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Ewiger Schwur

Ewiger Schwur

Titel: Ewiger Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Marsh
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verwandelte. Scheiße. Taumelnd hielt er sich an der Theke fest. Das dunkle Summen der Macht von Eilor hätte ihn warnen sollen, und jetzt stieg von dem Abtrünnigen tatsächlich Rauch auf. Teufel. Das war nicht gut.
    In seinem Ohrstöpsel knisterte es. »Kriegst du das geregelt oder brauchst du Hilfe?«
    »Brauchst du Hilfe,
Bébé?«,
höhnte der Abtrünnige. »Kannst du einen einzigen Bösewicht nicht allein zur Strecke bringen?« Ja, die Umrisse des Abtrünnigen qualmten ganz eindeutig, ein orangefarbener Schein, der den Raum erhellte. Das Schwert fing Feuer, als die ersten Mitglieder des Verstärkungsteams durch die Vordertür kamen.
    »Scheiße.« Sein Team lief in eine Situation, die er nicht unter Kontrolle hatte. »Er hat Engelsfeuer. Lasst euch zurückfallen, verdammt! Lasst euch
zurückfallen.«
    Er war bereits in Bewegung und versuchte, die Konfrontation zu vermeiden, die er wie einen schlimmen Zugunfall kommen sah. Für Eilor gab es jedoch kein Halten, und die Mitglieder des Teams verstanden nicht, womit sie es zu tun hatten.
    Die feurige Schneide von Eilors Schwert durchschnitt den ersten Krieger, der durch die Tür kam, wie ein Messer die Butter, was die schier ausweglose Situation deutlich machte. Nael taumelte fluchend zurück. »Ich geh mir jetzt holen, wofür ich gekommen bin«, gurrte Eilor.
    Kalter Zorn jagte durch Brends’ Adern und blendete alle bis auf die urtümlichsten Instinkte aus. Das waren seine
Brüder.
Kein Vieh, das man niedermetzeln konnte. Sein Gesichtsfeld nahm eine rötliche Färbung an. Rot wie die Farbe des Blutes, das auf der Feuerklinge klebte. Da war ein Hauch von Kupfergeschmack in der Luft, aber das falsche Arschloch blutete.
    Er sprang vor und ließ der Bestie die Zügel schießen, ließ seinem Zorn freien Lauf. Das war die Furcht, noch jemanden zu verlieren, der ihm etwas bedeutete. Er kam zu spät, um seinen Bruder zu retten, aber er würde den Abtrünnigen nicht entkommen lassen. Nicht schon wieder. Sein Körper traf seinen Gegner mit voller Wucht, und seine Klinge schnitt durch Fleisch.
    Punkt eins für ihn. Durch einen immer tiefer werdenden Tunnel hörte er, während die Bestie sich in ihm erhob und der Mann verschwand, den anderen Mann leise vor Schmerz knurren; außerdem murmelte er: »Glück gehabt, Bastard.«
    Brends’ Füße rutschten weg – das uralte, schwarz-weiße Linoleum war glitschig unter seinen Stiefelabsätzen. Blut? Cola? Er wusste es nicht, und es war ihm auch scheißegal.
    Seine Beute entzog sich ihm, entfloh durch das zersplitterte Schaufenster, und da war nichts – Gott verdammt noch mal, nichts! –, was er dagegen tun konnte.
    Brends sah zu, wie sein Team die Beweisstücke für die Forensik zum Rücktransport nach M City zusammenpackte. Während das Adrenalin im Blut sich allmählich abbaute, gab es nur eine Antwort auf die verkorkste Aktion des Tages, und sie lag nicht in dem allzu vorsichtigen Prozess, Blut und Hautproben zu sammeln.
    Die Techniker der Dämonen waren aus M City herbeigeflogen und sammelten emsig Proben, arbeiteten sich durch Haut und Blut, als hätten sie vergrabene Schätze gefunden. Was zum Teufel hatten sie denn erwartet?
    Das tote Mädchen hatte nicht auf der Liste gestanden. Brends war sich so sicher gewesen, dass er das Motiv des Abtrünnigen verstand. Dass er voraussagen konnte, was Eilor als Nächstes tun würde. Warum also hatte er diese Sache so übel vermasselt?
    »Sie war ein Wegwerfartikel.« Brends war sich plötzlich ganz sicher, als fielen die einzelnen Puzzleteilchen an ihren Platz, während Mischka noch immer in einem Nebel der Verwirrung befangen war. »Dieser Mord war eine persönliche Neckerei, ein ›Ätsch Bätsch!‹ für uns alle. Er weiß, dass wir ihm auf der Spur sind. Er
wollte,
dass ich diese Leiche finde.«
    »Aber sie passt nicht in das Muster«, machte Nael geltend. Irgendjemand hatte ihn zusammengeflickt, der weiße Verband war eine deutlich sich abhebende Erinnerung auf seiner dunklen Haut.
    »Es spielt keine Rolle, dass sie ohne Belang war.« Mischkas Stimme klang sicher. Wie auch immer dieses letzte Opfer hier sein Ende gefunden hatte, es zählte – verzweifelt – für jemanden, irgendwo.
    »Ja.« Nael zuckte unbehaglich die Achseln, obwohl er eindeutig mit ihr fühlte.
    »Sie steht nicht auf der Liste.« Brends warf das Papier hin. »Warum stehen diese Namen auf dieser Liste?«
    »Weil sie miteinander verwandt sind?« Nael klang jetzt interessiert, und selbst Zer hatte in seinem Auf

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