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Ewiger Schlaf: Thriller

Ewiger Schlaf: Thriller

Titel: Ewiger Schlaf: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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sagen ist etwas anderes als das, was ich gerade getan habe.«
    Sie sah ihn interessiert an. »Inwiefern?«
    »David ist ein Freund von mir ... von meiner Mutter. Von deinen Eltern. Mein Bruder soll nächsten Sommer für ihn arbeiten. Sich um seine Pferde kümmern.«
    Mallory nickte. »Das weiß ich alles.«
    »Ist er in dich verliebt?«
    »Er sagt, ja.«
    »Verdammt.«
    Sie legte eine Hand auf seine und sah ihm tief in die Augen. »Ich bin dazu bereit, wenn du meinst, ich sollte es tun.«
    »Du solltest es ihm von Angesicht zu Angesicht sagen.«
    Sie hängte den Hörer auf. »Dieses Wochenende. Bei ihm zu Hause ist eine große Party.«
    Sein Zorn überraschte ihn. »Das hast du mir gar nicht gesagt. Du wolltest dieses Wochenende nach Hause? Um ihn zu sehen?«
    »Nein. Ich wollte absagen.«
    Er war nicht sicher, ob er ihr glaubte.
    »Du solltest mitkommen, John.«
    »Nein, sollte ich nicht. Abgesehen davon bin ich nicht eingeladen.«
    »Bist du nicht?« Ihre Augen wurden schmal. »Seltsam. Eine Menge Leute vom College gehen hin.«
    Besorgnis keimte in ihm auf. »O Gott. Glaubst du, David hat etwas erfahren?«
    Mallory zuckte mit den Achseln. »Wir waren nicht so vorsichtig, wie wir hätten sein sollen. Und hier sind ungefähr ... na ja, fünfhundert Studenten aus Natchez?«
    Waters nickte und fragte sich, ob David Denton ihn inzwischen für ein mieses Arschloch hielt.
    »Du solltest trotzdem mitkommen«, sagte Mallory. »Es ist ein Maskenball. Zu Halloween. Niemand wird dich erkennen.«
    »Du bist verrückt.«
    »Das glaube ich manchmal auch. Trotzdem, du solltest wirklich mitkommen.« Sie lachte und schloss ihn in die Arme. »Ich fahre nur, wenn du auch fährst.«
    Also ging er hin. Mallory lieh ihm in Memphis ein Sir-Lancelot-Kostüm, und drei Abende später betrat er unter einem Metallhelm mit Visier David Dentons Haus. Falls jemand ihn fragen sollte, wer er war, würde er behaupten, er sei Cole Smith. Cole war ebenfalls zu der Party eingeladen, hatte sich aber entschieden, stattdessen auf Hirschjagd zu gehen (was Waters jetzt im Rückblick urkomisch fand). Es waren zwischen achtzig und hundert maskierte Gäste da, sodass es sich als unproblematisch erwies, inkognito zu bleiben. Die Gäste tranken reichlich, und tanzende Pärchen drehten sich in Dentons großem Salon und auf der Steinterrasse hinter dem Haus.
    Mallory war als Ballerina gekommen, in einem weißen Tüllrock, der über ihrem Turnanzug wippte, und einer glitzernden, mit Perlen verzierten Maske. Ihre hoheitsvolle Körperhaltung und ihr anmutiger Tanzstil zogen jedermanns Blicke auf sich, und Denton – verkleidet als Louis xiv – wich kaum von ihrer Seite. Waters beobachtete sie aus der Ferne beim Tanzen und mischte sich unter Menschen, die ihn kaum kannten. Mallory schien sich großartig zu amüsieren. Nach einer Stunde und drei starken Drinks bekam Waters schlechte Laune. Mallory hatte ihn gebeten, mit zur Party zu kommen, sie hatte sogar sein Kostüm geliehen; trotzdem benahm sie sich, als wäre er gar nicht da. Er war schon im Begriff, etwas unglaublich Dummes zu tun – zum Beispiel, sie um einen Tanz zu bitten –, als er bemerkte, dass er sie aus den Augen verloren hatte.
    Plötzlich kniff ihn jemand in den Hintern. »Fühlst du dich vernachlässigt?«
    Es konnte nur Mallory sein, die ihm da ins Ohr flüsterte. Waters griff nach hinten, fühlte den Tüllrock und kniff sie so fest in den Oberschenkel, dass es wehtun musste. Sie lachte und flüsterte ihm zu: »Wir treffen uns hinter den Ställen.«
    Er schlüpfte so schnell er konnte nach draußen und lief über den Rasen zu Dentons großen Pferdeställen. Dann stand er wartend im Dunkeln, um ihn der Geruch nach Heu und Pferd, und fragte sich, ob Mallory sich davonstehlen könnte, ohne dass Denton es bemerkte. Plötzlich tauchte eine weiße Erscheinung aus der Nacht auf und schwebte auf ihn zu wie vom Wind getragen.
    »Ich dachte schon, du kommst nicht«, flüsterte er, als sie näher kam.
    Mallory zog ihre Maske hoch und lächelte schelmisch. »Willst du reden, oder willst du mich küssen?«
    Er drückte sie gegen die Stallwand und küsste sie, und Sekunden später keuchten beide in der Dunkelheit.
    »Hast du schon mit David geredet?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das mache ich nachher, wenn alle gegangen sind.«
    Er küsste sie wieder. Ihre Finger fuhren über seinen Rücken, die Rippen entlang über seinen Brustkorb. Er begehrte sie, wollte sie mehr als alles auf der Welt, doch er konnte Denton

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