Ewigkeit
registrieren, bevor das gesamte Kabel riss und mit enormer Gewalt gegen das Gerüst knallte.
Die Kugel fiel.
Sie schlug auf den Boden und platzte entlang der fehlerhaften Gussnaht wie eine reife Frucht auf. Obwohl sie jetzt kaum noch die Form einer Kugel hatte, war sie imstande, weiterzurollen und mit jeder Umdrehung schneller zu werden.
Auger sah mit Entsetzen, wohin sie rollte – genau auf die Türen zu. Genau auf Floyd zu. Sie öffnete den Mund, um etwas zu schreien, irgendeine sinnlose Warnung, als könnte Floyd nicht selbst sehen, was auf ihn zukam, aber da war es bereits viel zu spät. Die verformte Kugel rammte die Tür, drückte sie auf und verkeilte sich im Spalt. Das Metall stieß ein grausames Kreischen aus, als es ausgebeult wurde. Es klang fast wie ein menschlicher Schrei, der mit erschreckender Plötzlichkeit abbrach.
»Nein …«, keuchte Auger.
Schlagartig war alles still geworden. Selbst die Maschinen waren verstummt. Auger ließ die Stange fallen und hörte, wie sie in einem entfernten Winkel des Universums klirrend auf dem Boden landete. Sie wurde langsamer, als sie sich den Türen näherte und nicht daran zu denken versuchte, was sie vorfinden würde.
Floyd lag reglos auf dem Rücken. Sein Gesicht war von ihr abgewandt, und helles Blut tränkte sein Haar. Sein Hut war in eine Ecke davongerollt.
»Nein«, sagte Auger. »Sei nicht tot. Bitte sei nicht tot! Du hast nichts mit der Sache zu tun. Eigentlich hättest du gar nicht hier sein dürfen.«
Sein Körper war zwischen die Türhälften gefallen, neben die Bahn der Kugel, und es sah nicht danach aus, dass sie an irgendeiner Stelle über ihn hinweggerollt war. Auger hob sehr behutsam seinen Kopf auf und drehte ihn, damit sie ihm in die Augen blicken konnte. Sie waren geschlossen, als würde er schlafen. Sein Mund war leicht geöffnet, und sein Brustkorb hob und senkte sich, aber mit einer besorgniserregenden Unregelmäßigkeit, als wäre jeder Atemzug mit einer großen Anstrengung verbunden.
»Bleib bei mir«, sagte Auger. »Stirb mir nicht unter den Händen, nicht, nachdem wir so weit gekommen sind. Nicht, nachdem wir endlich etwas Brauchbares gefunden haben. Nicht, nachdem ich tatsächlich angefangen habe, dich zu mögen.« Sie drückte seinen Kopf und spürte, dass ihre Hände feucht von seinem Blut waren. »Hörst du mich, Wendell? Wach auf, du armseliger kleiner Detektiv. Verdammt, wach auf und sprich mit mir!«
Sie legte seinen Kopf vorsichtig auf den Boden, stand auf und sah sich die Lücke an, die die Kugel zwischen den Türhälften geöffnet hatte. Sie konnte sich ohne Schwierigkeiten hindurchzwängen, aber sie würde Floyd auf keinen Fall zurücklassen und ihn dazu verdammen, lebendig begraben zu werden. Sie ging in die Hocke, legte einen Arm um seine Schultern, schob den anderen unter seinen Rücken und schaffte es unter angestrengtem Stöhnen, ihn in eine sitzende Position zu bringen und ihn gegen die rechte Schiebetür zu lehnen. Sein Kopf fiel haltlos auf die Brust, seine Augen waren immer noch geschlossen.
Dort ließ sie Floyd sitzen, als sie über die Kugel und durch die Lücke kletterte, wobei sie mit dem Ellbogen gegen die Kante einer Tür stieß. Dahinter begann eine Rampe, die schräg nach oben führte, wie Floyd vermutet hatte. In der Luft wirbelte der Staub eingestürzter Gebäude.
Sie drehte sich wieder zu Floyd um, schob die Hände durch die Lücke und packte ihn unter den Armen. »Komm schon«, sagte sie.
Mit zusammengebissenen Zähnen schaffte sie es, Floyd hochzuziehen, sodass er nicht mehr saß, aber auch nicht richtig stand. Trotzdem konnte sie ihn nicht weit genug hochhieven, um ihn durch die Lücke zu ziehen. Als sie das Gefühl hatte, ihre Arme würden aus den Gelenken gerissen werden, ließ sie sich erschöpft auf den Beton der Rampe fallen. Ihre Instinkte rieten ihr dringend, von hier zu verschwinden, bevor die Maschinen das gesamte Gebäude in sich zusammenstürzen ließen.
Irgendwo fand sie noch eine letzte Kraftreserve. Diesmal schaffte sie es, seinen Kopf und die Schultern auf die Höhe der Lücke zu ziehen. Sein Hemd riss an der Kante der verbeulten Tür auf, während sie spürte, wie sich sein Gewicht in ihre Richtung verlagerte. Dann stürzte er plötzlich durch die Lücke auf die Betonrampe. Haltlos landete er auf dem Boden, in einem Gewirr aus Armen und Beinen, mit dem Gesicht nach unten, den Mund wie ein Debiler aufgerissen.
Sie drehte ihn vorsichtig um, ging neben ihm in die Knie und nahm
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