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Ewige Treue

Ewige Treue

Titel: Ewige Treue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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nahm eine Cocktailserviette und wischte den Rand des leeren Glases ab, wobei er es genau dreimal in der Hand drehte, ehe er es in das Gestell unter der Spüle stellte. Anschließend drückte er den Kristallpfropfen in die Karaffe zurück und stellte sie exakt so auf wie zuvor. Zuletzt besprühte er seine Hände mit Desinfektionsmittel.
    Schließlich sagte er: »Das ist alles ziemlich spekulativ, Laura.«
    »Und noch nicht ausgereift. Das habe ich schon gesagt. Es bräuchte noch viel Feinarbeit. Dafür verlasse ich mich ganz auf dich.«
    Er ging nicht darauf ein. »Die Wahrscheinlichkeit, dass es ein Erfolg wird, ist minimal.«
    »Das war nicht anders, als du SunSouth übernommen hast. Damals hat dir jeder erklärt, dass es keinen Platz für eine weitere kommerzielle Fluglinie mit Sitz in Dallas gebe. Die Wirtschaftsfachleute hielten dich für verrückt und haben dir ins Gesicht gelacht. Du hast nicht auf sie gehört. Du hast alle Skeptiker überrollt wie eine Dampfwalze. Du hast dich von niemandem davon abhalten lassen, deinen Traum wahr zu machen.«
    »Damals war ich noch kein Krüppel.«
    Sie hätte nicht entsetzter sein können, wenn er sie geohrfeigt hätte. Tatsächlich hatte er sie dort getroffen, wo es sie am schmerzhaftesten traf, und er hatte das gewusst. Sie starrte ihn an, dann erwachte sie aus ihrer Fassungslosigkeit, kehrte auf dem Absatz um und ging zur Tür.
    »Laura. Laura, warte! Es tut mir leid.« Sie hielt inne, eine Hand auf dem Türknauf. Er kam hinter ihr zu stehen und fasste nach ihrer Hand. »O Gott, das tut mir so fürchterlich leid. Verzeih mir.«
    Er zog sie auf seinen Schoß, nahm ihren Kopf zwischen beide Hände und drehte ihn herum, bis sie ihn ansehen musste. »Es tut mir leid.« Er küsste sie auf die Wange, dann auf den Mund. »Es tut mir leid. Verzeih mir.«
    Weil sie aufrichtige Reue in seiner Stimme hörte, entspannte sie sich ein wenig. »Warum sagst du so was, Foster?«
    »Das war unpassend. Absolut.«
    Sie sah über seine Schulter auf das Modell, mit dem sie und andere sich so viele Stunden abgemüht hatten. »Ich dachte, das würde dich begeistern und aufrichten.«
    Er strich über ihren Kopf. »Ich habe dir die Überraschung mit meiner negativen Einstellung ruiniert. Dafür möchte ich mich entschuldigen. Vor allem nachdem du in dieser Woche schon einen Rückschlag verkraften musstest.«
    Er sprach über ihre Periode. Stimmt, das war ein Rückschlag gewesen, aber sie würde sich dadurch nicht vom Thema abbringen lassen. »Dir gefällt das Konzept von SunSouth Select nicht?«
    »Für eine Viertelstunde ist es ganz schön viel zu verdauen.« Sein mildes Lächeln war der Versuch, den Schlag abzumildern, genau wie seine sorgfältig gewählten Worte. »Du hattest monatelang Zeit, deinen Enthusiasmus zu befeuern. Ich hatte Scheuklappen auf. Gib mir etwas Zeit, die Sache durchzudenken.«
    »Aber spontan würdest du den Daumen senken.«
    »Ganz und gar nicht. Ich bin durchaus aufgeschlossen gegenüber dieser Idee, die aber noch genauer untersucht werden muss.«
    Mit anderen Worten, er hatte den Daumen gesenkt.
    Er zog ihren Kopf auf seine Schulter. »Bis dahin meinen Glückwunsch zu diesem exzellenten Job. Das war eine der besten Präsentationen, die ich je erlebt habe.«
    Er verwarf ihre Idee, gab ihr aber eine Eins für ihren Fleiß. Sie hasste es, so gönnerhaft behandelt zu werden, aber sie war zu niedergeschlagen, um deswegen einen Streit anzuzetteln. Sie hatte ihre gesamte Energie in die Präsentation gesteckt. Jetzt, nachdem alles vorbei war und sie ihr Ziel nicht erreicht hatte, fühlte sie sich leer und ausgelaugt.
    »Und jetzt«, sagte er, als hätten sie ein unbedeutendes Detail geklärt und abgehandelt, »erzähl mir von deinem Tag im Büro.«

17
    B
    olly Rich kletterte die Tribüne herauf und setzte sich neben Griff. Volle sechzig Sekunden saßen sie in identischer Haltung nebeneinander – die Unterarme auf die Schenkel gestützt, die Hände zwischen den Knien gefaltet – und schauten den Spielern auf dem Feld zu.
    Bolly brach als Erster das Schweigen. »Was zum Teufel tust du hier, Griff?«
    »Ich schau dem Training zu.«
    »Du kommst jetzt schon den dritten Tag hintereinander her.«
    »Du zählst mit?«
    »Ja, ich zähle mit. Was willst du hier?«
    »Also, mein geschultes Auge sagt mir, dass Jason genauso gut ist wie jeder andere Spieler in diesem Team. Sie haben keinen starken Running Back. Die Abwehr ist scheiße. Jason gibt sich alle Mühe, aber er ist

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