Ewiger Schlaf: Thriller
Anwalt bist?«
»Lily hat es ihnen gesagt«, antwortete Penn. »Tom Jackson hat sie angerufen, gleich nachdem du das Haus verlassen hattest. Lily sagte ihm, dass ich dein Anwalt sei und dass er mich anrufen solle. Ich kam sofort hierher.«
»Lily wusste gar nicht, dass du mein Anwalt bist ...« Wieder überfiel ihn Angst.
»Offensichtlich wusste sie es doch«, sagte Penn.
»Sie muss mir gefolgt sein.«
»Deine Frau?«
Nicht meine Frau, dachte Waters und berührte mit der Hand das Mini- DV -Band von letzter Nacht, das jetzt in seiner Gesäßtasche steckte. Er war so zuversichtlich gewesen mit seinem neuen Plan, aber jetzt ...
»Wird man mich verhaften?«
»Ich glaube nicht. Allerdings wollte Tom dich heute in die Stadt bringen, um dich zu vernehmen.«
»O Gott.«
»Ich habe ihn gebeten, die Befragung in der Kanzlei eines Freundes von mir vorzunehmen. Da du bisher kooperiert hast, war Tom einverstanden. Das mag dir nicht wie ein großes Geschenk erscheinen, aber glaub mir, es ist viel besser, als die Befragung in irgendeinem Verhörzimmer auf dem Revier durchzustehen. Sie ist für drei Uhr heute Nachmittag angesetzt.«
»Was ist mit dem DNA -Test? Was soll ich tun?«
»Erklär dich einverstanden, wie ein Unschuldiger es tun würde.«
»Aber ich weiß, dass meine DNA mit der Probe übereinstimmen wird, die das Polizeilabor in Eves Körper ...«
»Das ist jetzt nicht der Punkt. DNA -Tests sind zeitaufwändig. Manchmal dauert es Monate, bis das Ergebnis vorliegt. Ich hab zwar auch schon erlebt, dass es bereits nach drei Wochen da war, wenn das FBI Druck gemacht hat, aber hier geht es um einen regionalen Fall. Wenn du dich mit dem Test einverstanden erklärst, erkaufst du dir drei bis zwölf Wochen. Eher zwölf, würde ich meinen.«
Waters kam langsam wieder zu Atem. »Die dürfen mich nicht verhaften, Penn. Ich muss in Freiheit bleiben.«
»Das wirst du.«
»Wenn man mich verhaftet, komme ich auf Kaution frei?«
»Mit ziemlicher Sicherheit. Du hast keine Vorstrafen.«
»Aber es geht um Mord!«
»Bleib ruhig, John.«
»Und wenn sie mich während der Befragung drankriegen? Was ist, wenn sie mich festnehmen?«
»Das ist unwahrscheinlich. Aber Tom wird dich vielleicht fragen, ob du zu einem Lügendetektortest bereit bist.«
»Das kann ich nicht machen!«
»Musst du auch nicht«, sagt Penn. »Ich werde dir in Toms Beisein davon abraten, dich einem Polygraphen-Test zu unterziehen. Dann wird es so aussehen, als wäre die Weigerung eher meine Entscheidung als deine. Die hiesige Polizei sieht in mir immer noch einen Großstadt-Anwalt, und das ist in diesem Fall dein Vorteil.«
»Er wird mich fragen, ob ich eine Affäre mit Eve hatte. Was ist, wenn ich leugne, und sie haben einen Zeugen oder Beweise?«
Penn antwortete mit Bedacht. »Ich werde dir niemals zu einer Lüge raten, John, aber ich sag dir Folgendes: Wenn die Polizei nach der heutigen Befragung immer noch glaubt, dass du keine Affäre mit Eve Sumner hattest, würde ich bis zu dem Tag warten, bevor der DNA -Test zurückkommen soll. Dann sagt du den Beamten, dass das Sperma, das sie in Eves Körper gefunden haben, wahrscheinlich deins ist. Du hattest eine Affäre mit einer Frau dubiosen sexuellen Charakters, und diese Frau wurde von einem Unbekannten ermordet. Du wusstest, dass die Affäre deine Ehe zerstören könnte. Als Unschuldiger hattest du gehofft – bist sogar davon ausgegangen –, dass der Schuldige gefasst würde, bevor das Ergebnis des DNA -Tests vorliegt. Deshalb hättest du es für unnötig gehalten, Aufhebens darum zu machen, um wessen Sperma es sich handle. Die Polizei versteht solche Argumentationen. Einer Affäre schuldig zu sein macht einen noch nicht des Mordes schuldig.«
Es fiel Waters schwer, sich auf die Worte seines Anwalts zu konzentrieren. Er sah sich in seinem Büro um, als suche er nach einem Ausweg.
»John? Verstehst du, was ich dir sage?«
»Wann wollen sie die DNA -Probe?«
»Das Adams-County-Labor erwartet uns. Ich schlage vor, wir fahren gleich. Es werden Polizisten dort sein. Wahrscheinlich Tom Jackson.«
Panik breitete sich in Waters’ Innerem aus und schnürte ihm die Luft ab. Wenn man ihn heute verhaftete, würde Mallory vielleicht ihre Absicht aufgeben, Lilys Körper zu verlassen und in den einer anderen Frau zu wechseln, wie sie letzte Nacht vereinbart hatten. Er musste sie wissen lassen, was vor sich ging.
»Du siehst aus, als würdest du jeden Moment in Ohnmacht fallen, John. Setz dich.«
»Ich muss
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