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Ewiger Schlaf: Thriller

Ewiger Schlaf: Thriller

Titel: Ewiger Schlaf: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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sich ihrem Mann wieder hingeben zu können. Doch es wurde eine Katastrophe: In dem Augenblick, als Waters in sie eindrang, schnellten Lilys Gedanken zurück zum Ultraschall-Untersuchungstisch. Ihr Körper wurde so steif wie der einer Katatonikerin, und sie brach in Tränen aus. Waters zog sich von ihr zurück, so schnell er konnte, und gab ihr das Schlafmittel, das der Arzt ihr verschrieben hatte.
    Monate vergingen, bevor sie es das nächste Mal versuchten, mit ebenso verheerendem Ergebnis. Im Laufe der Zeit ging Lily dazu über, sich jedes Mal, wenn Waters vor unbefriedigter Lust mit den Zähnen knirschte, zu ihm zu rollen und ihn mit den Händen zu befriedigen oder ihn für einen schnellen, rein mechanischen Akt auf sich zu ziehen, wobei sie mit starrem Gesicht und leeren Augen unter ihm lag. Sex aus Pflichtgefühl war beinahe schlimmer als gar kein Sex, aber wie konnte er ihr das sagen? Gelegentlich flammte zwar ein Funke der alten Leidenschaft auf, doch der Sex dauerte nie länger als ein paar Minuten, und hinterher sah Lily jedes Mal wie ein verlorenes und verbittertes Kind aus.
    Der feurige Kuss am Fuß der Treppe, und dass sie seine Hand auf ihre Brust gelegt hatte, gehörte längst nicht mehr zu ihrem Repertoire ehelicher Pflichten. Und wäre es an irgendeinem anderen Abend geschehen, hätte es Waters überglücklich gemacht.
    »Lily ...«
    Sie legte ihm einen Finger auf die Lippen. »Pssst ...«
    »Ich brauche das jetzt nicht ...«
    »Es ist nicht für dich«, sagte sie. »Es ist für mich.« Sie drückte seine Hand fest gegen ihre Brust. Waters fühlte, wie ihre Brustwarzen hart wurden.
    »Ist das dein Ernst?«
    Sie nickte. »Lass uns nicht darüber reden. Lass es uns einfach tun.« Sie nahm sein Handgelenk und zog ihn zum Schlafzimmer.
    Als sie die Tür erreichten, hatte Lily sich Bluse und Hose schon so weit aufgeknöpft, dass sie binnen weniger Sekunden herausschlüpfen konnte. Sie drehte sich um und kniete sich vor ihn, öffnete seinen Gürtel und zog ihm mit einer heftigen, ungeduldigen Bewegung die Hose herunter. Dann riss sie die Tagesdecke vom Bett, ließ sich darauf fallen und zog Waters an sich.
    »Lily?« Er fasste sie bei den Schultern. »Was ist los?«
    »Ich weiß es nicht.« Sie sah ihn eindringlich an. »Ich will dich ... Ich weiß, dass ich es jetzt genießen kann. Lass uns nicht mehr reden.«
    Sie küsste ihn wieder voller Leidenschaft. Waters fühlte sich wie in einem Traum gefangen; seine Bewegungen waren zögernd und unbeholfen. Sein Gefühl riet ihm, den Sex schnell hinter sich zu bringen, wollte er nicht eine von Lilys depressiven Phasen heraufbeschwören. Er ließ sich sanft über sie gleiten, doch als er sie auf den Mund küssen wollte, drückte sie ihn an den Schultern nach unten – das hatte sie seit Jahren nicht mehr getan.
    »Hier unten«, flüsterte sie. »Beeil dich.«
    Waters schloss die Augen und ließ sich nach unten gleiten, wobei er sie mit Küssen bedeckte. Sie reagierte so heftig, dass ihr Stöhnen ihn beinahe erschreckte. Solche Laute hatte er schon sehr lange nicht mehr von ihr gehört. Er hatte das Gefühl, bei einer Fremden zu liegen. Kurz vor dem Höhepunkt grub Lily ihre Nägel in seine Schultern und zog ihn hinauf zu ihrem Mund. Er küsste sie und drang in sie ein, überrascht von der Intensität seiner eigenen Erregung. Er hatte gedacht, dass die Frau, die jetzt unter ihm lag, für immer fort sei. Doch nun schien es, als wären vier Jahre selbst auferlegter Enthaltsamkeit binnen Minuten zu einer fernen Vergangenheit geworden.
    Lilys Gesicht war gerötet, ihre Haut fleckig und verschwitzt, und ihr Atem ging schnell. Als Waters die Augen schloss und ihren Bewegungen folgte, wurden ihre Schreie so laut, dass er ihr rasch die Hand über den Mund legte, damit Annelise nichts hörte.
    Plötzlich umklammerte Lily ihn mit den Beinen und schrie vor Lust durch seine Finger hindurch. Ihre Arme schlossen sich hinter seinem Hals und schnitten ihm beinahe die Luft ab. Er stieß weiter zu, noch wilder, heftiger und versuchte, ihren Höhepunkt zu steigern. Nur am Rande registrierte er, dass er kaum mehr atmen konnte, aber das war ein geringer Preis für die unglaubliche emotionale Verwandlung, deren Zeuge er soeben wurde. Mallory hatte oft versucht, während des Orgasmus die Sauerstoffversorgung zu behindern, um ihre Lust zu steigern. Etwas Ähnliches geschah jetzt mit Waters. Er kam gleichzeitig mit Lily. Ihr Arm löste sich von seinem Hals, und sein Hirn wurde mit Sauerstoff

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