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Ewiger Schlaf: Thriller

Ewiger Schlaf: Thriller

Titel: Ewiger Schlaf: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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Indem sie etwas tat, das eine liebende Mutter niemals tun würde, hat Lily dich über jeden Zweifel hinaus von der Fantasiegeschichte überzeugt, die sie dir verkaufen wollen. Sie ist nicht mehr Lily. Es ist wie mit Eve, die sich selbst geschnitten hat. Das ist die einzige vernünftige Erklärung für die Ereignisse, die du beschrieben hast.«
    »Es gibt noch eine andere Möglichkeit.«
    »Welche?«
    »Dass Eve von Anfang an die Wahrheit gesagt hat!«
    Der Anwalt schlug mit der Hand auf Waters’ Schreibtisch. »John, wach endlich auf! Wahrscheinlich stehst du bald im Mittelpunkt des größten Mordfalls, den diese Stadt gesehen hat, seit ich den Del-Payton-Fall wieder aufgerollt habe. Du könntest für den Rest deines Lebens hinter Gitter wandern. Du könntest zum Tode verurteilt werden! Und du steckst so tief in deiner Verleugnung, dass du nichts mehr siehst. Verstehst du, was ich dir sage?«
    »Ja.«
    »Das bezweifle ich.«
    »Ich will nicht ins Gefängnis, Penn! Aber verglichen mit der Gefahr für meine Frau und meine Tochter ist das Gefängnis gar nichts. Wie soll ich etwas ignorieren, wenn all meine Instinkte mir sagen, dass es wahr ist, obwohl es verrückt zu sein scheint?« Waters legte die Hände auf die Vorderkante seines Schreibtisches und beugte sich zu Penn vor. »Was geschieht beim Sex? Biologisch betrachtet. Die Version für Siebtklässler.«
    Der Anwalt schüttelte verzweifelt den Kopf. »Das Sperma des Mannes dringt in die Vagina der Frau ein.«
    »Genau. Ein Austausch von Körperflüssigkeiten.«
    »Vom Mann zur Frau«, konkretisierte Penn.
    »Glaubst du nicht, dass irgendetwas auch in die andere Richtung geht? Vergiss den Verkehr. Denk nur mal ans Küssen. Auch das ist ein Austausch von Körperflüssigkeiten. Und Wissenschaftler können DNA -Tests an Zellen im Speichel durchführen.«
    »Worauf willst du hinaus, John?«
    »Was wissen wir wirklich über das menschliche Bewusstsein? Die besten Neurologen der Welt können einem nicht erklären, was es ist. Wo im Gehirn ist das Bewusstsein angesiedelt? Was, wenn es in jedem einzelnen DNA -Strang des Körpers Bewusstsein gibt? Wir wissen, dass unser individuelles Bewusstsein aus unserer DNA -Veranlagung erwächst ...«
    Penn winkte ungeduldig ab. »Wenn wir in einem College-Seminar säßen, würde ich das gern mit dir breittreten. Aber du steckst in ernsthaften Schwierigkeiten! Und du schlägst als Erklärung etwas vor, das jedem physikalischen Gesetz spottet.«
    »Jedem bekannten physikalischen Gesetz. Jeden Sonntag gehen die Menschen in die Kirche und beten für ihre unsterblichen Seelen. Gibt es eine unsterbliche Seele, Penn? Wenn du daran glaubst, sagst du damit, dass die Seele nach dem Tod weiterlebt. Und wenn das der Fall ist, könnte die Seele dann nicht in bestimmten Situationen – extremen Situationen, geprägt durch Gewalt oder den Wunsch nach Überleben – in einen anderen Menschen wandern, so wie Mallory es von ihrer Seele behauptet?«
    Penn seufzte, widersprach aber nicht.
    »Mallory sagte, der Übergang der Seele in einen anderen Körper kann nur beim Sex geschehen. Genauer gesagt, beim Orgasmus, wenn das individuelle Selbst ausgeblendet wird. Das schafft ein Fenster für die andere Seele oder das andere Bewusstsein. Eine Gelegenheit, im anderen Körper Fuß zu fassen. Leugnest du, dass dein bewusstes Selbst, sogar deine Identität, während des Orgasmus mehr oder weniger verschwindet?«
    »In gewisser Weise, ja. Aber diese Vorstellung des ... des Seelentransfers ... das klingt wie eine irrsinnige Mischung aus New Age und fernöstlicher Mystik.«
    »So klingt auch die Quantenphysik, wenn du darüber liest. Penn, hast du jemals mit zwei Frauen gleichzeitig geschlafen?«
    » Was? Nein.«
    »Ich meine nicht im gleichen Bett. Ich meine, hast du in einem bestimmten Zeitraum mit zwei Frauen geschlafen? Mit beiden Frauen über einen längeren Zeitraum hinweg?«
    Der Anwalt verlagerte nervös sein Gewicht auf dem Stuhl; offensichtlich war ihm bei irgendeiner Erinnerung unbehaglich zu Mute. »Ich war mal in einer solchen Situation. Zwei Monate lang.«
    »Zwei Monate ist nicht lang genug. Ich war einmal fünf Monate in dieser Situation. Und da geschah etwas, an das ich mich bis heute erinnern kann. Als ich das erste Mal mit der zweiten Frau schlief, war deren Monatszyklus drei Wochen von dem der ersten Frau entfernt. Nach dem dritten Monat hatten ihre Perioden sich synchronisiert. Und sie blieben synchronisiert.«
    Penn nickte. »Ich glaube, es ist

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