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Ewiges Verlangen

Ewiges Verlangen

Titel: Ewiges Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Wright
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Imiti werden, Sir«, sagte Mear und benutzte damit das alte Wort für eine Vampirnachahmung, für jemanden, der die Eigenschaften eines Vampirs annehmen konnte, wenn er beständig genährt wurde. »Mit meinem Blut in seinen Adern kann er die Umwandlung vollziehen.«
    Ethan horchte auf. »Mit deinem Blut?«
    Mear nickte.
    Ein Mensch konnte normalerweise nur dann ein Imiti werden, wenn er von einem Reinblütigen trank, aber bei Ethan und seinen Rekruten lagen die Dinge anders. Der Erhabene hatte das vollbracht. »Du wirst ihn nähren?«, fragte Ethan.
    »Ja.« Mears veilchenblaue Augen glänzten vor gespannter Erwartung.
    »Warum?«
    »Wir waren im Jugendprojekt der Menschen viele Jahre lang Freunde. Er hat mir bei der Flucht geholfen.«
    »Tatsächlich?« Ethan wandte sich dem Menschen zu, der wie ein Hund zitterte, den man jeden Tag seines Lebens getreten hat. Es war ein Gefühl, an das sich Ethan gut erinnerte. »Wie lautet dein Name, Mensch?«
    »Tom Trainer«, krächzte der Mann.
    »Du weißt, was das bedeutet, Tom Trainer?«
    Der Mensch wirkte völlig verängstigt und nickte dann zögernd.
    Ein Lächeln breitete sich auf Ethans Zügen aus. »Unser armer Mear, unser bester Kämpfer kann es nicht ertragen, mit einer Frau zu schlafen. Du wirst dich um seine Bedürfnisse kümmern?«
    Tom schluckte schwer, nickte aber erneut.
    »Und er wird für Sie arbeiten, Commander«, warf Mear ein, »und tun, was immer ihm befohlen wird.«
    »Wie schön«, sagte Ethan gedehnt und genoss die Angst und Verwirrung des Menschen, ganz zu schweigen von Mears Begeisterung über sein neues Haustier. »Sich der Sache zu verschreiben, ohne jegliche Gegenleistung.«
    Ein kurzes Schweigen entstand, und dann: »Sir, er braucht etwas.«
    Ethan trat leise lachend näher an den Menschen heran, stellte sich ihm Auge in Auge gegenüber und fragte: »Was willst du, Tom Trainer? Wofür gibst du dein Leben so bereitwillig her? Mach keinen Fehler, denn sobald du diese meine kleine Welt betrittst und Mear deinen Körper überlässt, bestimme ich über dein Leben.«
    Die braunen Kleinkinderaugen begegneten unsicher Ethans berechnendem Blick. Er flüsterte etwas Unverständliches.
    »Sprich lauter, Mensch!«, forderte Ethan ihn auf. »Ich kann dich kaum hören.«
    »Eine Frau«, sagte Tom.
    »Ah«, erwiderte Ethan gedehnt und mit gewölbten Augenbrauen. »Du wirst Mear eifersüchtig machen.«
    »Nicht zum Ficken«, sagte Tom in beinahe heftigem Tonfall. »Um sie zu verletzen, bluten zu lassen, zu töten.«
    »Sie hat dich zurückgewiesen«, bemerkte Ethan, als kümmere es ihn keinen Deut.
    »Ja.« Tom war jetzt emotional aufgebracht und fuhr mit seiner Tirade fort. »Sie muss sterben. Sie und dieses Wesen mit Fängen, das bei ihr war.«
    Ethans Blick zuckte zu Mear. »Wie war das?«
    »Mein Freund behauptet, er sei von einem Vampir gestellt worden, Commander. Ein Vampir mit ins Gesicht eingebrannten Tätowierungen.«
    Ethan wurde still, und kalte Angst durchlief ihn. »Tätowierungen im Gesicht ? Bist du sicher?«
    »Ja … Commander«, antwortete Tom zögernd. »Auf beiden Wangen. Sie wirkten wie von einem Brandeisen eingestanzt.«
    War das möglich?, fragte sich Ethan beunruhigt. Ein Abkömmling des Breeding Male in der Nähe? Und wenn dem so war, welche Auswirkungen hatte das dann auf Ethans Pläne für seinen neuen Orden?
    Ethan wollte sein Unbehagen über die Neuigkeiten des Menschen nicht zeigen und sah Tom nun mit kaltem Lächeln an. »Du weißt, dass es auch hier Tiere mit Fängen gibt?«
    Tom wurde bleich. »Nicht wie dieses.«
    Nein, nicht wie dieses. Ethans Blick bohrte sich in Toms Augen. »In Ordnung, Mensch, du wirst von Mear trinken, du wirst an Kraft gewinnen, und die Frau wird von deiner Hand sterben. Im Gegenzug gehörst du mir – du wirst für mich kämpfen.« Ethan schloss die Augen und atmete tief ein. »Und nun erzähl mir mehr über diesen angesengten Paven .«

10
    Sara war, nachdem sie den ganzen Weg von SoHo bis hierher gelaufen war, völlig atemlos, als sie durch die Hintertür des Walter Wynn Hospital stürzte. Sie blickte zur Treppe und lief sie dann mit Riesenschritten hinauf, bis sie das vierte Stockwerk erreichte. Dort brach sie benommen und mit heftig pochendem Herzen auf der obersten Stufe zusammen und senkte den Kopf zwischen die Knie.
    Atme.
    Versuche, etwas Sauerstoff in den rationalen Teil deines Gehirns zu pumpen.
    Vielleicht hätte sie unmittelbar zur Polizei gehen oder sich ein Hotelzimmer nehmen und die fünf

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