Ewigkeit
ab. »Basso.«
»Hier ist Floyd. Wie geht’s dir?«
»Wendell! Was für eine angenehme Überraschung. Soll ich für dich etwas erledigen? Hat sich vielleicht jemand auf deine Posaune gesetzt?«
»Diesmal nicht«, sagte Floyd. »Custine und ich sind in letzter Zeit nicht genug rumgekommen, um unsere Instrumente zu misshandeln. Ich hatte gehofft, dass du mir ein paar Fragen beantworten kannst.«
»Über Instrumentenreparatur?«
»Über Metallarbeit. In dem Fall, an dem wir gerade arbeiten, hat sich etwas ergeben, und ich weiß nicht, was ich davon halten soll.«
Er hörte, wie Basso einen Stuhl heranzog und sich setzte. »Erzähl.«
»Ich habe hier etwas, das aussieht, als wäre es von einer Blaupause abgezeichnet worden, und einen Brief, der sich auf einen Vertrag mit einem Berliner Metallwerk bezieht. Aber ich finde nicht heraus, worauf sich dieser Vertrag genau bezieht.«
»Hast du irgendwelche weiteren Hinweise?«
»Wie es scheint, geht es hauptsächlich darum, drei große Kugeln aus massivem Aluminium zu gießen.«
»Große Kugeln«, grübelte Basso. »Wie groß genau?«
»Drei, vielleicht dreieinhalb Meter im Durchmesser. Wenn ich die Zeichnung richtig interpretiere.«
»Wirklich ganz schön groß«, stimmte Basso zu.
»Hast du irgendeine Ahnung, worum es sich handeln könnte?«
»Dazu müsste ich mir die Zeichnung ansehen, Wendell. Dann kann ich dir vielleicht etwas dazu sagen. Hast du von massivem Aluminium gesprochen?«
»Es scheint so.«
»Einen Moment lang dachte ich, es könnten vielleicht Glocken sein. Kannst du mir diese Zeichnung rüberbringen, Wendell? Persönlich bin ich dir wahrscheinlich eher eine Hilfe.«
»Noch heute?«
»Besser jetzt als nie.«
Floyd stimmte zu und legte auf. Fünf Minuten später war er, mit Custines Saxophon neben sich auf dem Beifahrersitz, auf dem Weg zum Siebzehnten.
Als Auger und Skellsgard das Café am Saint-Germain verließen, hatte sich der Himmel aufgehellt. Es war mehr Verkehr unterwegs, mehr Fenster waren geöffnet und mehr Fußgänger auf der Straße. Die Stadt erwachte langsam zum Leben.
»Sehen Sie es einfach so«, sagte Skellsgard. »Wir haben keinen Grund zur Annahme, dass es sich um eine Simulation handelt, zumindest, solange die Wissenschaft hier seit den 1930ern nicht weitergekommen ist. Aber wir können die Sache auch aus einem anderen Blickwinkel betrachten.«
»Und der wäre?«
»Wir gehen davon aus, dass alles, was wir sehen, real ist und aus etwas besteht, das mehr oder weniger normale Materie ist. Vielleicht hat jemand – irgendeine Wesenheit – diesen Ort als eine Art Schnappschuss erschaffen, als Sicherheitskopie der wirklichen Erde. Absichtlich oder aus Versehen läuft diese Sicherheitskopie in der Zeit vorwärts und entfernt sich damit vom Zeitpunkt, zu dem sie erschaffen wurde. Also handelt es sich um einen echten Planten, der von echten Menschen bewohnt wird. Die Physik funktioniert fehlerfrei. Das einzig Unechte ist der Himmel.«
»Weil wir uns innerhalb einer AGS-Sphäre befinden?«
»Genau. Und ganz gleich, wozu diese Sphäre sonst noch dienen mag, die Funktion, die sie erfüllen muss, ist, eine überzeugende Kulisse für die Welt im Innern zu liefern.«
Die Sonne kam langsam hinter den Dächern auf der gegenüberliegenden Seite der Seine zum Vorschein.
»Und was ist das?«, fragte Auger.
»Eine Sonnenattrappe. Eine Licht- und Wärmequelle, weiter nichts. Wir wissen, dass in einer AGS nicht genug Platz für eine richtige Sonne ist – nicht, wenn man auch noch einen Planeten mit hineinquetschen will. Was auch immer das da ist, es klebt an der Innenwand der Kugel.«
»Für mich sieht sie echt aus.«
»Natürlich, aber Sie sitzen mit einem festen Blickpunkt auf der Planetenoberfläche fest – wie alle anderen Menschen hier auch.«
»Was ist mit dem Mond? Ist der echt?«
»Das wissen wir nicht. Er sieht zumindest echt aus, und die Daten der Slasher lassen vermuten, dass einige der Welten in den AGS ihre eigenen Monde haben. Aber solange wir nicht in der Lage sind, dort oben nachzusehen, könnte er genauso gut aus grünem Käse bestehen. Auf jeden Fall sorgt etwas dafür, dass es Mondgezeiten gibt, und auch um den Einfluss der Sonne hat man sich gekümmert. Alle offensichtlichen Details wurden berücksichtigt.«
»Das wäre auch nötig, wenn man die Illusion aufrechterhalten will.«
»Ganz klar.«
»Und was ist mit den weniger offensichtlichen Details?«
»Da kommt die Astronomie ins Spiel. Die Sache ist
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