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Ewiger Schlaf: Thriller

Ewiger Schlaf: Thriller

Titel: Ewiger Schlaf: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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dem Schränkchen unter dem Fernseher lag der Camcorder. Es war ein Sony PC -110, eine digitale Handkamera mit ausgeklügelten Special-Effect-Funktionen, darunter die »Super Night Shot«-Funktion, die das Filmen in völliger Dunkelheit ermöglichte, indem ein Infrarotstrahl auf das Objekt projiziert wurde. Annelise und Waters hatten sie benutzt, um Pebbles bei ihrer nächtlichen Jagd im Garten aufzunehmen.
    Heute Abend würde er versuchen, mit der Kamera sein Leben zu retten.
    Waters legte eine neue Filmkassette ein, zog den Objektivdeckel ab und schaltete die Kamera ein. Der Infrarot-Schalter befand sich an der Seite. Er aktivierte ihn; dann knipste er das Licht im Wohnzimmer aus und blickte durch den Sucher. Ein gespenstisches grünes Bild des Zimmers füllte den Bildschirm. Jedes Mal, wenn er sich drehte, stellte die Kamera das Bild automatisch scharf ein.
    »Okay«, sagte er leise. »Drehen wir einen Film.«
    Er zog sein Hemd aus und wickelte es um die Kamera, achtete aber darauf, die Linse und den Infrarotstrahl unbedeckt zu lassen. Auf dem Weg zurück ins Schlafzimmer ging er kurz in die Flur-Toilette und beugte sich unter das Waschbecken, bevor er weiterging, Kamera und Hemd in der linken Hand. Zurück im Schlafzimmer, huschte er in der Dunkelheit rasch zu Lilys niedriger Kommode und legte sein Hemd mit der Kamera darauf, wobei er das Objektiv auf das Bett richtete. Dann ging er zu seiner Seite des Bettes und zog sich die Hose aus. Die Lampe auf Lilys Seite leuchtete auf und blendete ihn einen Moment.
    »Was hast du gemacht?«, fragte sie.
    »Nichts.«
    Sie schwang sich aus dem Bett, sah seine Hose auf dem Boden liegen und hob sie hoch, um darunter zu schauen.
    »Suchst du nach einer Pistole?«, fragte er.
    Eine weiße Plastikflasche KY -Gleitmittel lag unter seinen Khakis.
    »Mein Fehler«, sagte sie, legte sich wieder aufs Bett und starrte auf seinen nackten Körper. »Du siehst immer noch gut aus, Johnny.«
    »Knie dich auf alle viere, und fessle dich an den Bettpfosten.«
    »Was hast du vor?«, fragte sie mit spöttischem Lächeln.
    »Dich eine Lektion lehren.« Er griff zum Nachttisch und schaltete die Lampe aus.
    Aus der Dunkelheit ertönte ihre Stimme. »Wie willst du das machen?«
    Waters stieg aufs Bett, blickte in Richtung Kamera und sagte tonlos drei Worte. Verzeih, Lily. Dann blickte er nach vorn. »Du weißt, was ich mag, Mallory«, sagte er.
    Er hörte ein metallisches Klicken, als die Handschellen einrasteten.
    »Ja, das weiß ich«, erklang Mallorys tiefe Stimme. »Und du weißt, was ich brauche.«
    Waters machte sich mit Eifer an die Arbeit.

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    16
    A ls Waters am nächsten Morgen um neun Uhr sein Büro betrat, wartete Penn Cage hinter seinem Schreibtisch auf ihn.
    »Du wärst sicher nicht hier, wenn es keine schlechten Neuigkeiten gäbe.«
    »Es ist keine Katastrophe«, sagte Penn, »aber es ist ernst.«
    »Erzähl.«
    »Die Polizei hat offenbar eine Videoaufnahme von deinem Land Cruiser vor dem Eola Hotel, aufgenommen eine Stunde vor Eves geschätzter Todeszeit.«
    Der Boden schien unter seinen Füßen zu beben. »Das ist unmöglich.«
    »Vielleicht doch nicht. Es gab an dem Abend einen Unfall an der Kreuzung Pearl und Franklin Street. Ein Auto hat einen Wagen von den Stromwerken gerammt. Erinnerst du dich?«
    Waters versuchte, seine Gesichtsmuskeln ruhig zu halten. »Ja.«
    »Es waren mehrere Einsatzwagen da, Krankenwagen, ein Feuerwehrauto und ein Wagen des Sheriffs. Aus irgendeinem Grund ließ der Sheriff die Videokamera laufen, die er sonst bei Verkehrskontrollen einsetzt. Sie zeigte in die falsche Richtung, die Pearl Street hinauf. Die Polizei sagt, dass auf dem Video dein Land Cruiser zu sehen ist, wie er von der Main auf die Pearl einbiegt, anhält, zurücksetzt auf die Main Street und verschwindet. Das Band ist mit Datums- und Zeitangabe versehen.«
    »Verdammt. Ist mein Nummernschild auf dem Film zu erkennen?«
    »Das weiß ich noch nicht. Aber ein Land Cruiser ist in dieser Stadt ziemlich selten. Außerdem wirst du gebeten, eine DNA -Probe zur Untersuchung abzugeben.«
    »O Gott.«
    »Offensichtlich wollen sie die Probe mit der DNA des Spermas aus Eves Leiche vergleichen.«
    »Und sie wird übereinstimmen.« Bilder vom Parchman-Gefängnis erschienen vor Waters’ geistigem Auge: endlose Reihen von Sojabohnen-Feldern ... wütende Insassen ... er selbst, eingeschlossen in einer vergitterten Zelle. »Die Polizei hat dich angerufen?«, fragte er. »Woher wussten sie, dass du mein

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