Ewigkeit für deine Liebe
Schwitzen, Fluchen, hässlichen Gesten, Faustkämpfen und Klirren von Stahl gegen Stahl, ganz zu schweigen von dem Trommeln der Pferdehufe in der Tjost-Arena, hatte Emmas Sichtweise der mittelalterlichen Zeiten sich vollkommen verändert. So viele Männer. So viel Testosteron ... und so viel Blut !
Selbst die Pferde waren Jungs. Oder vielmehr Hengste. Und auch sie kämpften.
Das finstere Mittelalter war eine üble Zeit gewesen.
Mittlerweile hatten sich alle zu Mannschaften zusammengeschlossen. Auf der Seite der Sterblichen waren die Teams Grimm, Dreadmoor und Munro. Auf der Seite der Geister gab es so viele, dass die Teams auf drei Gruppen reduziert werden und die Krieger sich für eins der Teams entscheiden mussten – Team Arrick, Le Maurant oder Donovan in diesem Fall. Die Iren waren so zahlreich, dass sie allein schon das Team Donovan zusammenstellten. Viele der Waliser Geister, aber auch einige Engländer und Schotten hatten sich Team Arrick angeschlossen. Einige wenige waren sogar aus Rumänien gekommen, und sie machten bei den Deutschen und Franzosen im Le Maurant-Team mit.
Emma konnte nicht bestreiten, wie ungeheuer faszinierend es war, diesen mittelalterlichen Kriegern zuzusehen. Die Geister und Sterblichen wechselten sich mit dem Training ab – alle außer Christian, der es irgendwie zustande brachte, mit Gawan zu trainieren. Emma hatte schon lange aufgehört zu fragen, wie. Die Dreadmoors und die Munros waren einfach umwerfend mit ihren wohlgeformten Muskeln und ihrer beeindruckenden maskulinen Kraft. Und Tristan? Allmächtiger! Der Schwertkampf, den Ethan Munro und er sich geliefert hatten, war wie aus dem Bilderbuch gewesen. Fast zumindest.
Denn da waren noch zwei andere Männer, die ihrer Meinung nach sogar noch ein bisschen besser als die anderen waren.
Christian und Gawan. Wow! Sie waren eine wahre Sehenswürdigkeit, ein echter Hingucker. Mit ihren Tattoos und wilden Augen, den langen, offenen Haaren und nackten Oberkörpern sahen sie wirklich so aus, als wollten sie einander allen Ernstes umbringen, sollten sie eine Chance dazu bekommen.
Emma beobachtete sie gerade, so wie es nicht weniger als hundert andere Sterbliche und Geister taten.
Mit nacktem Oberkörper und geduckt wie Raubkatzen vor dem Sprung, umkreisten sie einander mit geschmeidigen, wohlberechneten Bewegungen, Gawan mit seinem einen langen Schwert, Christian mit seinen tödlichen zwei Klingen. Emmas Blick hing an Christians uralten schwarzen, bedrohlich wirkenden Tätowierungen auf seinem Rücken und an seinen unglaublich muskulösen Armen.
Wäre sie ein Krieger gewesen, hätte sie nie den Mut gefunden, ein Schwert zu nehmen und es mit einem der beiden aufzunehmen. Vor ihrem Blick allein schon hätte sie sich geschlagen gegeben.
»Faszinierend, nicht?«
Emma wandte sich dem Mann zu, der neben ihr stand. Er war genauso attraktiv wie all die anderen Krieger, gehörte aber nicht zu den Teilnehmern an dem Turnier. Gabe MacGowan und seine Frau Allie waren Freunde von Justin Catesby und, soweit sie sich erinnerte, Besitzer eines gern von Geistern aufgesuchten schottischen Pubs. Mit einem Lächeln blickte sie zu Gabe MacGowan auf. »Ein wirklich tolles Schauspiel! Ich kann es immer noch kaum fassen.«
Seine Frau blickte um ihren großen Ehemann herum und lächelte sie an. »Ich wette, du warst bestimmt noch nie bei einer Veranstaltung wie dieser?«
Emma seufzte und wandte sich wieder den Kämpfern zu. »Nein, das ist das erste Mal für mich.«
»Wie ich sehe, feuern Sie das falsche Team an, Verehrteste«, bemerkte eine tiefe, von einem starken Akzent geprägte Stimme auf ihrer anderen Seite.
Emma wandte sich halb um und blickte auf. Der Mann, dunkelhaarig und sexy wie die Sünde, trug ein Grinsen im Gesicht, als sei er einem Flirt nicht abgeneigt, und roch förmlich nach Arroganz.
Ganz ähnlich wie Christian, dachte sie.
Er griff nach ihrer Hand, um sie an seine Lippen zu heben, und hauchte einen Kuss auf ihre Knöchel. »Mein Name ist Aiden Munro«, sagte er und senkte den Blick. »Sie sind also für Arrick, aye? Ich habe ein Munro-Shirt, das ich Ihnen geben könnte, falls Sie sich entschließen sollten, das Team zu wechseln.«
Gabe MacGowan schnaubte.
Emma lächelte. Vor einem Monat wäre sie noch buchstäblich dahingeschmolzen vor dem Charme eines so gut aussehenden Mannes.
Seit sie jedoch von Christian of Arrick-by-the-Sea umworben wurde, fand sie, dass alle anderen Männer neben ihm verblassten.
»Ich werde daran
Weitere Kostenlose Bücher