Ewigkeit für deine Liebe
schaltete sie das Licht aus und kroch ins Bett.
Dann schaltete sie auch die Nachttischlampe aus und kuschelte sich zwischen die weichen Kissen und die Daunendecke. Es war, als schwebte sie auf einer Wolke.
Natürlich schweiften ihre Gedanken sofort zu dem Krieger aus dem zwölften Jahrhundert ab, der jetzt ihr Freund war.
Was würde sie nicht dafür geben, wenn er mehr wäre als ein Freund!
Emma widerstand dem Impuls, sich mit der Hand an die Stirn zu schlagen.
Was für furchtbar kitschige Gedanken!
Schließlich wurden ihre Lider schwer, die Grenzen zwischen Bewusstsein und Wachsein verschwammen, und sie hörte ihr eigenes lautes Flüstern: »Christian? Bist du hier?«
Gerade als sie in den Schlaf hinüberglitt, hörte sie ihn antworten. »Aye. Und jetzt schlaf!«
Und genau das tat sie. Mit einem Lächeln.
Um sieben in der Frühe gab der Alarm in Emmas Armbanduhr eine Reihe schriller Pieptöne von sich, die sie aus dem Schlaf rissen. Als ihre Augen aufflogen, war sie überrascht, schon schwaches Morgenlicht durch die großen Fenster hereindringen zu sehen. Schnell schlug sie die Decke zurück und lief zum Fenster, um hinauszusehen.
Während der Tag weit davon entfernt war, ein sonniger zu werden, war der Himmel zumindest nicht bewölkt, und es regnete auch nicht. Selbst der Nebel musste sich verzogen haben, denn Emma konnte deutlich die Ruinen von Arrick und die Irische See dahinter sehen. Die Baumwipfel waren nur ganz leicht gebeugt, sodass auch der Wind nicht allzu stark sein konnte. Als sie ihr Gesicht an die Fensterscheibe legte, war sie erstaunt, wie kühl sie war, aber doch wenigstens nicht mehr so kalt wie vorher.
Sie lächelte. Es würde ein perfekter Tag werden. Wenn das Licht so blieb, waren die Bedingungen fürs Fotografieren ihre allerliebsten – hell, ohne Schatten und ohne die Notwendigkeit, das Blitzlicht zu gebrauchen. Perfekt.
Aus der Kommode – sie hatte es endlich geschafft, ihre Sachen halbwegs ordentlich einzuräumen – schnappte sich Emma eine ausgewaschene Jeans, ein schwarzes, langärmeliges T-Shirt und ein weiteres, auf dem sich ihr Geschäftslogo befand: zwei miteinander verschlungene keltische Knoten, über und unter denen in altmodischer, cremefarbener und smaragdgrüner Schrift Forevermore Photography stand. Das Design hatte sie selbst entwickelt. Als sie die Schubladen durchwühlte, fand sie einen bequemen BH und ein paar Socken.
Als sie ihr T-Shirt schon halb hinaufgezogen hatte, erstarrte sie, zog es schnell wieder hinunter und räusperte sich. »Christian!«
Ein paar Sekunden vergingen, und wieder griff sie nach dem Saum des Shirts.
»Aye?«
Hitze überflutete Emmas Gesicht. »Bitte sag, dass du nicht hier drinnen bist und mich beim Ausziehen beobachtest!«
Christians Stimme lachte. »Ich bin im Speisezimmer und warte auf dich.«
Emma blickte sich misstrauisch um. »Warum kann ich dich dann hören?«
Wieder lachte er. »Das ist einer der wenigen Tricks, die ich beherrsche. Und nun beeil dich. Dein Porridge sieht schon ein bisschen ... matschig aus.«
»Okay.« Kopfschüttelnd warf sich Emma in ihre Kleider und dachte dabei die ganze Zeit, wie vollkommen irre diese Geistergeschichte war. Sie fragte sich sogar, ob sie das Ganze nicht für einen verrückten Traum halten würde, wenn sie erst wieder zu Hause war. Oder würde ihr dann immer noch alles so real erscheinen?
Und Christian?
Sie lachte. Natürlich würde er ihr noch real erscheinen. Warum auch nicht?
Emma beeilte sich, ins Bad zu kommen, flocht ihr Haar schnell zu zwei Zöpfen, putzte sich die Zähne und cremte sich das Gesicht ein, schminkte sich ein wenig und überlegte, welche Schuhe sie anziehen sollte. Draußen schien es relativ trocken zu sein, also zog sie ihre bunten Turnschuhe an. Und da sie nach dem Frühstück ohnehin noch einmal hinaufkommen und ihre Zähne putzen musste, ließ sie die Kameratasche und ihre Mütze auf dem Bett liegen und lief hinunter.
Sowie sie das Wohnzimmer neben der Treppe betrat, begrüßte Willoughby sie. Sie trug marineblaue Jogginghosen, ein passendes Hemd dazu und einen roten Lippenstift, der exakt die gleiche Farbe hatte wie ihr Haar.
Alles in allem sah sie ganz bezaubernd aus, fand Emma.
»Guten Morgen, Liebes! Wie hast du geschlafen?« Willoughby blickte an ihr herunter. »Und deine Hand? Wie fühlt sie sich heute Morgen an?«
Emma lächelte und krümmte ihre Finger. »Noch ein bisschen steif, aber ganz okay. Nochmals vielen Dank.«
»Ach was«, sagte
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