Ewige Treue
hatte das Gefühl, dass alle das Thema für gestorben hielten, nachdem er nicht darauf angesprungen war.
Er hatte SunSouth Select ausgepustet, dabei war die Aussicht auf eine neue Fluglinie ausgesprochen aufregend. Ohne dass Laura etwas davon ahnte, hatte er selbst an so etwas gedacht und seine eigenen Recherchen über diesen wachsenden Markt angestellt, um auszutüfteln, wie er sich einen größeren Anteil sichern konnte.
Er hatte sich mit den neuen superleichten Jets beschäftigt und mit dem Gedanken gespielt, eine ganze F lotte zu bestellen, um einen exklusiven Charterservice aufzubauen. Er hatte sogar erwogen, Lauras Vorschlag zu folgen und einen Ableger von SunSouth zu gründen.
Aber wie die Innovation auch aussehen würde, sie sollte auf seinen Ideen und seinem Design beruhen. Nicht auf ihren oder denen von jemand anderem. Jeder sollte sehen, dass er der Chef war und nicht der verkrüppelte Seniorboss.
Er hatte ihr Zeit und Raum gegeben, ihre Wunden zu lecken, hauptsächlich indem er so getan hatte, als würde er nicht bemerken, wie niedergeschlagen sie war. War dieser unangekündigte Besuch in seinem Büro ein Anzeichen dafür, dass sie endlich aus ihrem Schmollwinkel kriechen wollte? Er hoffte es jedenfalls.
Er sagte: »Diesmal hast du keinen Wein dabei.«
Sie drehte sich um und sah ihn fragend an.
»Ist es schon so lang her, dass du es vergessen hast? Einmal hast du mich hier in diesem Büro mit einem Picknick überrascht. Um unser Dreimonatsjubiläum zu feiern.«
»Es war das viermonatige. Und Champagner.«
»Wirklich? Ehrlich gesagt entsinne ich mich nicht mehr, was wir getrunken haben. Dafür ist mir das Dessert umso lebhafter in Erinnerung.«
Sie lächelte und senkte mädchenhaft den Kopf. »Eine lustige Zeit.«
»Ich vermisse sie.«
Erst nach mehreren Herzschlägen hob sie den Kopf und sah ihn in tiefem Ernst an. »Wir könnten immer noch Spaß miteinander haben, Foster.«
»Nicht so.«
»Nicht genau so. Anders. Aber genauso angenehm.«
Er lachte freudlos. »Von meinem Standpunkt aus kaum.«
Sie hielt seinen Blick ein paar Sekunden lang gefangen, dann erklärte sie: »Ich werde nicht wieder hingehen.«
»Wohin?«
»In das Haus. Zu Griff Burkett. Ich mache das nicht noch mal.«
Aha. So wollte sie ihm also heimzahlen, dass er sie verletzt hatte. Ohne eine Miene zu verziehen, legte er die Hände in den Schoß und verschränkte sie locker. »Ach?«
»Nein.«
»Woher der plötzliche …«
»Er kommt nicht plötzlich. Ich habe über kaum etwas anderes nachgedacht, seit … seit dem letzten Mal. Ich gehe nicht wieder hin.«
»Das hast du schon gesagt. Ich glaube, ich habe es verdient, den Grund zu erfahren.«
»Weil es falsch ist.«
»Nach welchen moralischen Maßstäben? Wie kann es falsch sein, wenn ich es gutheiße?«
»Ich heiße es nicht gut. Es ist nach meinen moralischen Maßstäben falsch.«
»Ich verstehe. Und wann bist du zu dieser Erkenntnis gelangt?«
Sie wandte den Blick ab und gestand halblaut: »Als du es das erste Mal vorgeschlagen hast.« Dann ergänzte sie unerschrockener: »Ich war von Anfang an dagegen. Ich habe nur zugestimmt, weil ich dich liebe und dir alles geben möchte, worum du mich bittest. Aber das kann ich nicht mehr tun. Ich werde es nicht mehr tun.«
»Ich dachte, du wolltest genauso gern ein Kind wie ich.«
»Das hat sich nicht geändert«, rief sie. »Ich will wirklich ein Baby. Ich will es für uns beide. Von ganzem Herzen. Aber wir hätten auch andere Möglichkeiten. Ich kann mich von einem anonymen Samenspender künstlich befruchten lassen.«
»Du weißt, was ich davon halte.«
Sie zögerte und sagte dann: »Na schön. Dieses Zugeständnis könnte ich machen. Nachdem wir Griff Burkett schon ins Vertrauen gezogen haben, können wir auch seinen Samen verwenden. Er hat das bei unserem ersten Treffen vorgeschlagen, weißt du noch? Auf diese Weise käme er trotzdem zu seinem Geld. Wir würden seine Spermaprobe zum Arzt bringen und behaupten, es seien deine Samen. Niemand würde etwas merken.«
»Ich würde lieber nicht zu dieser Notlösung greifen.«
»Ich betrachte es nicht als Notlösung.«
»Ich schon. Ist es außerdem nicht zu früh, um jetzt schon Plan B anzugehen? Es waren erst drei Zyklen.«
»Ich weiß, wie viele es waren«, erwiderte sie knapp. »Aber selbst wenn es nur einer gewesen wäre, würde ich mich weigern.«
»Stößt dich Burkett so ab? Behandelt er dich schlecht?«
»Nein.«
»Ist er unhöflich oder
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