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Ewige Treue

Ewige Treue

Titel: Ewige Treue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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fragte er jetzt.
    Sie setzte sich auf und sah ihm tief in die Augen. »Möchtest du das denn, Foster?«
    »Ja. Es sei denn, es ist dir unerträglich.«
    Sie schüttelte den Kopf, wandte aber den Blick ab. »Wenn du es ertragen kannst, kann ich es auch.«
    »Haben wir uns nicht darauf geeinigt?«
    »Ja.«
    »So wollen wir es haben.«
    »Ich weiß. Ich hoffe nur, dass es bald passiert.«
    »So wollen wir es haben.«
    »Ich liebe dich, Foster.«
    »Und ich liebe dich.« Dann zog er ihren Kopf wieder an seine Brust und wiederholte: »So wollen wir es haben.«
     
    Eine Woche nach der Prügelei bekam Griff allmählich das Gefühl, dass er die Sache überleben würde. Während der vergangenen sechs Tage war er nicht so sicher gewesen.
    Diese Hurensöhne waren nicht mal so gnädig gewesen, ihn bewusstlos zu schlagen. Und das war Absicht. Er sollte bei Bewusstsein bleiben, er sollte jeden Schlag, jeden Stoß und jede Schramme spüren. Er sollte mitbekommen, wie sie seinen Kopf an den Haaren hochzogen und sein Gesicht zu einem in der Nähe geparkten Wagen drehten, damit er Rodartes olivbraune Limousine erkannte und das niedliche kurze Aufblenden der Scheinwerfer sehen konnte. Er sollte weder benebelt noch benommen sein. Er sollte sich genau an die Prügel erinnern und daran, wer sie ihm verabreichen ließ.
    Sie hatten ihm eine Gehirnerschütterung zugefügt. Er hatte beim Football ein paar Mal eine abbekommen und kannte daher die Symptome. Auch wenn der Erinnerungsverlust, der manchmal mit einer Gehirnerschütterung einhergeht, ausblieb, hatten ihn vierundzwanzig Stunden lang heftige Übelkeit, Schwindel und verschwommenes Sehen gequält.
    Der Ordnung halber hätte er sich gar nicht bewegen sollen, außer um mit seinem Handy einen Notarzt auf den Parkplatz zu holen. Aber die Fahrt in die Notaufnahme hätte allzu viele Formulare und einen Besuch von der Polizei und weiß Gott was sonst nach sich gezogen.
    Irgendwie hatte er es geschafft, in sein Auto zu klettern und heimzufahren, bevor seine Augen zugeschwollen waren. Seither hatte er alle paar Stunden eine Handvoll Ibuprofen-Tabletten eingeworfen und eine Lage zu finden versucht, in der die pochenden Schmerzen nicht ganz so unerträglich waren. Er machte sich keine Sorgen wegen irgendwelcher innerer Verletzungen. Diese Profis hatten genau gewusst, wie sie ihn zurichten mussten, damit er möglichst viel litt, aber sie wollten sich nicht die Hände mit einem Mord schmutzig machen. Sonst wäre er längst tot. Sie wollten nur erreichen, dass er sich danach sehnte, tot zu sein, damit er endlich von seinen Schmerzen erlöst war.
    Er stand nur zum Pinkeln auf, und das auch nur, wenn seine Blase zum Platzen voll war. Wenn er tatsächlich das Bett verließ, watschelte er gebückt und schlurfend wie ein alter Mann, weil ihm jedes Mal, wenn er den Fuß zu heben versuchte, ein messerscharfer Schmerz im Rücken Tränen in die Augen trieb.
    Seit gestern hatte sich seine Beweglichkeit geringfügig gebessert. Heute Morgen hatte er seinen ganzen Mut zusammengenommen und geduscht. Das heiße Wasser hatte sich tatsächlich gut angefühlt und einige seiner Schmerzen und Qualen gelindert.
    Das Schlafzimmer stank, weil er nicht die Kraft aufgebracht hatte, die Wäsche zu wechseln. Nachdem er es nicht mehr ertrug, noch länger dieselben vier Wände anzustarren, verließ er zum ersten Mal seit einer Woche den Raum. Kaffee war ein guter Gedanke. Er merkte, dass er brüllenden Hunger hatte. Die Welt hellte sich auf.
    Er war gerade damit beschäftigt, Rührei aus der Pfanne in seinen Mund zu schaufeln, als jemand läutete. »Wer kann das sein, verdammt?« Ihm fiel niemand ein, der ihn besuchen kommen wollte.
    Er schlurfte an die Wohnungstür und linste durch den Spion. »Das soll wohl ein Witz sein«, murmelte er. Und dann: »Scheiße! «
    »Griff?«
    Griff ließ den Kopf hängen und schüttelte verwundert den Kopf über sein verfluchtes Scheißpech. »Sofort. Hab’s gleich.« Er hantierte an den Schlössern herum, die er mit letzter Kraft verriegelt hatte, als er nach der Prügelei heimgekommen war, weil er gefürchtet hatte, dass Rodartes Schläger zu einem Nachschlag aufkreuzen könnten.
    Er zog die Tür auf. »Hi.«
    Sein Bewährungshelfer starrte ihn mit offenem Mund an. »Heilige Scheiße. Was ist Ihnen denn zugestoßen?«
    Er hatte Jerry Arnold eine Woche nach seinem Anruf in seinem Büro besucht. Griff hatte sich gedacht, dass eine persönliche Unterhaltung ihm vielleicht ein paar Punkte

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