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Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Titel: Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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körperlich. Sein Körper veränderte sich unablässig, jeden Tag mußte er aufs Neue lernen, seine Fähigkeiten zu beherrschen.
    Sein erstes Jahr als Vampir hatte ihn sehr viel Kraft gekostet. Vielleicht hatte er sich aber auch das Leben mit mir einfacher vorgestellt? Vom Kreis von Merrick hatte ich nichts mehr gehört, seit Brian und ich das Hauptquartier abgebrannt hatten, was allerdings nichts heißen mußte. Es gab noch Mitglieder – etwas anderes zu glauben, war lächerlich. Aber die Vernichtung ihres Koordinationszentrums, und der Tod ihres Oberhaupts hatte sie zerstreut, aus dem Konzept gebracht. Wir konnten uns auf einige Zeit der Ruhe einstellen.
     
     
    Ich sah Brian am Ufer der Themse, die sich dunkel und träge unter den Brücken Londons durchschlängelte, als wäre sie müde. Die Nacht war angenehm warm, und doch schien er zu frösteln. Er stützte sich mit nackten Ellenbogen auf eine der grauen Mauern, die den Weg des Flusses säumten. Seine Schultern zuckten leicht, und als ich näher kam, sah ich die roten Tränen, die an seinen Wangen herunterflossen und sein T-Shirt verfärbten. In seiner Hand knüllte sich ein Brief.
    Ich trat an ihn heran und legte den Arm um seine bebenden Schultern. Brian erschrak, doch als er mich erkannte, reichte er mir wortlos den zerknitterten Brief.
    Ich strich ihn glatt und erkannte Daniels markante Handschrift. Ich lächelte leicht, denn ich erinnerte mich, wie schwer es für Daniel gewesen war, als Mensch das Schreiben zu erlernen. Doch Lomay hatte darauf bestanden, daß er es lernte. Er war unerbittlich gewesen. Ich las:
     
    Lieber Brian,
    New York ist großartig – dank Gabriel?! Er wird jedoch bald wieder bei Euch sein. Ich habe das Mädchen gefunden, Virginia M. – sie ist wunderschön. Ebenso ihr Kind, ein Junge. Sein Name ist Julian. Sie hütet ihn wie ein Staatsgeheimnis. Er hat Deine Augen – und sie weiß es. Smaragdgrün, kleine Edelsteine.
    Grüße an Alex – vielleicht hat er mir schon verziehen?
     
    Daniel
     
     
    Ich gab Brian den Brief zurück. »Was bedrückt dich so sehr?« fragte ich leise. Sein Kummer tat mir weh.
    »Möchtest du bei ihnen sein?«
    Brian schüttelte den Kopf.
    »Sie würde mich hinausschreien«, sagte er rauh und wischte mit einem Arm die Tränen aus seinem Gesicht.
    »Willst du deinen Sohn sehen?«
    »Ich weiß nicht.« Er räusperte sich.
    »Es ist alles so fern. Es ist nicht mehr mein Leben. Dieser Brief ist sozusagen der Abschied. Das Leben geht weiter, aber die Uhren ticken anders für uns. Der Kleine ist ein Teil von mir, aber ein Teil aus einem anderen Leben.«
    »Du trauerst um dein menschliches Leben?« fragte ich, nicht erstaunt.
    »Möglicherweise«, antwortete Brian vorsichtig. »Ein Teil von mir ist gestorben. Vielleicht lebt es ja in dem kleinen Knirps weiter.«
    »Möchtest du noch ein bißchen allein sein, um nachzudenken, zu trauern?«
    Ich sah, wie seine Schultern sich strafften. Seine grünen Augen blitzten.
    »Nein, genug Trübsal geblasen. Laß’ uns ans Meer fliegen.«
    Ich lächelte versonnen.
    »Weißt du, Hephaistion, ich liebe das Meer. Habe es schon immer geliebt. Wildheit und Grausamkeit – ein unnachgiebiger Herrscher über die Menschheit.«
    Brians Augen strahlten machtvoll. Edelsteine in der hellen Sommernacht. Eine heiße Welle der Zuneigung erfaßte mich. Brian senkte seinen Blick.
    »Ich weiß, mein König.«
     
     
     
    Ende des ersten Buches
     
     
     
     
     
     

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    Band 2: Julians süßes Blut
    Band 3: Blutige Tränen

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