Ewiger Schwur
tun. Nicht
dort.«
Würde Pell jetzt überhaupt auf sie hören? »Gehst du zurück, ist unsere einzige Option die, Kanonenfutter zu werden.«
Pell ließ den Türgriff in Ruhe und lümmelte sich in ihren Sitz. »Ich bin nicht hilflos, Mischka. Irgendetwas muss ich tun können.«
»Du hast es bereits getan.«
Pell warf ihr einen schnellen Blick zu. »Wie bitte?«
»Du hast es bereits getan«, wiederholte sie. »Du warst der Köder, den
sie
brauchten. Warum bist du hierhergekommen?«
Pell funkelte sie an, und ihr vertrautes Gesicht war voller Ungläubigkeit. »Ich habe darum
gebeten,
hierherzukommen. Ich habe Dathan gebeten, mich irgendwo in Sicherheit zu bringen.«
»Weil unser Abtrünniger heiß auf deinen Arsch war.« Und ja, ihrer aller Ärsche standen jetzt auf dem Spiel, daher sollte ihre Cousine aufhören, den Jammerlappen zu spielen. Sie sollte den Mund halten und zur Abwechslung einmal
zuhören.
»Also, warum hast du dich nicht in M City verschanzt? Oder an einem Dutzend anderer gut bewachter, strategischer Orte? In diesem verdammten Dämonenclub, dem G2?«
»Du fluchst.« Pell beäugte sie, als sei ihr ein zweiter Kopf gewachsen.
»Teufel, ja, das tu ich.« Und es war ein so gutes Gefühl. Sie verstand jetzt, warum Brends es so oft tat. Unverblümt und auf den Punkt gebracht. »Dein Gefallener spielt mit dir. Hast du wirklich vorgeschlagen, den ganzen Weg hier herauszufahren, nur ihr zwei, wie eine riesige Zielscheibe? Denn das ist nicht wirklich die einfachste – oder beste – Methode, um dich zu beschützen, stimmt’s, Pell?«
Pells Augen wurden schmal. »Nun.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Genau wie in alten Zeiten. Ich vermassle es, und du kommst herbeigaloppiert und rettest mich.«
»Du hast es nicht vermasselt. Du hast eine Entscheidung getroffen«, gab sie zu. »Und ich habe eine Entscheidung getroffen, als ich beschloss, dass du es wert bist, dir zu folgen.«
»Na ja.« Pell musterte ihre Cousine. »Das ist peinlich. Du bist mit Brends hier herausgekommen. Sie tun nichts umsonst.«
»Offene Türen einrennen.« Aber es war nicht schlecht gewesen, Brends’ Preis zu bezahlen. Sein Preis war überhaupt nicht schlecht gewesen.
»Ich hätte nicht gedacht, dass du es tun würdest.«
»Mich mit einem der Gefallenen zu verbünden?«
»Ja.« Es folgte ein kurzes Schweigen und dann ein vertrauter Seitenblick. »Also, spuck’s aus. Wie ist er so?«
Mischka schüttelte den Kopf. »Wir rennen um unser Leben, und du willst über unser Liebesleben reden?«
Dieses vertraute, schelmische Grinsen breitete sich auf Pells Gesicht aus. Oh ja, sie würde jeden der Gefallenen töten – jeden Mann –, der die Absicht hatte, diesen Geist auszureißen und darauf herumzutrampeln. »Willst du über die Landschaft diskutieren? Rezepte tauschen? Ich schätze, es gilt das Motto: Gefahr erkannt, Gefahr gebannt, stimmt’s? Da gibt’s jede Menge, was sie uns nicht sagen wollen. Das müssen wir dann eben selbst ausknobeln. Wenn wir uns gegen sie verbünden, schätze ich, stehen die Chancen besser.«
»Wofür? Sie um den kleinen Finger zu wickeln?«
»Das auch.« Pell zog eine Augenbraue hoch. »Aber eigentlich habe ich das ganz ernst gemeint. Wie sieht es mit dir aus?«
Wie sah es mit ihr aus? Oh ja, ihr Schlachtplan war genauso ehrgeizig wie der von Pell. Sie strebte ein Geständnis unsterblicher Liebe von einem beinahe unsterblichen Mann an, der so sexy war wie die Sünde und genauso halsstarrig wie sie. Standen die Chancen gut? Sie wusste es nicht, und sie konnte hier nur auf einen furchterregenden Sinneswandel hoffen.
»Ich auch.« Es war ein gutes Gefühl, die Worte laut auszusprechen, sich einzugestehen, was sie wollte. Es fühlte sich richtig an.
»Geht es Mom und Dad gut? Wissen sie Bescheid?«
Wie fasste man in Worte, dass man nicht nur heißen, fabelhaften Sex hatte, sondern, oh ja, dass man die fehlende Hälfte seiner Seele gefunden hatte und wie der Teufel gerannt war, weil ein mörderischer Irrer einem auf den Fersen war?
Mischka schüttelte den Kopf. »Sie wissen es. Und es gefällt ihnen nicht.«
»Aber sie werden dir trotzdem erlauben, ihn zum Essen mit nach Hause zu bringen«, vermutete Pell. »Also, wie ist er so?«
Reden war mehr als peinlich, aber sie versuchten es beide. Zu viel war geschehen, um einfach da weiterzumachen, wo sie aufgehört hatten. Außerdem wusste Mischka wirklich nicht genau, ob sie diesen Weg einschlagen sollte. Trotzdem, sie musste hören, dass es
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