das Bier auf die Theke spritzte. »Hey, Arschloch. Hast du nicht verstanden? Ich hab dich was gefragt.«
    Inzwischen waren die Gäste um sie herum auf den wütenden Wortwechsel aufmerksam geworden. Die Musik plärrte weiter mit fühlbaren Bässen aus den Lautsprechern. Auf dem Bildschirm lief weiter das Spiel, aber die Unterhaltungen erstarben, und immer mehr Köpfe drehten sich in ihre Richtung.
    »Ich will keinen Ärger«, sagte Griff halblaut. »Warum lasst ihr mich nicht einfach in Ruhe, verschwindet von hier und nüchtert euch aus, okay?« Aber ihm war klar, dass sie nicht verschwinden würden. Der Zweite hatte sich inzwischen hinter seinem Barhocker postiert und drängte immer näher an ihn heran. Er stand zwar in Griffs Rücken, aber der spürte trotzdem seine feindselige, provozierende Haltung.
    Er suchte den Blick des Barkeepers und gab ihm ein Zeichen, dass er zahlen wollte. Der Barkeeper eilte an die Computerkasse. Griff schaute zu der Brünetten hinüber, die mit ihm geflirtet hatte. Sie sog an ihrem Strohhalm und beobachtete ihn über den gefrosteten Glasrand hinweg. Ihr Begleiter beobachtete ihn ebenfalls.
    Der Typ hinter Griffs Hocker sagte: »Ich schätze, er wettet nur auf Spiele, die er schieben kann.«
    »Scheißbetrüger.« Der Erste piekte wieder gegen seinen Arm, diesmal mit aller Kraft. »Dreckiger Scheißbetrüger …«
    Griffs Hand schoss schnell wie eine Kobra vor,

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