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Ewiger Schlaf: Thriller

Ewiger Schlaf: Thriller

Titel: Ewiger Schlaf: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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auf ihn hinunter. Bevor sie ins Zimmer gekommen war, hatte sie ihr dunkles Haar im Nacken lose hochgesteckt, was sie noch forscher aussehen ließ, und das formelle Kostüm konnte die sinnlichen Kurven, die darunter steckten, nicht verbergen. Lily hatte sie auf 32 geschätzt, doch Eves Figur sah aus wie die einer 25-Jährigen. Sie musste viele Stunden im Fitnesscenter verbringen und hatte offensichtlich auch noch die Gene auf ihrer Seite.
    »Ich dachte, du würdest mich anrufen.«
    »Die Polizei hat gerade Danny Buckles festgenommen. Sie haben dreißig Sekunden, mir zu erklären, wie Sie von ihm wissen konnten, bevor ich einen Polizisten hierher bitte, um Ihnen die gleiche Frage zu stellen.«
    Eve lehnte sich zurück an die Tür. »Warum hast du nicht gleich einen Cop mitgebracht?«
    Waters sagte nichts.
    »Es ist wegen Mallory, nicht wahr?«
    Waters griff nach dem Telefon.
    »Was kannst du der Polizei schon erzählen?«, fragte Eve.
    »Die Wahrheit. Und Cole Smith kann meine Geschichte stützen.«
    »Cole Smith braucht dieser Tage selbst ein wenig Unterstützung.« In ihren Augen stand leiser Spott. »Ich habe dich wegen eines Hauses angerufen, das ich verkaufen möchte. Außerdem habe ich einen Interessenten für Linton Hill. Das ist alles, worüber wir gesprochen haben.«
    »Es gibt eine Verbindung zwischen Ihnen und Danny Buckles. Es muss eine geben. Die Polizei wird sie finden.«
    Eve schüttelte langsam den Kopf. »Niemand könnte sie jemals finden, Johnny. Ich rate dir, mir zu glauben.«
    Aus irgendeinem Grund glaubte er ihr wirklich.
    »Abgesehen davon habe ich Annelise ein furchtbares Erlebnis erspart. Warum solltest du mir schaden wollen?«
    »Was haben Sie wirklich vor? Es muss um Geld gehen. Also machen Sie schon, kommen Sie zur Sache.«
    Sie sah tief gekränkt aus. »Ich interessiere mich nicht für Geld. Ich will mit dir sprechen.«
    »Sprechen.«
    Sie leckte sich die Lippen, als wollte sie ihm etwas anvertrauen, schüttelte dann aber den Kopf. »Nicht hier.«
    »Warum nicht?«
    »Weil das, was ich zu sagen habe, von keinem gehört werden darf. Vor allem von niemandem hier. Wir werden eine Menge Zeit miteinander verbringen, und wir wollen doch nicht, dass die Leute von Anfang an misstrauisch sind.«
    Sie sprach mit ihm wie mit einem Mitverschwörer, und ihre tiefe, vertrauensvolle Stimme vermittelte ihm ein unwirkliches Gefühl der Komplizenschaft. »Sie sind völlig verrückt, Lady.«
    Eve schaute zur Tür und flüsterte: »Hör zu, dieses eine Mal könnten wir zu mir nach Hause gehen.«
    »Zu Ihnen nach Hause?«
    »Oder in ein Haus, das zum Verkauf steht? Ein leeres Haus? Das ist die perfekte Tarnung.«
    Er staunte über ihre Beharrlichkeit. »Was immer Sie zu sagen haben, sagen Sie es hier und jetzt.«
    Sie trat einen Schritt näher an den Schreibtisch heran. Ihre Nähe ließ seine Haut kribbeln. Vor ihm stand eine Frau, die ihm nie zuvor begegnet war, und doch fühlte er sich, als teilten sie die unsichtbaren Bande heimlicher Liebhaber.
    »Ich bin nicht die, für die du mich hältst, Johnny.«
    »Danny Buckles war auch nicht der, für den alle ihn hielten. Wer sind Sie denn? Und sagen Sie nicht Mallory Candler.«
    Eves dunkle Augen wurden feucht. »Ich bin das Mädchen, zu dem du unter dem Faulkner-Zitat vor der Bibliothek der Ole Miss zum ersten Mal ›Ich liebe dich‹ gesagt hast.«
    Waters Kinn sank herab. Wer weiß das?, fragte er sich. Wer weiß das? Irgendjemand offensichtlich ...
    Sie lächelte über seine Reaktion. »Ich bin das Mädchen, mit dem du an Sardis Reservoir zum ersten Mal geschlafen hast.«
    Seine Hand glitt vom Schreibtisch. »Wer sind Sie, Lady?«
    »Du weißt, wer ich bin. Johnny, ich bin Mall ...«
    »Halten Sie den Mund!«
    »Bitte, nicht so laut. Wir müssen uns überlegen, was wir tun sollen.«
    Er versuchte, logisch zu denken, doch ihr Wissen über seine intimste Vergangenheit hatte in seinem Verstand einen Kurzschluss verursacht. »Ich gehe jetzt«, sagte er und stand auf.
    »Bitte nicht. Ich treffe dich, wo du willst. Du suchst den Ort aus. Irgendwo, wo wir immer hingegangen sind.«
    »Zum Beispiel?«
    »Die Trace?«
    Waters konnte es nicht glauben. Mallory und er hatten zahllose Stunden auf der Natchez Trace verbracht, einer von Bäumen gesäumten Straße, die von dutzenden schöner Seitenstraßen und Bäche gekreuzt wurde. »Jeder könnte das erraten haben. Eine Menge junger Leute gingen dorthin.«
    »Zu dem Bach unter der hölzernen Hängebrücke? Wo wir nackt

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