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Ewiger Schlaf: Thriller

Ewiger Schlaf: Thriller

Titel: Ewiger Schlaf: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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weibliche Stimme. »Ich dachte, du legst vielleicht auf, wenn ich mich nicht so melde, wie ich es getan habe.«
    »Was haben Sie vor?«
    »Ich will nur mit dir reden, Johnny. Das ist alles.«
    Johnny ... »Ich möchte aber nicht mit Ihnen reden.«
    »Ich weiß, du bist misstrauisch. Vielleicht hast du sogar Angst. Du verstehst nicht, was vor sich geht. Ich werde dir beweisen, dass ich dir nicht wehtun will. Ich will dir helfen.«
    »Und wie wollen Sie das anstellen?«
    »Deine Tochter steckt in Schwierigkeiten, Johnny.«
    Waters hatte das Gefühl, in freiem Fall zu stürzen. Er hielt die Hand auf die Sprechmuschel und flüsterte Cole zu: »Ruf bei der St. Stephens an und frag nach, ob Annelise im Unterricht ist.«
    »Warum?«
    »Tu es!«
    Cole schnappte sich einen anderen Apparat. »Sybil, verbinde mich bitte mit der St. Stephens. Das Grundschulsekretariat.«
    »Was wissen Sie von meinem kleinen Mädchen?«, sagte Waters in den Hörer. »Haben Sie ihr etwas angetan?«
    »Himmel, nein. Es geht ihr gut. Du sollst nur wissen, dass sie an dieser Schule in Gefahr ist. Mehr will ich nicht sagen. Sprich mit ihr darüber, dann ruf mich an. Ich lege jetzt auf.«
    »Warten Sie ...«
    »Du wirst bald verstehen, Johnny. Ich werde dir alles erklären. Aber zuerst musst du mir vertrauen.«
    »Was werde ich verstehen?«
    »Was mit Mallory passiert ist.«
    »Was ist mit Mallory? Haben Sie ...«
    Cole flüsterte: »Die Kinder haben gerade Unterrichtsschluss gehabt. Euer Mädchen hat Annelise vor fünf Minuten abgeholt.«
    Waters war nur ein wenig erleichtert. »Hören Sie mir zu, Miss Sumner. Hatten Sie etwas mit Mallory Candlers Tod zu tun? Haben Sie Mallory gekannt?«
    »Ich habe sie nicht gekannt«, sagte Eve mit sanfter Stimme. »Ich bin sie.«
    Waters schloss die Augen. Als seine Stimme zurückkehrte, war sie nur noch ein Flüstern. »Haben Sie gerade gesagt ...«
    »Die Welt ist nicht so, wie wir glauben, Johnny. Das weiß ich jetzt. Und du wirst es auch bald wissen. Bald wirst du verstehen.«
    »Was meinen Sie? Was wollen Sie ...«
    Die Verbindung wurde unterbrochen.
    Waters sprang auf und rannte zur Tür.
    »Was ist denn los?«, rief Cole.
    »Ich hole Annelise!« Waters stürmte in den Flur und wühlte in seinen Taschen nach dem Schlüsselbund. »Ich ruf dich an, wenn ich sie finde.«
    »Warte, ich fahre dich!«, rief Cole, doch Waters war bereits auf halbem Weg die Treppe hinunter.
    Mit eingeschaltetem Warnblinker raste Waters mit achtzig Stundenkilometern durchs Stadtzentrum. Auf der Staatsstraße beschleunigte er auf hundertdreißig. Die hübsche Allee führte durch ein großes, baumbestandenes Gebiet im Stadtzentrum, in dem zwei alte Villen aus der Zeit vor dem Bürgerkrieg standen: die weitläufige Arlington Plantage und sein eigenes, kleineres Anwesen, Linton Hill. Er hatte versucht, Lily auf ihrem Handy anzurufen, aber sie war wahrscheinlich im Hallenbad in der Stadt schwimmen gegangen – deshalb hatte Rose, ihr Mädchen, Annelise von der Schule abgeholt. Er hatte Rose letztes Jahr ein Handy gekauft, aber sie vergaß meistens, es einzuschalten.
    Annelise hatte an diesem Nachmittag kein Fußballtraining, und Waters betete, dass sie nicht im Ballett oder in der Gymnastikstunde oder bei einer der zahllosen anderen Aktivitäten war, denen sie mit der Hingabe einer siebenjährigen Karrierefrau nachging. Er wünschte sich oft, die Welt wäre noch so einfach wie in seiner Kindheit: dass es lange Nachmittage gäbe, an denen Annelise nichts anderes zu tun hätte, als ihre Fantasie zu benutzen und zu spielen.
    Er verlangsamte, um den Land Cruiser in die Auffahrt zu lenken; dann beschleunigte er wieder. Auf den ersten dreißig Metern verbargen Bäume das Haus, doch als er um die Kurve fuhr, sah er Roses kastanienbraunen Saturn in der halbrunden Auffahrt stehen, und sein Pulsschlag beruhigte sich ein wenig. Er parkte neben dem Wagen und sprintete die Stufen hoch, hielt an der Tür inne und atmete tief durch. Er wollte Rose und Annelise nicht in Panik versetzen, wenn es nichts gab, um das man sich Sorgen machen musste.
    Als er die Tür öffnete, roch er Senfgemüse und hörte das Klappern von metallenen Küchengeräten. Er ging in Richtung Küche auf die Geräusche zu. Plötzlich hörte er Annelises Stimme im Flur links von sich.
    Sie saß auf dem Boden des Wohnzimmers und spielte mit Pebbles, ihrer Katze. Sie versuchte das Tier in ein Häuschen zu locken, das sie aus den Plastikbausteinen gebaut hatte, die Waters an Lego

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