Ewigkeit für deine Liebe
nicht diese Art von Frau.«
Christian hielt seinen Blick auf ihre blauen Augen gerichtet, die in der Dunkelheit fast glasig wirkten. »Schade«, sagte er und streckte ihr seine Hand hin. »Na los.«
Emma sah ihn aus schmalen Augen an, dann wandte sie ihre volle Aufmerksamkeit seiner ausgestreckten Hand zu. Sie hing zwischen ihnen, und sie betrachtete sie ziemlich lange.
»Bist du sicher?«, fragte sie zögernd und erhob wieder ihren Blick zu ihm.
»Aye«, sagte er, obwohl er es nicht war. Nicht wirklich. Das würde alles nur noch schwerer für ihn machen. Aber wenn sie es wollte, konnte er es ihr nicht verweigern.
Sie bewegte ihre Hand auf seine zu, hielt dann aber plötzlich inne und blickte wieder zu ihm auf. »Wird es wehtun?«
Christian konnte die Augen nicht von ihr abwenden. »Nein. Es wird nicht wehtun, Emma.«
»Okay.« Mit einem raschen Lächeln senkte sie den Blick wieder auf ihre Hände. Mit quälender Langsamkeit schob sie ihre in die seinen.
Christian glaubte, seine Reaktion gut zu verbergen. Aber er hatte sich ja auch dafür gewappnet ...
Emma zog scharf den Atem ein und riss ihre Hand sofort zurück bei den Empfindungen, die sie durchzuckten.
Dann schob sie sie erneut in Christians und sah ihn mit großen Augen an. »Was ist das?«, flüsterte sie.
Er hätte ihr jetzt gern gesagt, dass dieses Gefühl nur zwischen zwei Seelen vorkam, die dazu bestimmt waren, zueinander zu gehören. Zwischen Auserwählten. Aber er konnte es nicht, brachte es nicht über sich, es ihr zu sagen. Nicht jetzt und überhaupt nie. Er hatte es zwölf Mal getan in der Vergangenheit. Und zwölf Mal hatte sie begonnen, ihn zu lieben.
Und alles nur, um sie zwölf Mal wieder zu verlieren.
Er würde sie nicht noch einmal verlieren.
Solange er wusste, dass Emma lebte und glücklich war, irgendwo in ihrer Welt mit einem Ehemann und vielleicht auch Kindern, würde er zufrieden sein. Mit seinem Schmerz, seinem Verlust würde er schon irgendwie zurechtkommen, aber er würde es auf seine Weise tun.
Deshalb tat er das Einzige, das allem widersprach, was er vor so vielen Jahrhunderten einem König geschworen hatte, der ihn überzeugt hatte, dass Krieg im Heiligen Land das einzig Richtige war – das Richtige für einen Christen.
Er log.
»Es ist nur die Berührung deiner körperlichen Materie mit dem bisschen, das von meiner noch vorhanden ist«, sagte er achselzuckend. »Mehr nicht.«
Sie machte ein enttäuschtes Gesicht. »Oh.«
Er zog seine Hand zurück und stand auf. »Bist du so weit? Sollen wir zurückgehen?«
»Klar.« Emma stand auf und begann die Treppe hinabzueilen.
Christian zuckte innerlich zusammen. Ihre Stimmung hatte von heiter zu gekränkt gewechselt, und das nur seiner dummen, leichtfertigen Bemerkung wegen.
Als er Emma die Steinstufen hinunterhasten sah, gratulierte er sich im Stillen.
Er hatte nicht wirklich gelogen, seinen ritterlichen Schwur, nicht zu lügen, nicht ganz gebrochen.
Durch diese Berührung war tatsächlich ein Kribbeln entstanden; Emma hatte es genau gespürt. Ihr war nur die Wirkung nicht bewusst gewesen, die es auf ihn hatte.
Oder dass er sie vor dem gleichen grausamen Kummer bewahrte, den er jetzt zu ertragen hatte.
Als sie schweigend zum Haus der Ballasters zurückgingen, verfluchte Christian im Stillen das verdammte Schicksal.
13. Kapitel
E mma trampelte regelrecht zur Pension zurück. Sie hatte keine Ahnung, warum, aber zum Teufel damit – ihr war nun mal nach Trampeln.
Ein schneller Blick zur Linken verriet ihr, dass Christian mit ihr Schritt hielt. Er sagte nichts, aber er blieb an ihrer Seite.
Warum hatte sie sich plötzlich so verletzt gefühlt, als er das Gefühl bei der Berührung ihrer Hände als nichts Besonderes abgetan hatte? Für sie war es etwas Außergewöhnliches gewesen.
Vielleicht, weil er es schon oft genug verspürt hatte?
Oh, oh. Daran hatte sie nicht gedacht. Dann schoss ihr ein anderer Gedanke durch den Kopf. Wie eingebildet musste sie sein, dass sie nicht schon vorher darauf gekommen war!
Vielleicht hatte Christian dieses phänomenale, elektrisierende Prickeln ja schon mit ... jemand anderem erlebt?
Oh Gott.
Sie war eine Idiotin! Er verbrachte schon mehr als achthundert Jahre auf der Erde! Wie konnte sie es da nicht für möglich gehalten haben, dass er ... jemanden gefunden hatte? Eine Frau, für die er vielleicht ... Gefühle hegte?
Okay. Hätte jemand das vor einer Woche mit ihr besprochen, hätte sie darauf bestanden, dass er auf der Stelle
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