Ewigkeit

Titel: Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds

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Sinn.«
    »Nein«, sagte sie kopfschüttelnd. »Aber um das hier geht es, Floyd. Das ist es, wofür Menschen sterben mussten, um es zu schützen. Nicht nur die Menschen, von denen wir wissen, sondern auch all die anderen, die wahrscheinlich ebenso sterben mussten, während das hier geplant, finanziert und montiert wurde.«
    »Warum hat man es dann hier zurückgelassen?«
    Sie stieß eine verbeulte alte Werkzeugkiste von der Werkbank. Mit einem wunderbaren Krachen landete sie auf dem Boden, und glänzende Schraubenschlüssel sprangen heraus. »Ich glaube nicht, dass diese Kugel das wirkliche Produkt ist.«
    »Für mich sieht sie sehr real aus.«
    »Ich meine damit, dass ich nicht glaube, dass sie jemals an den Kunden ausgeliefert werden sollte. Sie ist viel zu grob gefertigt, und während des Gusses ging offenbar etwas schief. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob sie aus Aluminium beziehungsweise dieser Aluminium-Kupfer-Legierung besteht, von der Altfeld sprach. Es scheint mir eher Eisen zu sein.«
    »Sie glauben, das hier war so etwas wie ein Probeguss?«
    »Ja. Ein Modell, an dem man den Prozess des Gießens, die Weiterbearbeitung und den anschließenden Transport üben konnte.« Sie zuckte die Achseln. »Oder es ist ein misslungener Versuch, den man einfach hier zurückgelassen hat. Aber letztlich ist es egal. Es zählt nur, dass diese Kugel nicht fertig gestellt wurde.«
    »Also hat derjenige, der Feuer an diese Fabrik gelegt oder ihren Abriss angeordnet hat …«
    Noch während er es sagte, hörte Auger, wie die Maschinen eine weitere Wand einrissen. Das Dröhnen der Motoren klang jetzt noch näher und noch bestialischer.
    »Ich glaube, dass man gar nichts von der Existenz dieses Kellerraums wusste. Sie wussten nur, dass die drei Hauptstücke produziert und ausgeliefert wurden. Ich vermute, dass man anschließend die Fabrik niedergebrannt hat, um alle Beweise für das, was hier geschehen ist, zu vernichten. Aber sie haben nicht daran gedacht, dass sich hier immer noch eine vierte Kugel befinden könnte.«
    »Dann müssen wir das Gelände gründlich durchsuchen«, sagte Floyd. »Wenn sie dieses Ding übersehen haben, könnten sie noch ganz andere Sachen zurückgelassen haben.«
    »Sie haben Recht.« Auger spürte, wie ihr Herz schneller schlug. Sie wusste, dass sie der Antwort jetzt viel näher war als je zuvor. Sie schien fast greifbar zu sein, sie lauerte wie ein eingepacktes Geschenk im Hintergrund ihres Geistes. »Sie haben Recht, und es wäre durchaus sinnvoll, diesen Raum genauestens zu durchkämmen. Aber wir werden es nicht tun. Wir verschwinden, solange es uns noch möglich ist.«
    »Nur noch fünf Minuten«, sagte Floyd. »Hier könnten sich irgendwo die Lieferadressen für die fertigen Kugeln befinden.«
    »Eine sehr gewagte Vermutung, Floyd.«
    »Die Leute waren nachlässig oder sehr in Eile. Sonst hätten sie das hier niemals zurückgelassen.«
    »Weil sie dachten, dass ihnen jemand auf der Spur war?«
    »Mit wem haben wir es zu tun, Verity? Sind Sie jetzt bereit, es mir zu sagen?«
    »Wir haben es mit sehr schlimmen Menschen zu tun«, sagte sie. »Genügt Ihnen das vorläufig?«
    »Das hängt davon ab, wie man ›schlimm‹ definiert.« Floyd tippte mit dem Lauf der Pistole gegen die Metallkugel. Es gab einen dumpfen Ton. »Wie es scheint, hatte Basso doch Recht. Es war definitiv keine Glocke.«
    »Basso?«
    »Ein Bekannter von mir, ein Metallarbeiter. Ich habe ihm die Skizzen aus Susans Papieren gezeigt. Er sagte, es könnte der Plan für eine Glocke sein. Er meinte eine Taucherglocke. Zuerst dachte ich, er meinte die Art von Glocke, die man zum Klingen bringt.«
    Auger hörte den Lärm der sich nähernden Abbruchmaschinen, das Knirschen von Stein und Ziegeln unter den Raupenketten.
    »Ich glaube kaum, dass für die eine oder andere Art von Glocke Menschen hätten sterben müssen«, sagte sie. »Außerdem … ist sie gerissen.«
    Floyd klopfte erneut mit der Waffe gegen die Kugel und kniff die Augen zusammen, während er auf den Klang horchte. Er ging um das Objekt herum und schlug noch einmal dagegen.
    »Sie meinen, wenn sie nicht kaputt wäre, würde sie hübscher klingen?«, fragte er.
    »Machen Sie es noch einmal.«
    »Was?«
    »Schlagen Sie gegen das Metall, genauso wie eben.«
    »Ich wollte mich nur vergewissern, ob sie wirklich massiv ist. Ich liebäugle immer noch mit der Idee, dass es eine Atombombe sein könnte.«
    »Es ist keine Atombombe. Klopfen Sie noch mal.«
    Floyd tat es und