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Ewige Treue

Ewige Treue

Titel: Ewige Treue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Unterlippe mit der Oberlippe zusammentraf, entdeckte er ein kleines Grübchen. Jesus, was für ein sexy Grübchen, es bettelte geradezu darum, von seiner Zungenspitze liebkost zu werden.
    Er wollte gerade seinen Kopf senken, um genau das zu tun, als sich ihr Körper schlagartig anspannte. Ihre Augen flogen auf, sie arbeitete sich in einem Wirbel zappelnder Gliedmaßen unter ihm hervor und setzte sich erschrocken auf. »O Gott.« Sie presste die Hände aufs Gesicht. »Ogottogottogottogott.«
    »Laura …«
    »Sag nichts! Bitte nicht … nicht … O Gott.« Sie tastete nach etwas am Bettrand, ihrer Unterwäsche, wie er erkannte. Hastig zerrte sie den Slip hoch, sprang aus dem Bett, rannte ins Bad und knallte die Tür hinter sich zu.
    Er stand auf und stieg unbeholfen in seine Boxershorts, trat an die Badezimmertür und klopfte an. »Laura.« Ohne eine Antwort abzuwarten, öffnete er die Tür.
    Sie nestelte gerade den Rock über die Hüften und schob gleichzeitig die Füße in die Schuhe. Sobald sie den Rock geschlossen hatte, riss sie das Sakko von einem Haken an der Rückseite der Tür. Ohne in der Bewegung innezuhalten, schubste sie ihn beiseite, flog an ihm vorbei, schnappte sich die Handtasche von der Kommode und zog die Schlafzimmertür auf.
    »Laura, warte!« Er lief ihr in den Flur nach. Erst im Wohnzimmer bekam er ihren Ellbogen zu fassen und zog sie herum. »Kannst du eine Sekunde warten, verflucht noch mal? Sprich mit mir.«
    Sie riss ihren Arm los, ohne ihn anzusehen. »Es gibt nichts zu besprechen.«
    »Doch.«
    »Das eben ist nicht passiert.« Bei jedem Wort zerhackte sie die Luft mit beiden Händen, um es zu unterstreichen. »Es ist nicht passiert.«
    »Und wie es passiert ist.«
    Sie kniff die Augen zusammen und schüttelte eisern den Kopf. »O nein. Ich …« Sie schlug die Hand vor den Mund, um ein Schluchzen zu unterdrücken. »O Gott.« Dann drehte sie sich von ihm weg und marschierte zur Tür.
    Er stürzte ihr nach, aber sie hatte das Haus schon verlassen.
    »Laura!«, rief er.
    Sie schaute nicht zurück.

18
    A
    ls Laura in Fosters Büro trat, telefonierte er gerade. Sie blieb unentschlossen auf der Schwelle stehen, doch er winkte sie herein. Ihr Eintreffen bot ihm einen willkommenen Vorwand, seine Unterhaltung mit einem der Aufsichtsratsmitglieder zu beenden. Das Gespräch hatte angefangen, ihn zu langweilen.
    Die Airline zu führen, war nicht mehr so spannend wie früher. Alle Schlüsselposten waren mit fähigen Leuten besetzt, die ohne seine Überwachung arbeiten konnten. Für ihn als Manager war es durchaus befriedigend zu wissen, wie klug es gewesen war, sie zu beschäftigen. Aber durch ihre Zuverlässigkeit machten sie ihn fast überflüssig.
    In letzter Zeit fühlte er sich manchmal wie der Quoten-Behinderte im Betrieb.
    Er beendete das Telefonat mit dem Versprechen, es bald fortzusetzen. Laura stand mit dem Rücken zu ihm und starrte aus dem Fenster. »Womit habe ich diese Ehre verdient?«, fragte er. »Normalerweise hast du viel zu viel zu tun, um mir während der Arbeitszeit einen Besuch abzustatten. Oder geht es um etwas Geschäftliches? Bist du als Abteilungsleiterin oder als Ehefrau hier?«
    »Als deine Frau. Hast du einen Moment Zeit für mich?«
    »Immer.«
    Dass er SunSouth Select verworfen hatte, hatte sie hart getroffen, härter, als er vermutet hätte. Seit sie in die Führungsebene aufgestiegen war, waren schon einige ihrer Vorschläge abgelehnt oder überstimmt worden, aber all diese kleinen Niederlagen hatte sie klaglos weggesteckt und anschließend vorbehaltlos die Mehrheitsentscheidung unterstützt.
    Diesmal nicht, und das mit gutem Grund. Obwohl sie sich auf den kreativen und informativen Input ihrer Mitarbeiter berufen hatte, war Select vor allem ihre Vision gewesen, und er hatte sie mit einem Federstrich ausradiert. Ihrer Stimmung während der vergangenen Wochen nach zu schließen, hatte sie das als persönliche Ohrfeige empfunden.
    Das Thema war seither nur ein einziges Mal zur Sprache gekommen. Letzte Woche hatte Joe McDonald während einer Vorstandssitzung Select in einem Nebensatz erwähnt. Laura hatte ihm einen warnenden Blick zugeworfen, der besagte: Darüber sprechen wir nicht. Seither hatte niemand mehr das Projekt angesprochen, jedenfalls nicht in Fosters Anwesenheit, und er glaubte nicht, dass hinter seinem Rücken darüber geflüstert wurde. Nirgendwo im Gebäude hatte er etwas von den Materialien entdeckt, mit denen Laura ihre Präsentation gestaltet hatte. Er

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