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Ewiges Verlangen

Ewiges Verlangen

Titel: Ewiges Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Wright
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seine mandelförmigen Augen blieben wachsam.
    »Luca«, sagte Nicholas sehr ernst und entschlossen. »Sieh mal nach draußen. Es ist noch früh, aber ich will keine Zuschauer haben, wenn ich den Menschen zum Wagen schleppe.«
    Als Lucian gegangen war, wandte sich Nicholas mit ernster Miene an Alexander.
    »Sag es«, drängte Alexander, ergriff den schwarzen Umhang und legte ihn sich um.
    »Es kann nicht für lange sein.«
    »Das wird es nicht.«
    »Und vor allem darfst du dich nicht binden.«
    »Ich weiß«, sagte Alexander angespannt, während Lucian das Apartment wieder betrat und verkündete, der Weg sei frei.
    »Okay. Ich bin weg. Ich sehe euch zu Hause.« Nicholas hob den dünnen Menschenmann hoch und war im Handumdrehen gegangen.
    Alexander nahm die Frau sehr sanft in seine Arme und empfand bei ihrem leichten Gewicht eine eigentümliche Freude.
    Lucian beobachtete ihn. »Du siehst in diesem Ding wie ein Mönch aus.«
    »Zieh mir die Kapuze hoch, ja?«
    »Sie wird dich nicht vollkommen schützen«, warnte ihn Lucian.
    »Das wird sie müssen. Wir müssen Sara nach Hause bringen.«
    Lucian kam der Bitte seines Bruders mit wachsamer Miene nach und überprüfte dann erneut die Straße und den Bürgersteig, bevor sie rasch in den wartenden BMW flüchteten.

4
    Tom Trainer erwachte auf der Rückbank eines seltsamen Wagens, furchtbar benommen und ohne sprechen zu können, während seine Kehle bei jedem Atemzug brannte. Er brauchte einige Augenblicke, um sich daran zu erinnern, wo er gewesen und was geschehen war.
    Und dann geriet er in Panik.
    Wem auch immer dieser Wagen gehörte, er hatte garantiert nicht Toms Wohlergehen im Sinn.
    Er hob leicht den Kopf und erblickte im Rückspiegel breite, wuchtige Schultern, schwarzes Haar und ein unbekanntes Gesicht. Der Mann sprach in sein Handy, kaum mehr als ein Flüstern in einer fremden Sprache. Er sah wirklich gut aus; wahrscheinlich ein Model oder ein Schauspieler. Aber wer auch immer er war, Tom wollte nichts mit ihm zu tun haben.
    Er ließ den Kopf wieder auf den kühlen Ledersitz sinken. Wie, zum Teufel, sollte er hier wieder rauskommen?
    Während der Wagen fuhr, spürte er jedes Schlagloch und roch die Abgase der Autos vor ihnen. Als sie langsamer wurden und schließlich anhielten, fuhr Tom so rasch wie ein Erdhörnchen aus seinem Bau hoch und sah, dass unmittelbar vor ihnen eine rote Ampel war.
    Jetzt oder nie. Seine Kehle schmerzte wie der Teufel, und er hoffte, dass er würde rennen können.
    Er atmete tief ein, fasste nach dem Türgriff und zog.
    »Oh verdammt!«
    Der Mann.
    Er ließ von seinem Handy ab und fluchte.
    Jetzt. Jetzt.
    Tom stolperte wie ein Betrunkener aus dem Auto. Er war benommen, und ihm war speiübel, aber die Angst jagte Adrenalin durch seinen Körper. Er riss sich zusammen und rannte los.
    »Komm sofort zurück, du kleiner Mistkerl!«, brüllte der Mann ihm nach.
    Als er ein gutes Stück zurückgelegt hatte, blickte Tom zurück und sah, dass der Mann an den Straßenrand gefahren war und aus dem Wagen stieg. Er bemerkte das Aufblitzen eines tödlichen Blickes sowie eine Reihe schneeweißer …
    Oh Gott.
    Toms Gedanken kehrten jäh in Dr. Donohues Apartment zurück, zu dem anderen Mann, der vom Boden aufgesprungen war wie ein Gespenst und ihn angegriffen hatte. Es war ein unglaublich großer Mann gewesen, mit Tätowierungen oder Kennzeichen einer Gang auf den Wangen und denselben nadelscharfen, schneeweißen Zähnen.
    Was für Wesen sind das?
    Tom wirbelte herum, trotz der Schmerzen in seinem Schädel und seinem Hals, und rannte wie der Teufel weiter.

5
    Sara erwachte mit furchtbaren Kopfschmerzen. Erst glaubte sie, sie hätte einen Kater. Sie blinzelte zu der weißen Decke hoch und betrachtete eine wunderschöne Stuckverzierung in Form eines jäh aufbrechenden Sonnenkranzes. Unbehagen regte sich in ihr, als sie erkannte, dass es nicht die Decke ihres Apartments war.
    Sie setzte sich auf und sah noch Holzböden, weiße Bettwäsche und den dunklen Schein von Abendlicht, bevor ein Feuerwerk in ihrem Kopf explodierte. Rot. Gold. Wumm. Peng. Sie sog scharf den Atem ein, bedeckte mit einem Arm ihre Augen und stöhnte.
    Wo bin ich?
    Kurz darauf konnte sie wieder klar denken, senkte den Arm und blinzelte gegen das helle Licht einer Nachttischlampe an. Sie befand sich in einem großen Raum mit einer unglaublich hohen Decke, die mit weißen Stuckleisten verziert war. An einer Wand befand sich ein weißer Kamin, in der anderen Bogenfenster und in einer

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