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EwigLeid

EwigLeid

Titel: EwigLeid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virna Depaul
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meiner Meinung nach jetzt am dringlichsten auf die Collegeverbindung zwischen Cheryl Anderson und Kelly Sorenson konzentrieren.“
    Sie hatte recht. Der Frage der Einäscherung mussten sie trotzdem noch nachgehen, doch die Gemeinsamkeiten zwischen den Opfern boten ihnen die größte Chance, in den Ermittlungen voranzukommen. „Ich nehme Kontakt zu Zeugen aus McGill’s Bar auf. DeMarco habe ich noch nicht erreicht …“
    „Der Commander sagt, DeMarco müsse sich um eine Familienangelegenheit kümmern, aber es ist schon komisch, dass wir ihn nicht per Handy erreichen.“
    Das war wirklich merkwürdig, und die Sorge in Carries Ton stimmte Jase nachdenklich. Doch DeMarco konnte auf sich selbst achtgeben, und es bestand kein Anlass zur Sorge. „Wird schon nichts Schlimmes sein. Wir sollten auch anfangen, Zeugen vom College zu vernehmen. Womöglich finden wir eine weitere Verbindung zwischen unseren Opfern, von der Susan Ingram womöglich nichts weiß oder nichts sagen wollte. Was machst du, wenn du deine Termine abgearbeitet hast? Treffen wir uns im SIG-Büro?“
    „Fang doch schon mal mit den Vernehmungen auf dem Campus an, konzentriere du dich auf Leute, die Kelly Sorenson kannten, und ich stoße zu dir, sobald ich kann. Ich übernehme die Befragung der Zeugen, die Cheryl Anderson kannten.“
    „Okay.“ Er wollte das Gespräch schon beenden, doch aufgrund der lebhaften Erinnerungen an ihre Liebesnacht konnte er sich nicht zurückhalten. „Carrie, gestern Nacht …“
    „War ein Fehler, Jase“, unterbrach sie ihn hastig. „Ein Riesenfehler. Sicher, es war schön, deine Zauberkraft aus erster Hand kennenzulernen, aber wir arbeiten zusammen. Es darf nicht noch einmal passieren.“
    Ihre Worte überraschten ihn nicht im Geringsten. Sie leugnete nicht nur, sie zog sich zurück. Vermutlich war sie genauso aufgewühlt wie er, hätte am liebsten alles rückgängig gemacht, sodass er und sie säuberlich getrennt ihren Geschäften nachgingen und sicheren Abstand hielten. Zunächst einmal wollte er es ihrdurchgehen lassen, doch lügen würde er nicht. „Ich bin nicht deiner Meinung, aber es ist ja offenbar deine Entscheidung.“
    „Mehr nicht?“, fragte sie argwöhnisch. „Du versuchst nicht, mich umzustimmen? Dann war es wohl doch nicht so toll für dich.“
    Jase blickte sein Handy vorwurfsvoll an, als könnte Carrie seinen Gesichtsausdruck wahrnehmen. „Ach, es war verdammt toll für mich, und das weißt du auch. Unübertroffen. Aber ich werde mich hüten, mit dir zu streiten.“
    „Das ist neu.“
    „Stimmt.“ Er lehnte sich an den Küchentresen und trank einen Schluck von seinem frisch eingeschenkten Kaffee. „Doch ich habe nur gesagt, es ist deine Entscheidung. Ich habe nicht gesagt, dass ich nicht alles tun werde, um dich umzustimmen.“
    Darauf fiel ihr anscheinend keine Erwiderung ein. Jase verabschiedete sich leise und beendete das Gespräch.
    Trotz bester Vorsätze lächelte Carrie nach dem Gespräch mit Jase.
    Ich habe nur gesagt, es ist deine Entscheidung. Ich habe nicht gesagt, dass ich nicht alles tun werde, um dich umzustimmen.
    Das war der Jase, den sie kannte und liebte.
    Sie stutzte angesichts ihrer unglücklichen Wortwahl. Sie liebte das, was sie in der vorherigen Nacht mit Jase gemacht hatte. Sie liebte das, was Jase mit ihr gemacht hatte. Aber Jase liebte sie nicht. Sie durfte es nicht.
    Warum fühlte es sich dann so an, als liebte sie ihn doch?
    Eine halbe Stunde später betrat sie Dr. Lana Hudsons Büro im SFPD-Gebäude. Sie hatte geglaubt, ihren letzten Termin mit Lana vor ihrem Wiedereintritt in die SIG abgeleistet zu haben, doch Lana hatte ihr am Vortag eine Mailbox-Nachricht geschickt und sie noch einmal einbestellt. Carrie vermutete, dass es sich lediglich um eine Nachbesprechung anlässlich ihrer erneuten Arbeitsaufnahme handelte, und mehr war es auch nicht. Lana war natürlich bereits über alle Stressfaktoren informiert, die seit Carries Arbeitseinstieg hinzugekommen waren, und Lana stürzte sich darauf wie ein Geier auf einen Kadaver. Nun ja, etwas stilvoller schon, dachte Carrie ironisch. Lana war so hübsch, dass der Vergleich mit einem Geier erbärmlich hinkte.
    In erster Linie sprachen sie über Martha Porters Klage und ihre Behauptung, Carrie hätte ihren Enkel ungerechtfertigterweise getötet, doch dann kam Lana auf den Kernpunkt zu sprechen.
    „Du hast eine Menge um die Ohren, Carrie. Mehr als vorher angesichts dieser Klage und deiner ausgebrannten Wohnung. Ich

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