Ewiger Schwur
war. »Rutsch rüber.« Er deutete mit einer Drehung des Handgelenks auf den Fahrersitz. Der Ausdruck auf seinem Gesicht lud nicht zu Diskussionen ein, daher gehorchte Mischka.
Dathan und Pell hockten hinter ihrem eigenen Wagen, und Dathan feuerte Salven aus einer Waffe ab, während Pell einen leeren Clip nachlud. Sie waren halb von der Straße heruntergefahren, aber dann hatte das Leben sich anscheinend in Form eines stetigen Rinnsals von dunklen Schatten eingemischt, die aus einem Riss in der Mauer glitten. Mischka brauchte keine der Gefallenen zu sein, um zu wissen, dass die Bresche groß war. Sehr groß.
»Steig ein.« Dathan stieß Pell praktisch in das Innere des SUV . Ohne auch nur ein »Hallo, wie geht’s?« ging er davon und zog ein Messer aus seinem ledernen Staubmantel.
Oh mein Gott. Pell!
Ihr Blick begegnete dem ihrer Cousine, und sie
spürte
die Wucht dieses Blickes. Etwas zerbrach, und sie sah Brends taumeln. Für einen Moment machte er den Eindruck, als sei er getroffen worden, und dann war da wieder dieser harte, kalte Ausdruck in seinen Augen. »Ich habe meinen Teil unseres Handels eingehalten. Du hast deinen erfüllt. Du kannst jetzt gehen.«
Er war fertig mit ihr. Einfach so.
Sie hatte ihre Cousine zurück, sie hatte ihren Preis gezahlt, und jetzt waren ihre Angelegenheiten mit Brends erledigt. Aus und vorbei. Sie konnte gehen.
Warum also zögerte sie immer noch? Er hatte niemals erkennen lassen, dass ihre Beziehung länger andauern sollte als ihr Bündnis. Wenn sie bliebe, gestand sie sich ein, würde das nur mit heißem Sex und einem gebrochenen Herzen enden.
Und Brends sah nicht besonders sentimental aus.
»Geh!«, fauchte er. »Fahr wie der Teufel und halte nicht an. Die Verstärkung ist zwei Meilen entfernt und kommt näher. Sie werden die Grenze halten, bis du durch bist.«
Die Geräusche des Kampfes rückten näher, und das Aufblitzen von Feuer rechts von ihr war ein ernsthafter Alarmruf. Ein hochgewachsener, breitschultriger Mann mit dunklen Gesichtszügen schritt durch die tiefer werdenden Schatten. Keiner von ihnen, befand Mischka. Eine Welle dunkler Bedrohung ging von ihm aus, und seine Schultern dehnten sich, als er eine Klinge zog. Teufel, nein. Sie war nicht so dumm, sich mit solchen Leuten einzulassen.
»Ich gehe«, sagte sie. Aber Brends war bereits fort, um diesen Unbekannten abzufangen. Ja, ein Teil von ihr wollte schreien und rennen wie der Teufel, aber ein anderer Teil – dieser Teil wollte bleiben und ihm Rückendeckung geben.
»Schnall dich an.« Sie wartete nicht darauf, dass Pell gehorchte, sondern legte den Rückwärtsgang des SUV ein, während Dathan die Tür zuschlug und hinter dem Fremden herstolzierte, der gerade in den Schatten verschwunden war. Es folgte ein Moment, um das glatte Schnurren des Motors zu würdigen, das geschmeidige Einrasten des Getriebes erst in den Rückwärtsgang, dann in den ersten. Daraufhin verengte ihre Welt sich auf den barmherzig leeren Teil der Straße und die schimmernde Wand vor ihr.
»Warte.« Pell streckte die Hand nach dem Türgriff aus, und Mischka schlug auf die Verriegelung auf ihrer Seite. Ihre Cousine würde jetzt nirgendwohin gehen. »Wohin zum Teufel verschwindet er und gibt mich ab wie ein Päckchen?« Als der Türgriff nicht nachgab, drehte sie sich um und funkelte Mischka böse an. »Mach die Tür auf, Mischka. Du hältst mich hier nicht fest.«
Sie würde sie festhalten, bis sie schnell wie der Teufel aus diesem Reservat verschwunden waren. »Denk doch mal logisch, Pell.«
Ihre Cousine schnaubte unelegant. »Du bist die Logische. Du bist diejenige, die nach den Regeln spielt. Und sieh dir an, wohin es dich gebracht hat – knietief in die paranormale Scheiße. Und du hast doch geschworen, du würdest dich um keinen Preis darauf einlassen.«
Stimmte. Und sie wurde damit fertig, nicht wahr? Warum hielten alle sie für so starr, so unfähig, sich zu ändern? Brends war da anders gewesen, und schon bei der kurzen Erinnerung an seine uneleganten Neckereien und unartigen Berührungen errötete sie in einer köstlichen Hitze. Er weckte in ihr den Wunsch, anders zu sein, zu etwas vorzudringen.
Trotzdem, einerseits konnte man aus alten Gewohnheiten ausbrechen – und dann konnte man sich andererseits so verhalten, dass es einen umbrachte. Die Logik sagte, dass es Selbstmord war, sich in den Kampf zu stürzen, der hinter ihnen tobte. Die Klugen lebten, um an einem anderen Tag zu kämpfen. »Wir können nichts weiter
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