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Ewiges Verlangen

Ewiges Verlangen

Titel: Ewiges Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Wright
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Unmöglichkeit seines Verlangens sein Herz ebenso quälte wie ihres. Aber sie konnte nicht anders, sie wollte ihm etwas geben. Sie beugte sich vor und küsste seine Wunde.
    Alexander erstarrte, und seine Augen weiteten sich, während er etwas zu empfinden schien. »Was? Was, zum Teufel, war das?« Er fluchte und entriss sich ihr, als hätte sie ihn verbrannt.
    Saras Herz setzte für einen Schlag aus, und sie schüttelte den Kopf. »Was ist los?« Sie hatte ihn noch nie so in Panik erlebt, nicht einmal in der Credenti , als er vor seiner Familie stand. »Was habe ich gemacht?«
    Er wandte den Kopf und starrte auf die Wunde an seiner Schulter. »Sie hat sich geöffnet – wie ist das möglich?«
    Sara rang um eine Antwort, während sie sich fragte, warum das für ihn so wichtig war. »Vielleicht, als wir zusammen waren, als du …«
    »Nein. Nichts sollte diese Wunde öffnen können, nachdem eine Veana sie geheilt hat.« Sein Blick zuckte zu ihrem Gesicht. »Hast du irgendetwas an den Mund bekommen?«
    »Was?«
    »Blut?« Er schrie es beinahe. »Mein Blut – an deinem Mund? Hast du es aufgenommen?«
    Sie schüttelte verwirrt und besorgt den Kopf. »Nein. Ich weiß nicht. Ich glaube nicht.«
    »Vergewissere dich. Was hast du geschmeckt?«
    »Nichts.«
    Die Erleichterung, die sich auf seinem Gesicht abzeichnete, und die Art, wie seine Schultern unter der nachlassenden Anspannung herabsanken, ängstigten und verletzten sie vielleicht sogar ein wenig. Es war eindeutig, dass er nichts von sich in ihr lassen wollte.
    Er erhob sich und griff nach seinem Shirt. »Ich muss gehen.«
    »Warum?«, fragte Sara ihn und forderte dann zu wissen: »Wohin?« Er hatte ihr vor nur wenigen Augenblicken die größte Wonne ihres Lebens bereitet, während er nichts für sich beansprucht hatte. Sie verstand das nicht, verstand ihn nicht. Sie wusste, wie erregt er war – um Gottes willen, sein Schwanz ragte noch immer steif auf.
    Er zog das wärmende Shirt über seinen Kopf. »Ich habe etwas mit dem Orden zu klären und muss dann zum Training.«
    »Alexander …«
    Er schritt zur Tür und wirkte wie jemand, den ein Linebacker hätte fürchten sollen, aber Sara kannte ihn besser. Sie kannte das Herz, von dem er schwor, dass er es nicht besäße. Er hielt mit der Hand auf dem Türknauf inne und murrte: »Mist.« Er senkte die Stimme und fügte so sanft wie möglich hinzu: »Ich entschuldige mich für meine Härte, ich …«
    »Ist schon gut«, sagte sie, obwohl sie sich absolut nicht sicher war, dass sie es auch so meinte. Er wollte immerhin vor ihr davonlaufen, dem Verlangen entkommen, das ihn durchströmte wie eine Gezeitenwoge, und doch schien es, als müsste er immer wieder zurückkehren, um mehr zu bekommen.
    »Wenn ich fertig bin, bevor die Sonne aufgeht, bevor du zur Arbeit musst, werde ich wiederkommen …«
    Sie konnte auch nicht anders. »Okay.«
    »… in dein Bett.«
    »Ja.« Wie könnte sie ihn jemals abweisen? »Sei vorsichtig.«
    »Gute Nacht, Sara.«
    Als er fort war, fühlte sich der Raum kalt und leer an, und Sara zog ihren Morgenmantel wieder an und trat zum Fenster. Ein schwarzer Himmel und Stadtlichter. Sie bezweifelte, dass sie heute Nacht würde schlafen können, da ihre Müdigkeit fast verschwunden war.
    Sie wandte sich vom Fenster ab, setzte sich an den Tisch und betrachtete ihren unberührten Teller. Sie spielte einen Moment lang mit dem Gedanken zu essen, untersagte es sich aber dann. Sie wollte keine Vermischung. Gleichgültig, ob es falsch oder richtig, klug oder verrückt war – Sara wollte nicht, dass ein anderer Geschmack das Wenige von Alexander fortnahm, das noch in ihr war – wollte nicht, dass etwas den Hauch süßen Metallgeschmacks unterdrückte, der auf ihrer Zungenspitze lag.
    Blut.
    Sein Blut.

23
    Alexander kehrte zu dem Schlachtfeld zurück, auf dem er und seine Brüder einst gekämpft hatten, stellte sich an den Eingang der Höhle, in der Sara geschlafen hatte, und wartete darauf, dass sie ihn wieder in ihre sandfarbene kleine Welt zerrten. Er war sich nicht sicher, ob es so funktionierte, ob die befehlshabenden zehn ihn dieses Mal ohne Einladung empfangen würden, aber es war einen Versuch wert. Die Mission, auf die sie ihn geschickt hatten, wies einen Schönheitsfehler auf, und er musste wissen, ob sich diese Bastarde dessen bewusst gewesen waren oder nicht – ob sie ihn dreist einfach blind hineingeschickt hatten. Und warum.
    Er schloss die Augen und atmete tief durch.
    Ich bin bereit,

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