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EwigLeid

EwigLeid

Titel: EwigLeid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virna Depaul
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Vergleich dazu, was sie wirklich wollte. Sie folgte Jase. Er stand neben dem Bett, und sowie Carrie das Zimmer betrat, schenkte er ihr ein Lächeln, das ihr Herz erweichte.
    Als sie sich das letzte Mal liebten, waren sie wie getrieben von der Angst, auseinandergerissen zu werden. Dieses Mal waren sie entschlossen, einander zu geben, was ohnehin schon immer zwischen ihnen bestand – Vertrauen. Das Vertrauen darauf, dass sie authentisch waren und einander nicht nur mit offenen Armen, sondern auch mit offenem Herzen willkommen hießen.
    Die Ereignisse des Abends und ihr eigenes Eingeständnis ihrer Eifersucht hatten sämtliche Ängste aus Carries Bewusstsein vertrieben. Jase wusste, was sie für ihn empfand, und sie war nicht mehr in der Lage, ihre Gefühle vor ihm zu verbergen. Hatte sie sich schon emotional entblößt, war es nur fair, sich auch körperlich preiszugeben. Ohne jegliche Hemmungen zog Carrie sich aus. Mit jedem Kleidungsstück, das sie ablegte, verstärkte sich ihre Überzeugung, dass sie Jase mit etwas Kostbarem beschenkte, etwas, was sie noch nie jemandem hatte zuteilwerden lassen. Auch Jase befreite sich von seinen Klamotten. Genauso langsam. Dann standen sie beide nackt voreinander und sonnten sich in ihrer gegenseitigen Bewunderung.
    Carrie führte ihn zum Bett und forderte ihn auf, sich hinzulegen. Sie ließ sich Zeit mit der neuerlichen eingehenden Erforschung seines Körpers. Mit den definierten Schultermuskeln. Dem harten Waschbrettbauch. Den langen, eleganten Beinen und den Füßen. Carrie küsste, streichelte und verwöhnte ihn mit der Zunge von Kopf bis Fuß, drehte ihn auf den Bauch und begann von vorn. Und die ganze Zeit über gewährte sie Jases Händen und Mund freien Zugang zu ihrem gesamten Körper.
    Er saugte und massierte ihre Brüste. Er tauchte die Finger in die feuchte Wärme zwischen ihren Beinen. Er barg dort seinen Kopf und weidete sich an ihr.
    Dieses Mal hatten sie keine Eile. Verzweiflung war nicht im Spiel.
    Es gab nur diese Nacht. Ihre Körper. Vereinigt und unzertrennlich.
    Und als der Höhepunkt kam, erlebten sie ihn gemeinsam und hielten einander danach fest in den Armen, bis der Schlaf sie überwältigte.
    Am nächsten Morgen hörte Carrie, wie Jase aus dem Bad kam. Sie beendete ihr Telefongespräch mit Commander Stevens. Bos Bemerkung über das Konkurrenzdenken von Mördern hatte sie auf eine Idee gebracht. In McGill’s Bar hatte sie Stevens angerufen. Er hatte von Anfang an ein offenes Ohr für ihren Vorschlag, doch nachdem Carrie früh am Morgen mit Lana gesprochen hatte, hörte er sich Lanas Angebot noch bereitwilliger an.
    „Ab wann laufen die Kameras?“
    „Ab Punkt zehn Uhr.“
    „Und dann bleibt genug Zeit, um schon heute Abend auf Sendung zu gehen?“
    „Das sagte man mir zumindest“, erklärte Stevens. „Sie bringen den Spot auf sämtlichen Schwesterkanälen. Bitte kommen Sie nicht zu spät. Ich hasse Reporter.“
    „Wir sind pünktlich.“
    Carrie beendete das Gespräch und dachte an Jase.
    Was jetzt geschehen sollte, würde ihm nicht gefallen, und Carrie verstand seine Gründe. Doch so herrlich ihr intimes Erlebnis der vergangenen Nacht auch gewesen war, der Zauber hatte sich doch mit dem Morgenlicht verflüchtigt. Ihre Persönlichkeit hatte sich nicht verändert. Sie war in erster Linie Polizistin und würde nie etwas anderes sein. Und als Polizistin musste sie tun, was nötig war, um ihren Fall aufzuklären. Was sie und Lana sich ausgedacht hatten, war möglicherweise an den Haaren herbeigezogen, doch im Augenblick bot sich ihnen kein anderer Weg.
    Carrie drehte sich um und zuckte schuldbewusst zusammen, als sie Jase hinter ihr stehen sah. Sein Oberkörper war nackt, er trug nur seine Pyjamahose. Er sah so gut aus, dass sie sich lächelnd umdrehte und ihn küssen musste.
    Doch er beobachtete sie skeptisch und wich ihrer Berührung aus. „Welche Kameras, Carrie? Was ist los?“
    Carrie seufzte. Sie konnte ihr schlechtes Gewissen nicht leugnen. Sie hätte ihren Vorschlag zuerst mit ihm besprechen müssen, und so hatte sie es anfangs auch geplant, doch dann hatte sich diese Frau an der Theke an ihn herangemacht, und das Wiedersehen mit Pete hatte sie zu sehr verwirrt, und sie hatte gewusst, dass Jase versuchen würde, ihr den Plan auszureden …
    Er würde es wohl auch jetzt noch versuchen, doch er war ihr Partner und hatte ein Recht darauf, informiert zu werden. „Bo hat gestern Abend etwas gesagt, was mich auf eine Idee gebracht hat.

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