Ewigkeit für deine Liebe
und ihr Lächeln ging ihm durch und durch.
33. Kapitel
E mma hatte sich alles ganz genau ausgerechnet. In den fast zwei Wochen, seit sie aus Grimm zurück waren, hatte sie an nichts anderes gedacht – was gar nicht so einfach war, da Christian of Arrick-by-the-Sea eine überaus sexy Ablenkung darstellte.
Sie hatten fast jeden Moment zusammen verbracht.
Und das war immer noch nicht genug.
Sie waren in den Bergen gewandert, am Strand entlang spaziert und auf die Klippen hinaufgestiegen. Sogar die Fähre nach Puffin Island hatten sie genommen und dort Beaumaris Castle besichtigt. Mit seinem spröden, finsteren Aussehen hatte es ein perfektes Motiv für Schwarzweißbilder abgegeben. Alles in allem war es eine perfekte Besichtigungstour mit einem absolut perfekten Reiseführer gewesen. Eine andere ihrer Lieblingstouren war die durch das Ballastersche Labyrinth gewesen. Christian hatte sie gejagt, sie hatte sich vor ihm versteckt, und dann hatten sie stundenlang in einer von Efeu überwachsenen Ecke dagesessen und einfach nur geredet. Geredet und sich angesehen. Wenn Christian seinen eindringlichen Blick auf sie richtete, war es das Sinnlichste, was sie je erlebt hatte, soweit sie sich erinnern konnte.
»Hier, meine Liebe«, sagte Willoughby, als sie in das Frühstückszimmer hereingeeilt kam. »Eine schöne Kanne heißer Tee, um dir die Zehen an diesem kalten Morgen aufzuwärmen.« Sie stellte die weiße Porzellankanne auf den Tisch vor Emma, dann grinste sie und klimperte verschmitzt mit ihren Wimpern, die genauso rot waren wie ihr Haar.
Emma hatte schon seit ihrer Rückkehr das Gefühl, dass die Schwestern etwas im Schilde führten; sie kam nur leider nicht dahinter, was.
»Danke, Willoughby!«, sagte sie. Eigentlich spielte es ja keine Rolle, was sie vorhatten. Denn sie, Emma Calhoun, hatte einen Plan geschmiedet. Und sie war sich nahezu sicher, dass er funktionieren würde.
Fast alles war bereit.
Emma musste nur noch einen Anruf tätigen, und das würde sie tun, während Christian auf dem Burghof mit Justin Catesby trainierte.
Wie geplant.
Sie würde Justin ewig dankbar sein für seine Mitarbeit. Emma hatte den jungen, gut aussehenden schottischen Piraten nahezu anflehen müssen, ihr zu helfen und Christian für ein, zwei Stunden abzulenken. Sie hatte Justin nur das Nötigste erzählt – nur gerade so viel, dass er in etwa wusste, worum es ging. Na ja, oder beinahe jedenfalls. Sie konnte ihn nicht alles wissen lassen. Obwohl ihre Erinnerungen an ihn nur gute waren, erinnerte sie sich auch noch sehr genau, wie treu er Christian ergeben war. Falls Justin also glaubte, sie täte etwas Gefährliches, würde er sie im Nu an Christian verpfeifen.
Es war ihr letztes bitte, bitte, dem er nicht mehr widerstehen konnte. Anscheinend hatte Captain Justin Catesby ein Problem damit, Frauen etwas abzuschlagen. Gott sei Dank! Jetzt, da sie es wusste, würde sie ihn bestimmt noch öfter um etwas bitten.
Nachdem Emma schnell ihr Frühstück beendet hatte, entschuldigte sie sich bei den Schwestern, schnappte sich das kabellose Telefon und lief nach oben in ihr Zimmer.
Dort tippte sie schnell die Nummer von Grimm Castle ein.
Nicklesby nahm ab. »Bei Conwyk.«
»Hi, Nicklesby, hier ist Emma. Kann ich Gawan sprechen?«
»Aye«, sagte er. »Er kommt gerade vom Training herein. Einen Moment bitte.«
Emma wartete mehrere Minuten, bis sich Gawans tiefe Stimme meldete. »Aye? Emma? Ist alles in Ordnung?«
Emma seufzte. »Ich hoffe, dass es das diesmal sein wird.«
Gawan schwieg ein paar Sekunden, dann hörte sie, wie er langsam den Atem ausließ. »Du erinnerst dich also.«
Emmas Herz schlug schneller. »Ja, ich erinnere mich. Und ich brauche deine Hilfe.«
Schnell beschrieb sie Gawan ihren Plan.
»Nein, Emma, das ist zu gefährlich! Du weißt, was dir früher immer zugestoßen ist.«
»Ja«, flüsterte Emma und blickte aus dem Fenster, um sicherzugehen, dass Christian noch nicht zurückkam. »Das weiß ich. Aber diesmal ist es anders. Irgendwas hat sich geändert, Gawan. Das kann ich spüren.«
Er seufzte. »Du weißt, dass es nur eine Legende ist, Emma, die eine Hand voll alter Männer erfunden haben. Du könntest dich verletzen.«
»Schicksal, Gawan. Weißt du noch, was Schicksal ist? Das solltest du. Und bitte tu mir den Gefallen. Ich flehe dich an. Bitte! Aus alter Freundschaft, ja?«
Mehrere Sekunden vergingen, bis Gawan sich entschied. »Okay, Mädchen, ich tu ’s! Ich kann nicht gerade behaupten, dass ich
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