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Ewiger Schwur

Ewiger Schwur

Titel: Ewiger Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Marsh
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mit seiner Zunge zu erobern.
    Vielleicht nach ihrem Hausbesuch bei seinen Brüdern.
    Oder, Teufel noch eins, währenddessen, wenn sie dazu bereit war. Er gestattete sich, in dieser Fantasie zu schwelgen, während er die Tür zur Sauna mit der Schulter aufdrückte und durch den schmalen Gang schritt, der hinter der Theke verschwand. Er streifte das Hemd ab und warf es zu Boden. Dem Durcheinander nach zu urteilen, waren sie die Letzten.
    »Ich denke nicht …«, setzte sie an und brach dann ab. Blieb wie angewurzelt stehen.
    Ohne sich umzuschauen, griff er hinter sich und legte die Finger um die zarten Knochen ihres Handgelenkes. Sie war so klein, seine Menschenfrau. Er hatte das unbehagliche Gefühl, dass diese Nacht das deutlicher machen würde, als ihm lieb war.
    »Gut«, sagte er und drängte sie sanft zu dem hellen Schatten der offenen Tür. Dampf wogte in einer dicken, nassen Wolke heraus. »Denke nicht. Handle.« Wenn es nur eine geistige Beschwörung gegeben hätte, die er bei ihr anwenden könnte – in den schätzungsweise drei Sekunden, die ihnen blieben, bevor sie einen wirklich guten Blick auf nackte Dämonen werfen konnte –, hätte er sie benutzt.
    Stattdessen zog er sie wortlos weiter.
    »Ich gehe da nicht rein. Wirklich, Dathan.« Offenbar verspürte sie das Bedürfnis, gegen ein paar Dinge zu protestieren. Energisch. Sich in gemischter Gesellschaft bis auf die Unterwäsche auszuziehen, war offensichtlich eins davon. Er fragte sich, wie viele der Geschichten, die sie ihm von ihren Reisen erzählt hatte, lediglich Geschichten waren. Eindeutig konnten die meisten nicht autobiografisch gewesen sein. Er ignorierte das Gefühl der Freude, das ihn bei diesem Gedanken überkam.
    »Wie du willst.« Er griff an den Taillenbund seiner Hose und zog sich die Jeans von den muskulösen Oberschenkeln.
    »Meine Dame?« Bei der winzigen, schrillen Stimme direkt hinter ihrem Ohr bekam sie einen Schreianfall. Verdammt, es würde eine lange Nacht werden.
    Die Stimme gehörte einem Dämon.
    Einem ausgewachsenen, klitzekleinen Dämon. Der als eine Art Haushälterin fungierte und Dathans Kleidung ordentlich auf Bügel hängte. Klein und rothäutig, schien die halb dampfartige Kreatur sich im einen Moment zu verfestigen und im nächsten dann wieder zu verflüchtigen. Es war widerlich. Konnte er nicht still halten? Offenbar nicht.
    »Darf ich Ihnen beim Ausziehen behilflich sein? Vielleicht möchten Sie ein Handtuch?«
    Verdammt, ja, sie wollte eines. Sie schnappte sich das große, teure Baumwolltuch aus den winzigen Händen des Dämons – es war ein Wunder, dass das Gewicht des Stoffes ihn nicht zu Boden gezerrt hatte – und hüllte sich darin ein. Unter den Stoffbahnen verborgen, zappelte sie sich aus ihrer Jogginghose und suchte dann nach einer Stelle, wo sie sie ablegen konnte.
    Der Dämon bückte sich schwungvoll und zupfte ihr den lästigen Stoff aus der Hand.
    »Was bist du?«, fragte sie. Sollte sie eine Garderobenmarke für ihre Kleidung verlangen? Oder drohte ihr eine weitaus größere Gefahr als die Aussicht auf einen langen, nassen Spaziergang zurück zu ihrer Wohnung, ohne Kleidung und Schuhe?
    »Dies sind die Privaträume«, erklärte Dathan. »In den Räumen für die Öffentlichkeit würde Barq seinen Zauber einsetzen. Nicht wahr?« Er musterte den kleinen Dämon streng, der vor Freude zirpte. Für einen Moment verschwand er, und an seiner Stelle stand ein gut aussehender, aber unauffälliger Mann in der üblichen Kleidung der Angestellten des Bads da. Dann verschwand die Illusion, und der kleine Dämon zischte wieder fröhlich durch den Raum. »Er bevorzugt seine natürliche Gestalt.«
    »Was mache ich hier?« Sie fühlte sich hier völlig fehl am Platz.
    »Ganz einfach.« Seine dunklen Augen lachten sie an. »Zieh dich aus. Warmer Dampf. Heißes Wasser. Kaltes Wasser. Mehr Dampf. Ich garantiere, dass du am Ende halb gekocht und köstlich erschlafft sein wirst.«
    »Du weißt genau, dass keiner der Dämonen, die wir treffen, Menschen frisst?«, fragte sie argwöhnisch.
    »Ja.« Er verdrehte die Augen. »Dazu haben wir einen zu feinen Gaumen.«
    Der Badedämon zupfte jetzt an ihrem T-Shirt, daher erlaubte sie der kleinen Kreatur, ihr die Baumwolle über den Kopf zu ziehen, während sie ihr Handtuch fest umklammert hielt. »Miss«, sagte das Geschöpf fröhlich summend, während es ihre arme, malträtierte Kleidung in perfekte Falten legte, um die sie das Marinekorps beneidet hätte.
    Dathan schlüpfte

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