Ewiger Schwur
räumte sie ein. »Wow. Aber du hasst Paranormale, Mischka. Das hast du immer getan.«
»Menschen verändern sich«, sagte sie schlicht, als könne sie mit drei Worten zusammenfassen, was geschehen war, seit sie auf der Suche nach Pell Brends’ Club betreten hatte. Aber sie hatte sich verändert. »Die Chancen stehen wirklich gut, Pell, dass du auch nicht zu hundert Prozent menschlich bist.«
»Und das ist der Grund, warum der Abtrünnige Jagd auf mich macht.« Pell nickte. »Nun, das ergibt einen Sinn.«
Wirklich? Mischka war sich da nicht so sicher, aber nichts war mehr dasselbe, seit Brends Pell in den SUV verfrachtet hatte und diese Verbindung zwischen ihnen – das Band – gerissen war wie ein zu straff gezogenes Gummiband. »Sag du mir, was das bedeutet.« Sie schob den Ärmel ihres Pullovers an ihrem Arm hinauf, wo die schwarzen Male direkt vor ihren Augen verblassten.
Sieh nicht hin.
Ruckartig wandte sie den Blick wieder der Straße zu.
»Oh, wow.« Neugier funkelte in Pells Augen. »Was hast du getan, Mischka?«
»Nichts, was du nicht auch getan hast«, bemerkte sie. Zeit, festzustellen, wie schnell der SUV fliegen konnte.
»Nun, ja, aber du bist nicht ich, nicht wahr? Ich meine …« Offensichtlich hatte Pell eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wie diese letzte Feststellung geklungen haben musste, und erwog einen verbalen strategischen Rückzug. »Du bist die gute Tochter. Wenn du auf einen kleinen Rollentausch aus gewesen wärst, hätte ich eine Vorwarnung gebrauchen können.«
»Hab vergessen, dir das Memo zu schicken.« Ein träges Lächeln breitete sich auf Mischkas Gesicht aus. »Außerdem weiß ich nicht so genau, ob du von Hause aus dazu in der Lage bist.«
»Dathan würde dir recht geben«, sagte Pell. Sie blies sich eine widerspenstige Haarlocke aus dem Gesicht. »Also.« Sie lümmelte sich in ihren Sitz. »Wie habt ihr beiden zueinandergefunden?«
»Im Club. Genau wie du und Dathan.«
»He, ich habe ihn schon vorher gekannt«, sagte Pell tugendhaft. »Das war kein One-Night-Stand. Dathan und ich kennen einander seit Jahren. Und er hat die ganze Zeit gewartet …« Sie konnte die Sache wohl immer noch nicht recht glauben. Wenn er ähnlich wie Brends war, schätzte Mischka, war er stur genug gewesen, um Pell nicht aufzugeben.
»Du hättest es mir erzählen sollen, Pell. Das mit deinem Stalker.«
»Vielleicht.« Ihr Blick wanderte zum Fenster hinaus. »Aber du hättest nichts tun können, und es hätte dich nur nervös gemacht.«
»Und ich hätte mich gefragt, was ich als Nächstes tun würde«, bemerkte sie. »Das wäre eine gute Information gewesen.«
»Ich hab’s nicht gewusst.«
»Aber jetzt weißt du es.«
»Genau wie du. Aber es erscheint sinnvoll. Wir sind verwandt, Mischka.«
Mischka streckte die Hand aus. Nicht die Art von Berührung, die sie normalerweise initiierte, aber heute Nacht brauchte sie – wollte sie – den Kontakt. »Freunde?« Finger legten sich um ihre.
»Ich hatte ja keine Ahnung«, sagte die Stimme von der Seite, »wie sentimental du bist,
Bébé.«
22
Pest oder Cholera.
Oder in diesem Fall ein abtrünniger Dämon, der sie töten wollte, oder die Mauer des Reservats. Wenn sie das Gaspedal rasch genug durchtrat, flehte Mischkas panisches Gehirn, würde sie alle gegen die Wand fahren. Das Problem war: Selbst wenn sie sich und Pell tötete, wüsste sie nicht, ob ein simpler Autounfall einen fast unsterblichen Mann töten würde. Ganz abgesehen davon, dass sie selbst nicht sterben wollte.
Waffe, Waffe, Waffe,
intonierte ihr Geist, und sie nahm die Hände vom Lenkrad und griff nach der Waffe unter dem Sitz neben ihr.
Pell zerrte am Türgriff und fluchte kreischend. »Mach die verdammte Tür auf, Mischka!«
Die Sicherheitsverriegelung. Sie hatte sie mit einem Ungeheuer eingeschlossen.
Zu spät. Eilor schlug Pell mit seiner massigen Faust auf den Kopf. Ihr Schädel prallte von dem Sicherheitsglas ab, und sie sackte seitlich in ihrem Sitz zusammen.
Mischka versuchte, die Waffe in die Richtung ihres Erzfeindes herumzuschwenken, und sie verdrehte sich unbeholfen im Sitz, während sie zugleich eine Hand auf dem Lenkrad behielt.
»Nein, nein, mein kleines Kaninchen«, gurrte er. Zu klein. Zu spät. Seine dunklen Hände fanden einen bestimmten Punkt an der Seite ihres Halses. Er hatte sich nicht einmal die Mühe gegeben, sie zu schlagen. Die Waffe glitt ihr nutzlos aus den Fingern, und ihr Fuß rutschte vom Gaspedal, während der grelle Schmerz hinter
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