Ewigkeit

Titel: Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds

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kontinentalen Subduktionszonen benutzen. Und wenn wir den Planeten wiederbesiedeln, lassen sich die Organismen so modifizieren, dass sie mit einer erhöhten radioaktiven Hintergrundstrahlung zurechtkommen.«
    Auger erschauderte, als sie sich vorstellte, was diese tektonische Reorganisation für ihre geliebten Städte bedeuten würde. »Also ist eine Invasion unausweichlich?«
    »Ich sage nur, dass sie jetzt viel wahrscheinlicher als noch vor sechs Monaten ist. Deshalb haben einige von uns – von den Moderaten – seit langem dafür plädiert, die Position der Stoker zu stärken. Betrachten Sie es meinetwegen als Abschreckungsmaßnahme.«
    »So einfach soll das sein? Sie helfen uns dabei, diesen Alien-Schrott wieder zum Funktionieren zu bringen, damit wir eine Chance haben, uns gegenüber Ihren eigenen Leuten zu behaupten, wenn es Ärger gibt?«
    »Wäre es hilfreich, wenn ich es komplizierter ausdrücken würde, als es in Wirklichkeit ist?«
    »Entschuldigen Sie bitte, wenn ich Sie nicht beim Wort nehme, Niagara. Aber in meinem Leben bin ich bisher nur zwei Slashern begegnet, und einer von ihnen war ein beschissener Lügner.«
    »Falls es Sie tröstet«, sagte er, »kann ich Ihnen versichern, dass Cassandra eine der standhaftesten Moderaten der gesamten Bewegung ist. Wenn Sie jemals eine Freundin in den Kommunitäten brauchen, wenden Sie sich an sie.«
    Skellsgard stellte sich zwischen Auger und den Slasher und hob die Hände, als wollte sie die beiden davon abhalten, mit den Fäusten aufeinander loszugehen. »Ich weiß, dass es für Sie ein Schock ist«, sagte sie zu Auger, »aber es sind wirklich nicht alles Schurken, die uns lieber heute als morgen auslöschen möchten.«
    »Glauben Sie mir, ich habe sehr viel Verständnis für Ihren Standpunkt«, sagte Niagara zu Auger. »Ich weiß, dass eine Terraformung der Erde Ihr Lebenswerk vernichten würde. Ich bin nur der Ansicht, dass der Zweck die Mittel heiligt.«
    »Glauben Sie das wirklich, Niagara? Dass der Zweck die Mittel heiligt?«, fragte Auger.
    »Meistens«, sagte er. »Und manche würden glauben – wenn man Sie nach Ihren Taten beurteilt –, dass Sie dieselbe Philosophie vertreten.«
    »Nur über Ihre Leiche.«
    »Oder über die Leiche eines Jungen?« Er schüttelte den Kopf. »Entschuldigung, das war nicht nett von mir. Trotzdem, Sie hatten schon immer ein unbeirrbares Gespür für das, was getan werden muss, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Das bewundere ich an Ihnen, Verity. Ich glaube, Sie haben die besten Chancen, diese Mission zu erfüllen.«
    »Jetzt kommen wir langsam zum Wesentlichen«, sagte sie. »Wie viel wissen Sie über diese Sache?«
    »Ich weiß, dass ein brisantes Requisit am anderen Ende der Hypernetzverbindung verloren gegangen ist und dass Sie die besten Voraussetzungen haben, es wiederzubeschaffen.«
    »Warum können Sie es nicht tun?«
    »Weil ich das Terrain nicht so gut kenne wie Sie. Genauso wenig wie Skellsgard oder Aveling oder sonst jemand in dieser Organisation. Die einzige Person, die sich gut genug damit auskannte, war Susan White, aber sie ist tot.«
    »Das ist ein Detail, das Caliskan mir gegenüber wohl zu erwähnen vergaß.«
    »Hätte es einen Einfluss auf Ihre Entscheidung gehabt?«
    »Vielleicht.«
    »Dann tat er gut daran, es nicht zu erwähnen. Aber hinter meiner Antwort steht mehr, als Ihnen möglicherweise bewusst ist. Es geht nicht nur darum, dass mir das Terrain nicht vertraut ist. Ich könnte es nicht einmal betreten – ich würde es nicht überleben, wenn ich es versuchen würde.«
    »Und was ist mit mir?«
    »Für Sie ist es kein Problem.« Niagara drehte sich zum Transporter um, der soeben in die Sphäre geladen worden war. Die Techniker kümmerten sich immer noch um verschiedene Einzelheiten, aber sie erweckten den Eindruck, dass alles nach Plan verlief.
    »Sie wollen, dass ich in dieses Ding steige, nicht wahr? Ohne einen blassen Schimmer, was sich am anderen Ende befindet.«
    »Die Reise dauert dreißig Stunden«, sagte Niagara. »Sie haben unterwegs ausreichend Zeit, sich darauf vorzubereiten.«
    »Könnte ich noch einen Rückzieher machen?«
    »Dazu wäre es jetzt wohl ein wenig spät.« Ohne auf eine Antwort von Auger zu warten, wandte er seine Aufmerksamkeit Skellsgard zu. »Ist alles bereit für Ihre Sprachlektion?«
    »Aveling sagte, dass es jetzt passieren sollte. So hat sie genug Zeit, alles einsinken zu lassen, bevor sie E2 erreicht.«
    »Was für eine Sprachlektion?«, fragte Auger.
    Niagara