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Ewigkeit für deine Liebe

Ewigkeit für deine Liebe

Titel: Ewigkeit für deine Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Miles
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hob und die Bahn hinuntergaloppierte. Er warf seinen Gegner vom Pferd, und alle Anhänger seines Teams applaudierten und jubelten ihm zu. Emma stand auf und winkte, als er in ihre Richtung blickte.
    Dann zügelte er sein Pferd, drückte ihm die Knie in die Seiten und brachte es dazu, sich vorne aufzubäumen.
    Alle jubelten noch lauter.
    Und dann schob er sein Visier hinauf, ließ seine Lanze fallen und schwang sein rechtes Bein über den Nacken seines Rappen, um herabzuspringen. Während er auf Emma zuging, nahm er seinen Helm ab und steckte ihn unter einen Arm. Sein Haar stand in alle Richtungen, und mit seiner freien Hand strich er es sich aus dem Gesicht und schenkte Emma ein frohes, breites Grinsen.
    Den Helm unter dem Arm, legte er die hohlen Hände vor den Mund und brüllte: »Für dich, Emma, meine Liebste!«
    Die Anhänger des Teams Arrick jubelten und klatschten, und Emma winkte ihrem Helden zu.
    Und dann wandte er sich wieder ab und ging.
    Emma starrte ihm mit großen Augen nach und nahm den Kettenpanzer, die Schwerter, sein zerzaustes Haar und großspuriges Gehabe in sich auf. Nach ein paar Schritten blickte er über seine Schulter und schenkte ihr ein weiteres Lächeln.
    »Ich habe ihn das schon vorher tun sehen«, murmelte sie. »Aber das ist unmöglich!«
    »Was ist mit dir?« Gabe beugte sich zu ihr vor, um sie genauer anzusehen. »Emma? Du siehst ganz grün um die Nase aus.«
    Emma wandte sich ihm zu und erwiderte seinen besorgten Blick. »Es ist nichts ... ich habe nur Kopfschmerzen«, sagte sie. »Ich werde mich ein bisschen hinlegen, dann vergehen sie gleich wieder.«
    »Möchtest du, dass ich dich zur Burg zurück begleite?«, fragte Gabe.
    Emma lächelte und stand auf. »Danke, aber das ist nicht nötig, Gabe. Seht ihr euch das Turnier an. Ich bin bald wieder zurück.«
    Sie spürte Gabes und Allies Blick auf sich, als sie die Tribüne hinunterstieg, und winkte ihnen noch einmal zu, bevor sie sich abwandte und den Burghof überquerte. Als sie sich der Burg näherte, ging sie schneller, obwohl sie eigentlich gar nicht wusste, warum sie sich beeilte. Aber alles war irgendwie verschwommen, unklar, fremd.
    Sowie sie durch die massive Doppeltür der Halle trat, überkam es sie.
    Überkam es sie so heftig, dass sie froh war, niemanden in der Halle anzutreffen.
    Doch kaum hatte sie es zur Treppe geschafft, stieg eine Welle der Übelkeit in ihr auf, als sie ein weiteres Déjà-vu-Erlebnis hatte, das gar nicht mehr aufhören zu wollen schien. Emma atmete einige Male tief ein, beugte sich dann vornüber und holte noch mehr Luft, um nicht das bisschen Essen zu verlieren, das sie in ihrem Magen hatte. Sie umklammerte das Geländer und hielt sich daran fest, als Erinnerungen sie übermannten, so rasend schnell und furios, als sähe sie einen Film im Schnelldurchlauf.
    So viele und ... und so furchtbar schnell.
    Die letzte ließ ihren Atem stocken, und sie sank auf die unterste Treppenstufe und setzte sich.
    Erinnerte sich.
    Emma griff sich an den Kopf, um dem Schwindel Herr zu werden. Sie konnte die Flut von Erinnerungen nicht zurückhalten. Es waren zu viele, um ihnen einen Sinn zu entnehmen. Aber eine Person tauchte immer wieder darin auf, was sie jedoch fast nicht überraschte. Christian.
    »Oh Gott!« Halb flüsterte, halb schluchzte sie.
    »Kann ich Ihnen helfen, Miss?«
    Emma erschrak, als sie die Stimme hörte, und erhob den Blick zu dem älteren Mann, der vor ihr stand. Er machte einen vornehmen Eindruck mit seinem tadellosen Anzug und dem ausgeprägten englischen Akzent. Sie zögerte; sie hatte ihn noch nie zuvor gesehen. »Ich ... es geht schon wieder. Es ist nur Kopfweh.«
    Der Mann zog eine seiner grauen Augenbrauen hoch. »Natürlich. Kopfweh«, sagte er und nickte leicht. »Mein Name ist Jameson, und ich gehöre zu den Dreadmoors. Ich bin gerade eben eingetroffen. Soll ich Ihnen ein Aspirin holen oder vielleicht auch eine Tasse Tee?«
    Emma stand auf und lächelte ihn an. Es fühlte sich schwach an, dieses Lächeln, und sah wahrscheinlich auch so aus. »Nein, es geht schon, wirklich. Ich werde mich ein bisschen hinlegen. Aber trotzdem vielen Dank.«
    Er sah sie an, dann nickte er noch einmal. »Nicklesby passt auf die schrecklichen Conwyk-Zwillinge auf – falls Sie also etwas brauchen, rufen Sie einfach nach mir.«
    »Danke.« Sie spürte Jamesons Blick auf sich, als sie die Stufen hinaufeilte.
    Kurz darauf erreichte sie den zweiten Stock und war überaus erleichtert, ihn leer zu sehen.

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