Ewigkeit
gerechnet?«
»Frühestens nach sechzig Stunden. Die Kavallerie hätte im günstigsten Fall vergangene Nacht gegen Mitternacht eintreffen können, aber am anderen Ende kann es Schwierigkeiten gegeben haben, die zu einer Verzögerung der Rückreise führten. Wenn sich jemand auf der anderen Seite der Tür aufhalten würde, hätte man sie ordentlich verschließen können.«
»Vielleicht sollten wir einfach hindurchgehen. Dann wird sicherlich einiges klarer.«
»Es wird dir nicht gefallen, was sich hinter dieser Tür befindet«, warnte Auger ihn.
»Ich stecke sowieso schon viel zu tief drin. Bringen wir es hinter uns.«
Sie drückten die Tür weit genug auf, um sich hindurchzwängen zu können. Floyd half Auger, über die Schwelle auf den erhöhten Boden zu klettern, der sich dahinter befand. Er folgte ihr und kniff blinzelnd die Augen im seltsamen, bewegten Licht zusammen, das den Raum erfüllte.
»Jetzt hilf mir, die Tür zu schließen«, sagte sie.
Sie drückten sie zu, dann drehte Floyd das schwere Rad, mit dem sie von innen verriegelt wurde.
»Damit haben wir für die nächsten Stunden Ruhe vor ihnen«, sagte Auger. »Sie müssen zuerst geeignetes Werkzeug in den Tunnel schaffen, und dann lässt sich nur schwer sagen, wie lange sie brauchen werden, sich hindurchzuschneiden.«
»Aber irgendwann werden sie es schaffen?«
»Ja, aber du wirst hier höchstens drei Tage oder so ausharren müssen. Bis dahin hat man Leute geschickt, die dir helfen werden, dich wieder in Sicherheit zu bringen. Im nächsten Raum findest du Wasser und Lebensmittel.«
»Welchen nächsten Raum meinst du?«
Der Raum, in dem sie sich aufhielten, hatte die Größe einer mittleren Autogarage. Die Wände bestanden aus nacktem, behauenem Fels, der dunkel glänzte. Der Boden war mit zerkratztem Metall ausgelegt. Mehrere Schränke und Werkbänke standen an den Seiten. Darauf lagen Dinge, die Floyd als Radiobauteile erkannte. Sie waren in großer Menge vorhanden und auf erstaunliche Weise miteinander verkabelt, aber hier gab es nichts, das wie die Super-Spionageausrüstung aussah, mit der er gerechnet hatte. Die einzige Merkwürdigkeit – die allerdings mehr als nur ein wenig merkwürdig war – stellte die eigenartige Tafel oder der Spiegel dar, der an der hinteren Wand hing – beziehungsweise darin eingelassen war. Von dort kam das Licht. Es war eine völlig glatte Oberfläche, die etwa zwei Meter durchmaß und trotzdem das schwindelerregende Gefühl von Tiefe und Beweglichkeit vermittelte. Die matte Fläche wurde von einer schweren Konstruktion eingerahmt, die sich nahtlos in die Wände der Höhle einfügte. Der Rahmen war aus einem durchscheinenden Material geformt, das wie dunkler Honig wirkte und in dem etwas schimmerte, das an verborgene technische Komponenten erinnerte.
Etwas Ähnliches hatte er in seinem ganzen Leben noch nie gesehen.
»Das ist die Zensorkammer«, sagte Auger und entfernte den klebrigen Packen aus Floyds Jackenstoff, der ihr als Verband gedient hatte. Sie drehte ihn um und drückte ihn fest auf ihre Wunde. »Hier gibt es Erste-Hilfe-Ausrüstung, aber auf der anderen Seite des Zensors haben wir erheblich mehr zur Auswahl.«
»Zensor?«
»Das Ding da«, sagte sie und zeigte auf die Quelle des wabernden Lichts. »So nennen wir es. Es ist eine Art Kontrollinstanz. Manche Dinge lässt der Zensor durch, andere blockiert er. Ich glaube, dass wir beide auf der anderen Seite sicherer sind.«
»Sprich weiter«, sagte er, während er gebannt auf die fließende Oberfläche starrte.
»Wir wissen nicht genau, nach welchen Regeln er auswählt«, sagte Auger, obwohl diese Bemerkung nicht dazu geeignet war, ihn zu beruhigen. »Er ist ziemlich strikt, wenn es darum geht, etwas nach Paris zu bringen. In der entgegengesetzten Richtung scheint er allerdings nicht so penibel zu sein.«
»Du redest, als wüsstest du nicht einmal, wie das Ding überhaupt funktioniert.«
»Richtig«, gab sie unumwunden zu. »Wir wissen nicht einmal, wer ihn gebaut hat oder wie lange er schon existiert.«
»Langsam wird mir die Sache unheimlich«, sagte Floyd.
»Dann kehre lieber um und stell dich den Polizisten.« Auger betrachtete den Zensor. »Ich bin mir nicht einmal sicher, ob er dich durchlässt.«
»Wie sieht es mit dir aus?«
»Ich bin schon dreimal hindurchgegangen, ohne dass etwas passiert ist. Aber wir beide bringen sehr unterschiedliche Voraussetzungen mit. Was für mich gilt, muss nicht zwangsläufig auch für dich gelten.«
»So
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