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Ewige Versuchung - 5

Ewige Versuchung - 5

Titel: Ewige Versuchung - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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prompt schwoll sein Glied an. Ahnte sie nicht, wie betörend sie war? Wohl nicht. »Nicht ganz«, widersprach sie. Für eine Sekunde glaubte er, sie hätte seine Gedanken gelesen. »Ich esse die Männer nicht, die mich fürchten.«
    Temple vergaß, dass er gefesselt und schmutzig war, woran sie keinen geringen Anteil hatte, und erwiderte ihr Grinsen. »Wenn du willst, darfst du dir einen Bissen von mir nehmen.«
    Ihre Augen verdunkelten sich, und damit war es um seine Beherrschung geschehen. Er wandte den Kopf und hielt ihr Handgelenk an seinen Mund. Mit seiner Zungenspitze malte er die Vene dort nach, wobei er fühlte, wie Vivian erschauderte. Dann öffnete er den Mund, um seine Reißzähne zu entblößen, die in ihre Haut glitten wie heiße Messer durch Butter. Vivian schrie auf, jedoch nicht vor Schmerz. Ihre freie Hand klatschte neben seinem Kopf auf die Matratze, bevor ihr Körper nach vorn kippte, so dass ihre Brust an seine gepresst war.
    Temple fühlte ihr Haar an seiner Stirn, ihren Atem auf seiner Wange, als er seine Zähne zurückzog und ihre heiße Süße seine Mundhöhle füllen ließ. Beim ersten Schluck bog sich sein Rücken nach oben. Er war wie feiner Kognak nach einem Leben voller billigem Gin. Der zweite Schluck war sogar noch köstlicher: Schokolade, sinnliche Wonne, ein heißes Bad, all das war Vivians Blut.
    Sie schmeckte wie … Hoffnung.
    Tränen stiegen Temple in die Augen, als er seinen Kopf abwandte, unfähig, noch mehr zu ertragen. Er konnte nicht einmal die Wunde lecken, damit sie sich verschloss, wäre er doch viel zu versucht, mehr von ihr zu trinken, obwohl sein ganzer Körper bereits kribbelte. Er schob sie weg, rang um Selbstbeherrschung, und war dankbar für die Fesseln, so lachhaft sie auch sein mochten.
    »Was bist du?« Seine Stimme klang raspelnd, während sein Herz sich in der Brust verkrampfte. Gütiger Gott, hatte sie ihn getötet?
    Schmerz verzerrte ihre Züge, überschattete ihre Augen. Ihr blutendes Handgelenk haltend, drehte sie sich um, stürmte zur Zellentür und schloss sie zitternd auf, ehe sie hinausrannte und ihn allein im Keller zurückließ.
    Er hörte sie die Treppe hinaufeilen. Ihm blieb ihr Aroma auf seinen Lippen, ihr Kribbeln in seinem Leib. Er rang nach Atem.
    Wusste sie, was für ein Glück sie hatte, dass er ihr nicht folgen konnte?
     
    Vivian rannte nach draußen, wie sie es immer tat, nachdem sie in Temples Zelle gewesen war. Sie hasste Käfige, hasste alles, was ihr das Gefühl gab, wie ein Tier ausgestellt zu werden.
    Was bist du?
Die Frage hatte doppelt geschmerzt, weil sie von ihm gekommen war. Ein Teil von ihr hatte erwartet, dass er es verstünde, dass er Mitgefühl hätte. Stattdessen hatte er sie genauso angesehen wie alle anderen.
    Es tat weh, schlimmer als bei den anderen, weil er es in ihrem Blut geschmeckt hatte. Was immer sie hierzu machte, es war
in
ihr.
    Sie setzte sich auf die Bank auf der hinteren Terrasse und lockerte den Griff um ihr verletztes Handgelenk. Vorsichtig beäugte sie die Bissmale. Weil sie die Wunde bedeckt und nach oben gehalten hatte, war die Blutung so gut wie gestillt, zumal ihre naturgegebene »Unnatürlichkeit« dafür sorgte, dass ihr Blut bereits gerann. Binnen kürzester Zeit wäre alles vollständig verheilt, ohne dass auch bloß die winzigste Narbe als Beweis bliebe, dass es je geschehen war.
    Sie war von einem Vampir gebissen worden, nicht von irgendeinem Vampir, sondern von Temple. Und es hatte ihr gefallen.
    Tiefe, schmerzliche Scham überkam sie. Obgleich sie den Biss nicht herausgefordert hatte, hatte sie dennoch zugelassen, dass ihre Faszination von Temple ihre Sinne wie ihr Urteilsvermögen trübte. Sie hätte bemerken müssen, dass das Opium bei ihm nicht mehr wirkte. Aber wie war das möglich? Sie hatte ihm selbst das drogenversetzte Blut verabreicht, jeden Tag. Zudem hatte sie ihm nur wenige Augenblicke gewährt, bevor er sie biss.
    Doch das Gefühl seiner Reißzähne in ihrer Haut! Herr im Himmel, sie wurde noch jetzt von den Empfindungen überwältigt! Seit sie ihn gefangen genommen hatte, faszinierte Temple sie. Rupert erlaubte ihr, sich um ihn zu kümmern, weil sie stärker als alle Männer war, die für ihn arbeiteten. Jahrelang hatte man sie Respekt und Furcht vor Vampiren gelehrt. Sie kämpfte gegen sie, hielt sie für Monstren, für alles andere als menschlich.
    Temple nahe zu sein hatte diese Überzeugung erschüttert. Er hatte ihr nie weh getan, sondern sah sie lediglich mit seinen wolkig

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