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Ewiger Schlaf: Thriller

Ewiger Schlaf: Thriller

Titel: Ewiger Schlaf: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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auf die Toilette.«
    Waters eilte aus seinem Büro, ging zu Sybils Schreibtisch und ergriff das schnurlose Telefon, das dort in der Ladestation steckte. Sie sah überrascht auf. Er legte den Zeigefinger auf die Lippen, schlüpfte in den Konferenzraum und rief in Linton Hill an.
    »Bei Waters«, sagte Rose.
    »Hier ist John, Rose. Ich muss mit Lily sprechen.«
    »Lily ist schwimmen gegangen, Mr John.«
    »Danke.« Er legte auf und wählte die Nummer von Lilys Mobiltelefon. Es klingelte fünf Mal; dann ließ eine Ansage ihn wissen, dass der Teilnehmer entweder nicht erreichbar sei oder sich außerhalb des Netzbereichs aufhielte. Der Verzweiflung nahe, legte er wieder auf und ging durch den Flur zu Coles Büro. Cole hatte gesagt, er wäre für ihn da, wenn er Hilfe benötige – und jetzt brauchte Waters jede Hilfe, die er bekommen konnte.
    Cole mochte zwar seine Geschichte nicht glauben, dass Mallorys Geist in Lily steckte, aber das spielte keine Rolle. Entscheidend war, dass Cole tun würde, worum Waters ihn bat, selbst wenn er ihn für verrückt hielt. Doch als er die Tür öffnete, blickte er in Coles leeres Büro.
    »Er ist heute nicht hereingekommen«, sagte Sybil, die auf dem Flur hinter Waters erschienen war. »Ich weiß nicht, wo er ist.«
    »Verdammt.«
    Sybil blickte ihn mit aufrichtiger Sorge an. »Kann ich Ihnen irgendwie helfen, John?«
    »Ich wünschte, Sie könnten es.« Er drückte ihren Arm; dann ging er zurück in sein Büro.
    Penn stand in der Mitte des Zimmers und betrachtete eine in Bernstein eingeschlossene Libelle auf einem schwarzen Sockel.
    »Fühlst du dich besser?«, fragte er.
    »Ein bisschen. Penn, wir müssen reden.«
    Der Anwalt sah auf. Seine Miene war sorgenvoll. »Was ist denn? Hast du mir etwas verschwiegen?«
    »Letzte Nacht sagte mir Lily, sie sei Mallory ...«
    »Was genau sagte sie denn?«
    »Dass die Theorie stimme, von der ich dir gestern erzählt habe. Dass Mallory von Eve in mich und dann in Lily gewandert sei.«
    Penn verdrehte seine Augen. »John, das hatten wir doch schon.«
    »Versuch bitte, ganz vorurteilsfrei zuzuhören. Letzte Nacht habe ich Lily und mich heimlich im Bett gefilmt. Auf dem Videoband tut sie Dinge, die sie noch nie getan hat.«
    »Und du willst mir dieses Video zeigen?«
    »Nein, weil du keine Vergleichsmöglichkeiten hast. Du weißt nicht, wie Lily vorher war. Ich spreche von obszönen Dingen. Von Fesseln und Handschellen.«
    Penn räusperte sich. »So obszön sind Handschellen nicht, John.«
    »Für Lily schon. In ihrer Vorstellung gehören Handschellen an die Hände von Verbrechern und sonst nirgendwohin.«
    »Sag mir, was noch passiert ist.«
    »Lily hat Annelises Leben bedroht.«
    Penn blickte ungläubig. »Was?«
    »Sie hat ein verdammtes Fleischermesser über ihren Kopf gehalten!«
    »Hat Annelise es gesehen?«
    »Nein.«
    »Was hat Lily noch zu dir gesagt?«
    »Zu viel, um sich daran zu erinnern, Penn. Ich weiß, dass du mich für psychotisch hältst, aber es ist sie. Es ist Mallory! Sie sagte mir, sie habe ihren Vater getötet!«
    »Das ist Unsinn. Ben Candler starb an einem Herzinfarkt.«
    »Ja, aber weißt du, was ihn ausgelöst hat? Erinnerst du dich, dass du mir sagtest, manche Leute hielten Bens Interesse für ein bisschen ... seltsam? Was für ein Wort hast du benutzt? Pervers?«
    »Ja.«
    Waters erzählte kurz Mallorys Geschichte von den heimlich geschossenen Fotos und der Konfrontation mit ihrem Vater bei vorgehaltener Waffe. Während Penn zuhörte, verwandelte sich seine Miene von Skepsis zu Faszination.
    »Himmel«, sagte er, als Waters geendet hatte. »Es ist schwer vorstellbar, dass Cole sich diese Geschichte ausgedacht hat. Vielleicht hat Danny Buckles so etwas getan, der Sittlichkeitsverbrecher, und Eve oder Lily haben die Geschichte abgewandelt, um sie bei dir zu benutzen. Wir wissen, dass Eve Buckles kannte – schließlich hat sie dich auf die Belästigung an der Schule aufmerksam gemacht.«
    »Machst du Witze?«, fragte Waters. »Du klammerst dich an Strohhalme!«
    Penn ging zu Waters’ Schreibtisch und setzte sich dahinter. »Ich glaube nicht. Und Bens Herzinfarkt ... vielleicht haben Cole und Eve versucht, ihn auf die gleiche Weise auszunehmen wie dich. Sie versuchten ihn zu überzeugen, dass Mallory am Leben war, und das brachte ihn um.«
    »Siehst du immer noch eine Verschwörung hinter der ganzen Geschichte? Glaubst du wirklich, dass Lily ihre eigene Tochter mit einem Fleischermesser bedrohen würde?«
    »Ich fürchte, ja.

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